uns doch nothwendig das Wesentliche von diesen Erzeugnissen
nicht mit Schweigen zu übergehen. Sie sind theils
solche, die man bei den Ausbrüchen thätiger Vulcane
wirklich ausströmen oder auswerfen gesehen hat, oder von
denen wenigstens ihre Lage unzweifelhaft beweist, dafs
sie von Ausbrüchen hervorgebracht worden sind; theils
solche, deren Bildung durch vulcanische Erscheinungen
zwar historisch nicht nachgewiesen werden kann, und denen
ähnliche man von thätigen Vulcanen bilden zu sehen
nicht Gelegenheit gehabt hat, von welchen aber die Verhältnisse
ihrer Lagerung und ihre äufseren, physischen
und chemischen Kennzeichen es im höchsten Grade wahrscheinlich
machen, dafs sie Erzeugnisse des vulcani-
schen P ro c e sse s sind, oder eines demselben ganz ähnlichen
unterirdischen, welchem man, weil die von ihm
hervorgebrachten Erscheinungen nicht genau dieselben gewesen
zu seyn scheinen, die man jetzt bei den vulcani-
schen Ausbrüchen wahrnimmt, den P la to n isc h e n genannt
hat.
* Rie Erzeugnisse der ersten Art sind folgende:
L av a, die Masse, welche theils in Strömen aus den
Kratern und Spalten der Vulcane ausfliefst, theils in Stük-
ken ausgeworfen wird. Das Wort ist italienischer oder
eigentlich provinziell neapolitanischer Abkunft, und bedeutet
ursprünglich eine Rinne oder Gosse, und so hernach
dasjenige, was in derselben herabrinnt. Nach der allgeDistribution
méthodique de toutes les matières dont l'accumulation
forme les montagnes volcaniques, im Journ. de
Physique, T. XLIV, p. 102 u. 466. u. T. XLV. p. 81. Teutsch
in Green neu. Journ, der Phys. B. III. — Poul. Scropé in
Edinburgh Journal of Science 1827, April, S. 865. — v. Ungern
Sternberg Werden und Seyn des vulcanisçhen Gebirgs,
Karlsruhe 1825. 8, m. K. — und die besten mineralogischen
Handbücher.
mein angenommenen Bedeutung wird alles Lava genannt,
was aus einem Vulcan in flüssigem Zustande kömmt oder
was diesen ausgeströmten Stoffen gleich ist, wenn es auch
im schon erhärteten Zustande von dem Vulcan ausgeworfen
wird.
Die Laven sind von verschiedenem Gefüge und Gemenge,
auch ist jeder Lavastrom sich nicht in allen seinen
Theilen gleich. Im Allgemeinen darf man annehmen,
dafs, wenn auch seine tiefer liegenden Theile eine dichte
Steinmasse bilden, doch die der Oberfläche näheren gewöhnlich
sehr porös, blasig und von anderem Gefüge als
die tieferen sind. Diese tieferen Theile der Lavaströme
bestehen aus Steinmassen, die fast immer den fein gemengten
krystallinischen Felsarten der Gebirge mehr oder
weniger ähnlich sind. Ihre Gemengtheile sind oft schon
dem unbewaffneten Auge sichtbar; oft aber auch so feinkörnig,
dafs dieses sie nicht unterscheiden kann. Die
dichtesten Laven haben ungefähr das Korn und Gefüge
des Basaltes und der demselben verwandten körnig gemengten
Felsarten. Andere haben ein mehr porphyrartiges
Gefüge und enthalten in einer Hauptmasse, die einem
Thonsteine gleicht, verschiedene krystallisirte Mineralien,
als: F eld sp ath , L eucit, Augit, H ornblende, Olivin,
H auyn, M ejonit, Sommit, M ascagnin, Ido-
kras. Eine überwiegende Menge von glasigem Feldspath
macht sie dem T r a c h y t ähnlich, welcher zu vielen Laven
den Stoff gegeben zu haben scheint.
Der obere, poröse Theil der Lavaströme, durcji welchen
die elastischen Flüssigkeiten in die Atmosphäre durchbrechen
konnten, da kein hinreichender Druck dort sie
zurückhielt, und wie in der Tiefe bei allmählichem Erkalten,
Condensation und Krystallisation bewirkte, besteht
theils aus einer wackenartigen Masse voll von Blasenräumen,
welche in der Richtung des Stromes lang gezogen