einer der Vulcane von Guatemala, Sapoloca, soll dazu
gehören. Diese unterstützen sehr die Vorstellung, dafs die
vulcanischen Erscheinungen nicht hlos durch zufällige Com-
binationen an unbestimmten Orten und zu unbestimmten
Zeiten oder durch einzelne sogenannte Vulcanherde hervorgebracht
werden, sondern dafs, wie schon erwähnt, im
Innern der Erde ein fortdauernder und man kann wohl
sagen ein regelmäfsiger vulcanischer Procefs im Gange
ist, der in gewissen bleibenden Richtungen seine Wirkung
äufsert. Sie unterstützen eben so die Ansicht, dafs die
Lava, als eine feuerflüssige Felsart, ein sich beständig in
diesem Zustande befindendes Lager in einer gewissen Tiefe
bildet, von welchem diese Wirkungen ausgehen. Strom boli
brennt nicht nur, stöfst nicht nur Dampf und Asche
aus,, sondern sein Krater ist stets mit flüssiger Lava gefüllt,
die mit geringen Unterbrechungen über den Krater
herabfliefset. Einen solchen beständig vorhandenen Vorrath
von flüssiger Lava enthält auch der Vulcan auf der
Insel B ourbon, der von derselben immer bis an den
Rand erfüllt ist. Der Dampf leidet hier geringen Druck
und findet immer durch diese offen liegende Lavamasse
einen leichten Ausweg. Scrope sagt, dafs die Phänomene
von Stromboli ihn zuerst auf seine Theorie geleitet haben.
L u ft- und S chlam m -V ulcane.
An einigen Puncten der Erde äufsern die Wirkungen
des Vulcanismus sich auf eine von den eigentlich vulcanischen
Ausbrüchen verschiedene Weise. Die Dämpfe und
elastischen Gase treiben aus dem Innern nicht Lava und
feurige Massen, sondern theils nur Luft und andere Gase,
theils Wasser und Erde, als Schlamm empor. Hieher gehören
die Schlamm - Vulcane M acaluba in S icilien,
auf der Halbinsel Taman im A sow schen M eere; die
9 in.der Gegend von Baku und bei T u rb aco in V eneztiela,
S üdam erica. Bei einigen ihrer Ausbrüche sind
allerdings auch feurige Ausstrahlungen und immer Wärme
wahrgenommen worden. Allein es scheint in dem Bau des
Bodens, und vielleicht in der gröfseren Entfernung des
Ausbruchs-Punctes von dem unterirdischen Lager der Lava,
so wie vielleicht darin, dafs unter dem Ausbruchs-Puncte
Wassersammlungen befindlich sind, der Grund zu liegen,
dafs keine Lava, sondern nur Gas, Wasser und Schlamm
über die Oberfläche ausgestofsen werden.
S olfataren.
Diese sind solche in mehreren vulcanischen Gegenden
vorkommende kraterähnliche Vertiefungen, aus welchen
durch feine Spalten immerfort, und meist ohne heftige
Explosionen, Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritte
in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen
fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalten
absetzen. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vulcan-Krater
seyn, die sich gröfstentheils geschlossen haben, und um
defswillen keine eigentlichen Ausbrüche mehr machen, weil
vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind,
welche den Dämpfen einen leichtern und ununterbrochenen
Durchgang nach anderen in der Nähe sich befindenden vulcanischen
Schlünden gestatten. In dieser Hinsicht haben
sie eine Aehnlichkeit mit den immer brennenden Vulcanen,
nur dafs sie keine Lava ausstofsen. Wir haben die bekannten
davon oben in dem Verzeichnisse der Vulcane aufgeführt.
Sehr bekannt seit den ältesten Zeiten ist die Sol-
fatara bei P o z z u o 1 i, nicht weit vom V esuv, mit welchem
sie in unterirdischer Verbindung zu stehen scheint, da ihre
Aushauchungen bei Ausbrüchen dieses Vulcans viel schwächer
sind, als in den Zeiten seiner Ruhe.' Einige dieser
Solfataren, z. B. auf den A ntillen, haben indessen doch
zu Zeiten wirkliche Ausbrüche gemacht.
Bd. IV. Erdbeb. u. Vulc. G