448. — Erdbeben in G a llic ie n in S panien, naeli
Idatius im Chronicon: „In Gallaecia terrae raotus assidui,
signa in coelo plurima ostenduntur. Nam pridie Nonas
Aprilis tertia feria, post solis occasum, sub Aquilonis plaga
coelura rubens sicut ignis , autsanguis, eificitur, intermix-
tis per igneum ruborem lineis clarioribus in speciem ha-
starum rutilantium deformatis, a die clauso usque in horam
tertiara signi durat ostensio, quae mox iugenti exitu per-
docetur.“ — Die deutlichste Schilderung eines N ordlich
tes. ,v!
455. — In G allicien Erdbeben. Idatius *) sagt: „III.
regni anno principis Marciani: in Gallaecia terrae motus,
et in sole signura in ortu, quasi altero secum concertante,
monstratur.“ — Hier eine bestimmte Schilderung einer
N ebensonne.
458 oder 460. Olymp. 310. — Erdbeben zu Antio-
chia, das aufserdem einen Theil von K lein-A sia trifft,
auch in T h ra k ie n empfunden worden seyn soll. Am
14. September 11 Uhr Abends. Idatius sagt davon: „An-
tiochia major, Isauricus inobedieils monitis salutaribus,
terra dehiscente demergitur, tantum ipsius civitatis aliquan-
tis, qui cum obaudientes timori Domini sunt secuti, de * 1
Vom J. 443 erwähnt Marcellinus Comes eines grofsen
Sehneefalles, nach welchem der Schnee fast sechs Monate
(wo?) liegen geblieben seyn soll. Coss. Maximus u. Paternus.
1) Da Idatius ein Spanischer Bischof war, so sind die von ihm
über Naturerscheinungen in seinem Lande — von denen aus
jener Zeit wenig auf die unsrige gekommen sind — eben so
willkommen als wichtig; Letzteres um so mehr, als die Folgezeit
bestätigt hat, dafs Spanien überhaupt und namentlich
auch die den Pyrenäen nahe liegenden Theile den Erdbeben
sehr unterworfen sind.
Eines Erdbebens im J. 453 oder 454 gedenkt Zachar.
IUvander in Düringische Chronica 1596, S. 26.
interitu liberatis, turrium etiqm solis cacuminibus extanti-
bws super terram,“ *)
460 oder 464. Coss. Apollonius und Magnus. —
Erdbeben zerstört die Stadt C y zicu sinM y sien . Marcellinus
Comes sagt: „Cyzicus civitas terrae motu concussa,
murorumque suorum ambitu interrupto, sese suosque diu
deplanxit“ %).
465 oder 468, am 27. März. Erdbeben in der Gegend
von "Vienne in F ra n k re ic h 3).
468 ungefähr (Olymp. 312). Aus dieser Zeit berichtet
Idatius folgende seltsame Erscheinung von T. oulou-
se: „Medio Tolosae civitatis hisdem diebus e terra san-
guinem erupisse, totoque die fluxisse curriculo.u
471 oder 472. Coss. Marcianus und Festus, Von
diesem Jahre erwähnt Mnrcellinus Comes eines Ausbruchs 1 2 3
1) Wkephoros L. XV. C. 20 setzt Erdbeben zu Antiochia in die
Jahre 458 und 462. Von beiden giebt er denselben Monatstag
an, wie Idatius von dem v. 460. Daher beziehen sich
diese Angaben wohl sämmtlich auf ein und dasselbe Ereig-
nifs, — Evagrius L, II. C. 12 hat d. J. 458, sagt, dieses
sey das sechste Erdbeben gewesen, welches seit dem unter
Trajan (s. ob. J. 116) diese Stadt betroffen habe. Von uns
sind deren fünf angeführt; das sechste ist vielleicht in einer
der Nachrichten von weit verbreiteten Erdbeben verborgen.
2) Marc, hat 460. Beuther S. 8.464.
3) ' Sidonius Apollinaris L. VII. Ep. 1 ad Mamertum. — Alcimi
A viti Homilia de rogationibus. — Gregorius Turonensis Histor.
L. H. C. 34. — Dieses Erdbeben wurde die Veranlassung der
von dem damaligen Bischof Mamertus zu Vienne eingeführten
und zum bleibenden Fpsttage der Kirche gewordenen
Rogationen, lieber das Grundlose der von Guettard aufgestellten
Behauptung (Hist, de l’Acad. des Sciences de Paris
1752, iS. 56 f.), dafs die erloschenen Vulcane in der Auv
erg n e damals noch Ausbrüche gehabt hätten, s. Hoff in
v. Moll Neue Jahrbücher der Berg- und HüttenkundeBd. IV,
1821. S> 183 f. und in le B aron de Zach Correspondance
Astronom, V. 6. S. Sl.jund 43.