erfolgt sey. Wenn dieser die ebengenannte Begebenheit
gewesen ist, so bestimmt sich hiernach ungefähr die Epoche
desselben.
277. — 477. U. C. soll, nach Orosius 4), bei C a 1 e s
in C am pania ein Aufreifsen der Erde mit Feuer-Auswurf
erfolgt seyn. Er sagt: „Apud agrum Calenum re-
pente flamma, scisso terrae hiatu eructata, tribus diebus
tribusque rioctibus terribiliter exaestuans, quinque ageri
jugera, exhausto penitus succo ubertatis, in cinerem ex-
torruit, ita ut non fruges solum, sed et arbores cum imis
stirpibus absumsisse referatur.”
276. — 478. U. C. — (fährt Orosius 1 2) fort). „Se-
quenti abliinc anno Sempronius Consul adversus P icen-
tes duxit exercitum. Et cum directa inter jactum teli
utraque acies constitisset, repente ita cum horrendo fragore
terra tremuit, ut stupore miraculi utrumque pavefactum
agmen hebesceret.” Der Punct, wo dieses Erdbeben eigentlich
vorgefallen ist, wird nicht angegeben ; indessen ist
wohl anzunehmen, dafs der Schauplatz desselben, ebenfalls
in Campanien gewesen ist, in dessen südlichem
Theile das alte P ic e n tia lag.
237. — Olymp. 135, 4, — Vulcanischer Ausbruch in
dem Are hip ela gus, in dem grofsen Erhebungs-Krater
der Insel T h era, jetzt S antorin. Dieser von Apollo-
nius, Plinius 3) und Seneca berichtete Ausbruch wird von
1) L. IV. C. IV.
2) L. IV. C. IV. Da aber nach einer anderen Berechnung das
Consulat des Sempronius in das Jahr 483 U. C. fällt, so
würden, statt der von Orosius genannten beiden Jahre, für
diese beiden Begebenheiten die Jahre 483 u. 482 U.C. oder
271 u. 272 v. Chr. anzunehmen, seyin
3) Apollon. Rhod. L. IV. v. 1757. — Plinius H. N. L. II. C. 28.
(12.) — Harduin. ad Plin. L. II. not. 73. — Seneca Nat. Qu.
L. II. C. 26.
diesen Schriftstellern auf verschiedene Weise dargestellt.
Wenn Apollonius und Plinius die Insel T hera selbst,
ersterer zur Zeit der Argonauten-Fahrt, letzterer in dem
oben angegebenen Jahre, dadurch entstehen lassen; so
liegt hier offenbar eine Verwechselung mit. der in dem
Umkreise des Kraters von T h e ra liegenden und einen
Theil desselben ausmachenden kleineren Insel T h erasia,
oder auch nur des noch kleineren Stückes derselben zwischen
diesem und dem gröfseren Theile von S an to rin ,
zum Grunde. Aber auch die Angabe Senecd’s, dafs T h e rasia
oder vielleicht eben dieser kleinere Theil zu der
angeführten Zeit aus dem Meere emporgehoben worden
sey, ist nicht wahrscheinlich; sondern wohl eher anzunehmen,
dafs def damals erfolgte Ausbruch nur ein Zerreissen
des alten Kraterrandes von S a n t o r i n gewesen ist,
welches aus einer Insel zwei gemacht'hat, worauf auch
eine andere Stelle des Plinius deutet J) , und was ich
an einem andern Orte mit mehreren Gründen zu belegen
versucht habe 2).
224.— Olymp. 149, 2; 531 ü. C. Erdbeben: in Ka-
r i e n und auf der Insel B. h o d u s, durch welches auf
letzterer der berühmte Kolofs umgestürzt wurde. Dasselbe
Ereignifs berichtet Eusebius noch einmal in der
168. Olympiade, gegen 105 vor Chr. 3).
221. — 533. U. C. Goss. Cn. Servilius Geminus,
C. Flaminius. — Heftiges Erdbeben im mittleren Ita lie n ,
welches viele Städte verwüstete, Flüsse von ihrem Laufe
ablenkte und Bergfälle verursachte. Es ereignete sich an
1) L. IV. C. 23.
2) Geschichte der natürl. Veränd. der Erdoberfläche Th. II.
S. 153 f.
3) Eusebius, a. a. O. P. II. S. 235 u. 247. — Alle andere Quellen
geben das züerstgenannte Jahr an.