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 erfolgen  sie  in  den  meisten Fällen  in  der Richtung  dieser  
 Linie.Z 
 u den Gegenden,  in welchen zuweilen,  aber nie zerstörende  
 Erdbeben  erfolgen,  gehören  die  B rittisc h e n   
 Inseln,  von welchen  indessen aus dein Mittelalter Nachrichten  
 auch von Einigen zerstörenden Erdbeben vorhanden  
 sind,  S candinavien,  das  m ittle re   und  n ö rd lich e  
 F ra n k re ic h ,  B elgien,  das m ittlere T euts ehland,  
 Böhmen, S chlesien, der n ö rd lic h e  Fufs der A lpen  
 und  der  K arp ath en ,  das  n ö rd lich e  A m erica  und  
 B ra silie n ,  der nördliche  Theii des Nordamericanischen  
 Freistaats und  Canada. 
 Fast ganz davon verschont sind H olland,  das nördlic 
 h e   T e u tsc lila n d ,  und  überhaupt  die  ganzen  südb 
 a ltisc h e n   L än d er,  P re u fse n ,  P o len ,  das m ittle 
 re   und  n ö rd lic h e   R u fslan d ,  das  n ö rd lic h ste   
 S ib irie n ,  die  Küste von  Africa,  von  T rip o lis bis  zum  
 Nil,  die  Süd sp itze von  A frica,  die mittleren Provinzen  
 des N o rd am e ric a n is c h e n F re ista a ts,  der südliche  
 Theii der Ostküste  von Südam erica. 
 Stärke  und  Dauer  der  Erdbeben. 
 Sie äulsern sich in sehr verschiedenen Graden der Stärke,  
 von  dem  leichtesten,  oft kaum  fühlbaren Beben  an,  bis  zu  
 der Heftigkeit, welche die festesten Mauern sprengt,  Felsen  
 zerreifst,  ja ganze Strecken Landes verschiebt,  wie bei dem  
 Erdbeben geschah,  das  im  J.  1783  Calabrien verwüstete. 
 Auch  die  Dauer  der  Erdbeben  ist  sehr  verschieden.  
 In  den  meisten  Fällen  gehen  die  Erschütterungen  in  wenigen  
 Secunden  vorüber,  und  Stöfse,  die  ununterbrochen  
 Eine  oder  mehrere  Minuten  dauern,  gehören  zu  den  selteneren  
 Erscheinungen.  Dagegen  ereignet  sich  wohl  zuweilen, 
   und  nicht  ganz  selten,  ein  Wiederholen  der  einzelnen  
 Erschütterungen  Stunden,  Tage,  ja  Monate  lang.  
 Dieses  erfolgt  vorzüglich  an  Puncten,  die  in  den  vorhin  
 angegebenen  den Erdbeben  am  meisten  unterworfenen  Linien  
 liegen.  Auf diesen Linien pflanzen  die Erdbeben  sich  
 oft  sehr  weit  fort,  mehrere  hundert Meilen  weij;.  Dabei  
 aber  werden  sie  nicht  immer  an  allen  Puncten  der  Linie  
 empfunden,  sondern  an  einigen  Stellen  mehr  an  anderen  
 weniger,  an  wieder  anderen  auch  wohl  gar  nicht.  Oft  
 sind  die  zwischen  zwei  erschütterten  Puncten  unbewegt  
 gebliebenen  Strecken  viele  Meilen  lang.  Indessen  sind  
 nicht  alle  Angaben  über  diesen  Umstand  zuverlässig;  da  
 es. an  den  zwischen  den  bewegten  Stellen  Gelegenen,  von  
 deren  Bewegung  keine  Nachricht  gegeben  wird,  vielleicht  
 nur  an  Zeugen  und  Beobachtern  gefehlt  hat.  Doch  giebt  
 es  mehrere  Fälle,  in  denen  dieser  Umstand  als  erwiesen  
 angesehen  werden  kann.  Von  Erdbeben,  die  auf  grofsen  
 Landstrichen  empfunden  wurden,  und  gröfstentheils  mit  
 zwischen  liegenden  nicht  bewegten  Stellen  erwähnen  wir  
 hier  nur  folgende  in  die  neueste  Zeit  fallende  Beispiele.  
 1821,  28.  October  in  Sachsen,  17.  Nov.  in  Süd-Rufsland  
 bis  zum  Kaukasus,  21.  in  Neapel.  1821  im  Januar  in  
 Sachsen.  1825,  23.  December  am  Rhein.  1826,  23.  Jul.  
 in  der  Schweiz  und  Italien,  15.  Dec.  in  der  Schweiz  und  
 Siid-Teutschland.  1827, 16. Nov. in Südamerica u. Ochotzk  
 gleichzeitig,  ein  sehr  merkwürdiger  Fall.  1828,  19.  Febr-,  
 in  Belgien  und  am  Rhein,  3.  December  in  denselben  Gegenden. 
  .1829, 1. Jul. in Ungarn, 26. Nov. Wallachei bis Kiew. 
 Erscheinungen  bei  vulcanischen  Ausbrüchen. 
 Ein  vulcanischer  Ausbruch  bietet  in  der  Regel  folgende  
 einzelne Erscheinungen,  und  zwar  der Zeit  nach  in  
 der  Reihe,  in -welcher  sie  hier  aufgeführt  werden. 
 1.  G etö se  unter  der  Erde,  ganz  dem ähnlich,  welches  
 vorher  als  eine  die  Erdbeben  begleitende  Erschei