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 in allen Fächern menschlicher Thätigkeit zu  der  
 hohen  amtlichen  Stellung,  zu  welcher  er,  fast ein  
 halbes Jahrhundert  dem  Staate  dienend,  aufgestiegen  
 war.  In  wissenschaftlichen Dingen  seiner  klaren  
 Ansicht,  in  gelehrten  Untersuchungen  seiner  
 Gründlichkeit und  Gewissenhaftigkeit bewufst,  blieb  
 v.  Hoff nichts  destoweniger  zugänglich  für  entgegengesetzte  
 Meinungen,  die  er,  bei all’  seiner geistigen  
 Überlegenheit,  mit jener milden Gesinnung auf-  
 und  annahm,  die,  nebst  Anspruchslosigkeit,  einer  
 der Hauptzüge  seines  wnhlwollenden  Herzens  war.  
 Wer  ihn  ein Mal  gesehen,  ein  Mal  gehört,  mufste  
 ihn  lieb  gewinnen,  —  so  sprach  seine  aüfsere  Erscheinung  
 an,  sein heiterer Sinn,  sein biederes Wort.  
 Freündlich  schlofs  er  den  reichen  Schatz  seiner  
 Kenntnisse und Erfahrungen zum Nutzen Anderer auf,  
 willkommen war ihm Jeder,  der  nach  geistiger Veredlung  
 und Befriedigung  strebte.  So in  der mündlichen  
 Unterredung,  so im vertraulichen Briefwechsel. 
 Ich  habe  das  Glück  genossen,  diesen Biedermann  
 persönlich  gekannt  zu  haben;  zwölf  Jahre  
 lang ist ein  freündschaftlicher Briefwechsel zwischen  
 uns  gepflogen  worden,  der  zuweilen  sehr  lebhaft  
 gewesen  ist  und  Einiges  mit  zu  der  zehnjährigen  
 Pause  beigetragen  haben  mag,  die  zwischen  dem  
 Erscheinen  des zweiten und dritten Bandes der „Geschichte  
 der  natürlichen  Veränderungen  der  Erdoberfläche” 
   verflossen  ist  (Vorrede  zum III. Theile, 
 S.  iv).  Diese  Pause  wurde  durch  die „Höhenmeä-  
 sungen  in  Thüringen”  ausgefüllt. 
 Vollständig ausgearbeitet  hat v. Hoff das Werk  
 hinterlassen, welches ich, im Aufträge meines Freün-  
 des Wilhelm Perthes,  der gelehrten Welt  übergebe.  
 Die  Pünctlichkeit  und  Ordnungsliebe,  die v. Hoffs  
 amtliche  Thätigkeit  auszeichneten,  wiederholte sich  
 auch  in  seinen  schriftstellerischen  Arbeiten:  die  
 Handschrift dieser „Chronik” ist,  trotz dem,  dafs  sie  
 allmählig  entstanden,  ein  Muster  von  sorgfältiger  
 Ausarbeitung, von Bestimmtheit, ja Sauberkeit, die an  
 die Reinschrift eines  amtlichen Berichtes  erinnert. 
 Obwol  der gelehrte Verfasser  der  „Geschichte  
 der  durch Überlieferung nachgewiesenen natürlichen  
 Veränderungen  der  Erdoberfläche”  dieses  Denkmal  
 eines  tiefen  Studiums  und scharfer Urtheilskraft mit  
 dem dritten Theile für geschlossen betrachtete (Vorrede  
 zu  diesem  Theile S. v i),  so hat er doch selbst  
 es  späterhin für angemessen gehalten,  die „Chronik  
 der Erdbeben  und Vulcan-Ausbrüche” als  einen  Be-  
 standtheil jenes  Werkes  anzusehen. 
 Der  vorliegende Theil  enthält,  aufser der Einleitung, 
   die Chronik  bis  zum Jahre 1759;  der  folgende  
 Theil  wird  die Jahre 1760 bis 1800,  und  die  
 Geschichte  der  Erdbeben  etc.  während  des  Decen-  
 niums  von  1821  bis  1830  enthalten,  die der Verfasser  
 in  PoggendorfFs  Annalen  der  Physik  zuerst  
 bekannt  gemacht,  in  seinem  Hand - Exemplar  aber  
 mit  vielen  Zusätzen ,  Berichtigungen  und  Verbesserungen  
 bereichert  hat. 
 Die  wenigen  Einschaltungen,  welche  hin  und  
 wieder gemacht worden  sind,  nach Quellen,  die  der  
 Verfasser  nicht  zur Verfügung hatte,  werden  leicht