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 Erdstofs,  der  einigen  Schaden  verursacht *). 
 1755,  am 9. November.  In der  Schweiz  erfolgen  an  
 mehreren  Orten  gefühlte  Erdstöfse.  Zu  N eu fch atel  
 kurz  vor  3  U.  Abends  drei  Schwingungen,  die  erste  und  
 dritte  von West nach Ost,  die  zweite in umgekehrter Richtung. 
   In  M o r a t  schlug  eine  Glocke  an,  der  See  von  
 M orat  fiel  gleich darauf um drei  Zoll.  Man empfand die  
 Erschütterung  auch  in  B ern,  F re ib u rg ,  G enf,  B asel, 
   B esançon,  N ion,  M orges,  L ausanne.  Im  
 G enfer  und  Z ü ric h e r  See  bemerkte  man  2£ Uhr  ein  
 Zurückziehen  des  Wassers 2). 
 -----   am 14. November,  3. U. Abends.  Zu  B rieg  im 
 W alliserlan d e  eine  Erschütterung  von  Einer  Minute  
 Dauer.  Es  entstand  an  einem  Berge  eine  öeffnung,  aus  
 der  sich  ein  starkes  Wasser  ergofs,  an  einer  Stelle ,  wo  
 sonst  keine  Quelle  war 3). 
 -----  am  16.  November,  3§  Ab.  In  L issab o n ,  wo 
 auch  vom  8.  an  leichte  Erschütterungen  täglich  gespürt  
 worden  waren,  erfolgte  wieder ein Schwanken und Senken  
 des  Bod*ens  und  ein  Anschwellen  des  Meeres 1 2 3 4). 
 -----   am  17.  u.  18.  Nov.  erfolgten  wieder  Erschütterungen  
 in  verschiedenen  weit von  einander entfernt liegenden  
 Gegenden  der  Erde.  Am  17.  Morgens  zu  G ib ra lta 
 r;  Abends  zu  W hitehaven  in  Y o rk sh ire  5);  am  
 18.  zu  L issabon,  dort  hatte  man  vom  1.  bis  18.  zweiundzwanzig  
 Stöfse  gezählt  6).  —  Am  18.  erfolgte  ein  
 Erdstofs  zu  A q u ap en d en te  und  della  G ro tta  un1) 
   Coll.  acad.  S.  632. 
 2)  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  S.  437. 
 3)  Ebend.  S.  511.  ^ 
 4)  Coll.  acad.  S.  632. 
 5)  Kant  a.  a.  O.  S.  19. 
 6)  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  S.  402. 
 weit Rom;  auch zu Glossom in H e re fo rd s h ire 1).—  
 An  demselben  Tage,  Morgens,  wurden  F ez  und  Me-  
 quinez  in  M arocco  erschüttert,  die  Stöfse  dauerten  
 bis  zum  folgenden  Tage  und  trafen  in  der  Nacht  auch  
 T an g er  und  T etuan.  Am  19.  soll  M equinez  ganz  
 zerstört  worden  seyn.  Am  20.  wiederholten  dort  die  Erschütterungen  
 2). 
 1755,  am  18.  November.  Sehr verbreitetes Erdbeben  
 in  N eu -E n g lan d ,  4J U. Morgens.  Am stärksten wurde  
 es in  M assach u sets  und  N ew -H am pshire  empfunden. 
   Am Abende vorher  lag etwas Nebel auf dem  C h a rle 
 s -F lu s s e ,  die  Nacht  war  heiter,  zuerst  hörte  man  
 ein  Getöse,  fernem Donner  ähnlich  und  zunehmend.  Ungefähr  
 Eine  Minute  nachher  erfolgte  die  Erschütterung  
 wellenartig,  so  dafs  der  Wipfel  eines  dreifsig  Fufs  hohen  
 Baumes einen Bogen von zehn Fufs beschrieb.  Zwei solche  
 Undulationen,  die  letzte  schwächer ,  folgten  unmittelbar  
 auf  einander.  Gleich  darauf kam  ein  stärkerer  Stofs  mit  
 verdoppeltem  Getöse;  er  bestand in einer  schnell  zitternden  
 Bewegung, in zwei Minuten allmählig abnehmend.  Diese  
 ganze Erscheinung dauerte vier Minuten.  5 ü. 29'  erfolgte  
 eine  zweite  schwächere  Erschütterung.  Die  Richtung dieser  
 Bewegungen  war  von  Nordwest  nach.Südost 3).  Was  
 die  Ausdehnung  der  Wirkungen  dieses  Erdbebens  betrifft,  
 so war seine gröfste Stärke in den obengenannten Provinzen  
 unter  43°  nördlicher  Breite  und  zwar an der Meeresküste.  
 Schwächer  äufserte  es  sich  gegen  Südwest  und  Nordost:  
 so  in  N ew -Y ork  und  P h ilad elp h ia.  Die  südliche  
 Gränze  scheint  die  C heasapeak-B ai  in  M aryland 
 1)  Kant,  a.  a.  0. 
 2)  Philos.  Transact.  S.  421.  u.  429.  —  Coli.  acad.  S.  634.  —  
 Vielleicht  gehört  diesem  Tage  der  oben  bei  dem  1.  November  
 erwähnte Vorfall von  dem  Spalt  in  den  Sarj o n -H ills. 
 3)  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  S.  439.