1616, Sehr zerstörendes Erdbeben in Japan *).
1617, am 5. Julius. Bergfall bei F re i bürg im Breisgau
, durch welchen ein Haus zerschmettert wird 1 2).
In dems. J. Erderschütterung zu A i x in P ro v e n c e 3).
1618, am 4. Junius. Erdbeben auf-Sardinien, von
welchem das Andenken durch eine Inschrift in der Sacri-
stei der Hauptkirche zu C agliari auf bewahrt wird. Seit
jener Zeit erinnert man sich nur zweier leichten Erderschütterungen
auf dieser Insel, welche eben so wenig Schaden
verursacht zu haben scheinen, als jene erste bekannte.
Die Zeitpunkte der beiden letzteren finde ich nicht angegeben
4). Da S ardinien ganz in dem unaufhörlich bewegten
Erschütterungs-Kreise des M itte llä n d isc h e n
Meeres liegt, und selbst an mehreren Puncten vulcanischen
Boden enthält, so ist die Seltenheit der Erdbeben auf dieser
Insel allerdings merkwürdig.
------ am 3. Julius, zwischen 5 und 6 Uhr und zwischen
6 und 7 Uhr Morgens. In B éarn (am Fufse der
P y ren äen ) zwei heftige Erdstöfse, welche Thürme bewegten
und Glocken ertönen machten , auch einige Mauersteine
herabwarfen. Es beschränkte sich dieses Erdbeben
auf B éarn 5).
am 25. August, erfolgte der verheerende Bergfall
am Berge C onto in C hiavenna, der den schönen
Flecken P lü rs und das Dorf S cilano zum gröfsten
1) Terra tremens, eit. Montanus Japanische Gesandtseh. S. 205.
Vielleicht einerlei mit dem von Kampfer in das jL 1615 gesetzten
Erdbeben.
2) Bertrand, S. 53.
3) Ders. S. 54. eit. J. £f. -Graf«, Pfarrer zu ,St. Peter in Basel,
Basler Erdbidem etc. Basel 1614.
4) Le Chev. Albert de Marmora Voyage en Sardaigne de 1819
à 1825, Paris 1826. 8. S. 141.
5) Palassou Mémoires pour servir à l’histoire naturelle des Pyrénées
et des pays adjacents. Pau 1815. 8. S. 361.
Theile begrub und den Bach M ayra in seinem Laufe so
hemmte, dafs ein kleiner See über den Trümmern entstand
*). Dafs dieser Bergfall — der vielleicht doch über
kurz oder lang erfolgt seyn würde — damals durch wirkliche
Erdstöfse bewirkt worden ist, möchte man daraus folgern,
dafs zugleich nicht blofs in dem benachbarten V eltlin,
sondern auch an mehreren Orten des entfernten W a a t-
landes und selbst in N eu fch atel zu derselben Zeit
Erderschütterungen empfunden woi’den sind. Es sollen
darauf mehrere feurige Meteore gesehen worden seyn 2).
1619, am 19. Januar, zwischen 6 und 7 U. Morgens.
Erdbeben westlich von F ra n k fu rt am M ayn, zu Kön
ig sb erg , K ronberg, R eiffen b erg , bis B oppart,
St. G oar und O ber W esel. Der kleine Flufs N idda,
unweit Frankfurt, soll eine Zeit lang aufgehört haben zu
fliefsen 3). Auch zu N eu fch atel soll es empfunden worden
seyn 4).
I----- am 4. Februar , kurz vor Mittag. Heftiges Erd-
1) Scheuchzer Helvetiae Stoicheigraph. etc. T. I. S. 136. —
v. Zach Monatl. Correspond. B. XV. S. 539.
2) Bertrand S. 54. S. auch Barthol. Jnhornius Erschrökliche
Zeitung, wie der schöne Haubt-Flecken Flurs in d. Grafsch.
Cleven, in der dreyen Grauen Pündten alter freyen Rhaetia
Unterthanen Land in d. Nacht auf d. 25. Aug. des 1618.
Jahrs mit Leuth und Guth in schneller Eil untergegangen
seye. Lindau am Bodensee 1618. 4. — und J. G. Grofs von
dem ersclirölilichen Untergang des Fleckens Plurs in Pündten
Bericht, Warnung und Trost. Basel 1618. 4.
3) Terra tremens, cit. Sleidan. contin. T. IV. S. 564. [Lerner’s
Chronik zufolge bekam die Nidda erst nach drei Stunden
wieder Wasser. Kniegk a. a. O. — Bghs.]
4) Bertrand S. 55 giebt zwar an 29. Januar. Da er aber nicht
blofs Neufchatel nennt, sondern sagt, dafs das Erdbeben noch
stärker an anderen — von ihm nicht genannten — Orten empfunden
worden sey, so hat er ohne Zweifel das vom 19.
berichten wollen, oder der Fehler ist in dieser Zeitangabe.