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 e Ile  unter  der  S ch ien a  d’asin o   öffnete  sich  eine  
 Spalte.  Diese  gofs  einen  Lavastrom  aus,  der  in  vier  Tagen  
 fünfzehn Miglien  weit  gegen  Mittag  fortströmte,  we-  
 nige  Schritte  von  dem  Kloster  S.  N icolo  vorbei,  gegen  
 N ico lo si  und  M om peliere  flofs,  und  grofse  Zerstörung  
 verursachte.  Das  Toben  des  Vulcans  dauerte  fort  
 bis  gegen  Ende  des  Julius,  und  ungeheure  Massen  von  
 Asche  wurden  ausgeworfen,  die  sich  nach M essina  und  
 Cal ab rien  verbreiteten.  Ja,  auch  von  diesem Auswurfe  
 wird  berichtet,  dafs  die  Asche  auf  Schiffe  im  A d ria tisch 
 en   M eere,  dreihundert Miglien  von  S ic^1 ien entfernt, 
   gefallen  sey.  Nach  dem  Aufhören  des  Ausbruches  
 und  Aschenauswurfs wurde noch  in  ganz  S icilien  unterirdischer  
 Donner  gehört.  Der  im  J.  1444  gebildete  Kegel  
 auf  dem  Gipfel  des  Berges  stürzte  ein,  so dafs die Höhe  
 des  letztem  um  dreihundert  und  zwanzig  Fufs vermindert  
 wurde.  Die  Höhlen  von  P a te rn o   und  M ontenegro  
 bei  Monte  S p rav erio   unter  der  S chiena  d’asino  
 sind  durch  die  Lava  dieses  Ausbruchs  gebildet  worden.  
 Im  August  nach  dem  Ausbruche  bestieg  Bembo den Aetna  
 und  fand  auf dem Gipfel  zwei Krater,  einen gröfsern und  
 einen  kleinern.  Filoteo  fand  im  Jahre  1540 nur noch den  
 gröfsern,  so  auch  Fazello,  der ihn  im  Jahre  1541  untersuchte. 
   Aus Jen  Höhlen  im  Grunde  des  Kraters  stiegen  
 Flammen  empor,  und  es  wurde  fortwährend  ein  Getöse  
 darin  gehört  1). *S. 
 1)  Ferrara descrizione etc.  S. 92 l>is  94 bezieht sich auf Fazello,  
 Silvaggio u.  Filoteo. 
 Nach Ebel über den Bau der Erde im Alpengebirge T. II. 
 S.  125,  soll  am  18.  September  1536 ein  Erdbeben  zu Basel  
 erfolgt  seyn,  und  in der ganzen Jurakette,  mit  grofsen  Verwüstungen. 
   Es ist hierbei aber  eine Verwechselung mit dem  
 Erdbeben  vom  18.  October  1356  zu  vermuthen.  S. v.  Hoff  
 Geschichte der  Veränderungen  T.  II. S. 317. 
 1537.  Erdbeben um P ozzuoli  bei N eap el,%   derselben  
 Gegend,  wo  im  folgenden  Jahre  der  Neue  Berg  
 entstand.  Die  Erschütterungen  daufern  fort  bis  zu  dem  
 Ausbruche,  der  diesen  Berg  bildete  x). 
 1538,  am  28.  Januar.  Erdbeben  zu  B asel  in  der  
 Stadt  und  in  dem  ganzen  Canton.  Es  sollen  nach  den  
 Stöfsen  dort  verschiedene  Feuermeteore  gesehen  worden  
 seyn  2). 
 -----  am  9.  Junius.  Ein  Bergfall,  durch welchen der 
 Flecken  A rd en n a  verschüttet  wird 3). 
 -----  am  29.  und  30.  September.  Die  merkwürdige 
 Erhebung des M onte  di  C enere oder M onte  Nuovo  
 bei  Poz zu oli.  In  der  dortigen  Gegend  waren  schon  
 seit  länger  als  einem  Jahre  häufige  Erderschütterungen  
 empfunden worden;  wie denn  überhaupt sich aus dem Vorhergehenden  
 ergiebt^  dafs  der  vulcanische  Bezirk  von  
 Sicilien  und Unteritalien  seit  dem  Jahre  1536  in lebhafter  
 Bewegung  war.,  Am  28.  September  brachen Flammen aus  
 der Erde hervor,  zwischen  dem  See  Averno  (einem alten  
 Krater),  dem  M onte  B arb aro   (G aurus  der  Alten)  
 und  der  S o lfa ta ra ;  zugleich  entstanden  dort  mehrere  
 Risse  in  dem  Boden,  aus  denen Wasser  sprang,  während  
 das  Meer  sich auf zweihundert  Schritte  weit von der Küste  
 zurückzog  und  den  trockenen  Grund  sehen liefs.  Endlich,  
 am  29.  September,  ungefähr  zwei  Stunden  vor  Sonnenuntergang, 
   öffnete  sich  nahe  am Meere  ein  Schlund,  aus  
 welchem  mit  dem Krachen  des Donners  Dampf,  Flammen,  
 Bimsteine  und  andere  Steine,  auch  Schlamm  ausgeworfen  
 wurden.  In  der  Zeit  von  ungefähr  zwei  Tagen wurde der  
 Boden  in  einem  Umkreise  von  achttausend  Fufs  zu  einem  
 Berge  von vierhundert und dreizehn Fufs senkrechter Höhe 
 1)  Fivcnzio  S.  12. 
 2i)  Bertrand  S.  42. 
 3)  Bertrand  S. 43.