östlich neben uns südwestwärts hinziehende, etwas schmale
Thal drehte sich 2 U. 20 Min. nach NW., dann nach N.,
und läuft westlich von Lätrün vorbei, wie man mich vergewisserte,
um unten weiter gegen Abend zu ziehen. Wir ver-
liessen dieses Thal 2 U. 37 Min. Mir als Fussgänger fiel
die Schlechtigkeit des Weges vor ändern gar nicht auf 437.
Eine niedrige Langhöhe quer übersteigend, kamen wir dann
in ein anderes, östlich neben uns SW. hin ziehendes und in
den Wädi es - Sarär 458 übergehendes Thal, welches, immer
breiter werdend, fruchtbar ist. 2 U. 44 Min. zog ein Weg nach
dem Wädi Ali und nach Lätrün. 2 U. 50 Min. erreichten wir
«• y ~ J e s c h ü e h gyif 439 in einem Thale, wo es sich gegen West
umbiegt, und von Ost her ein Thal aufnimmt. Man sieht
von hier Artüf im SW., das zwischen diesem Thale und dem
Wädi es-Sarär auf der Höhe einer Zunge sich bescheiden
ausbreitet. Jeschüeh ist klein, jedoch lieblich gelegen.
3 Uhr lief der Weg links (S.) gegen Artüf. 3 U. 5 Min.
standen wir nördlich davon etwa eine Viertelstunde entfernt.
Später ward die Ansicht des auffallend grossen Dorfes Der
Abän auf der Südseite des Wädi es-Sarär gewährt. 3 U.
19 Min. durchkreuzten wir den Weg, der von Ramleh südwärts
nach Der Abän hinführt. 3 U. 35 Min. langten wir
nach etwas jähem Hinaufsteigen in S a r a h ¿ut^o 460 an. Es
liegt ziemlich hoch auf einem Hügel 46', .voraus an dessen
östlichem Abhange, mit ziemlich ausgehreiteter Aussicht, namentlich
auf den weiten Grund des Wädi es-Sarär und von
Jeschüeh. Ersteren mit den Einrissen des Baches sieht man
deutlich im Zuge gegen West; der Bach kommt nämlich
etwa eine halbe Stunde von liier aus dem engen Bergthal
heraus, schlängelt sich dann gegen West in einem ziemlich
breiten Thale oder einer Art Ebene, an dessen Nordufer,
näher dem Bergland, Artüf, weiter gegen Abend Ain Scheines
(Beth Schemesch) liegt. Eine kurze Strecke nach dem
.Heraustreten aus dem Berge nimmt der Wädi es-Sarär ein
von Süd herziehendes, von hier deutlich sichtbares Thal,
den Wädi Ankalü'n, wie ich hörte, oder qaLü! oL,, wie
Juhanna schrieb, weiter gegen West, in der Nähe von Ain
Schemes, den Wädi Boüloss auf, der von Chirbet Boüloss
nordwärts herabzieht. So läuft das dann verengte Thal,
welches sehr deutliche Spuren eines Winterbaches aufweiset,
weil es durch tiefe Einschnitte sowol, als durch vieles Geschiebe
sich kenntlich macht, durch das Hügelland in die
Ebene und, nach Versicherung, bei Katterah, Ibna und El-
Kubebeh vorbei ins Meer, ohne sich mit dem Wädi es-Samt
zu verbinden, indem dieser, beim Teil Sakärieh oder bei
Sakärieh durchgekommen, unweit Esdüd ins Meer sich mündet.
Von Ain Schemes oder, wie es geschrieben wurde, Ain-
esseins haben wir Nachrichten aus dem zwölften Jahrhunderte.
G o t t f r i e d von Bo u i l lo n schenkte, das Dorf der
Kirche des heil. Grabes in Jerusalem 402. Spätere Nachrichte
n 403 bis auf unsere Zeit sind sehr unsicher. Vom ziemlich
gut erhaltenen, südwestlich des Dorfes neben geebnetem
Felse liegenden Weli geniesst man die freieste Aussicht, und
von da zeigte man mir auch Chirbet Ain Kinah
Bet Ed-Dschemäl Dscheräsch und das
Dorf Bred (Bireh? Beroth?); auch erkannte ich in südlicher
Ferne Jarmük. Im zwölften Jahrhunderte war Ainquine oder
Anquina eines der Dörfer, welche die lateinischen Könige
der Grabkirche in Jerusalem geschenkt hatten 464. Sarah
ist ein kleines und armseliges Dorf. Mich freute, hier Getreidebehälter,
wie sie auch in Afrika Vorkommen, zu sehen.
Weil die Bauern eben die Saat bestellten, so mussten sie
dieselben aufdecken. Sie scharren die Erde weg, stossen
auf einen Deckel, und wenn dieser weggehoben ist, so sieht
alles aus wie eine Zisterne. Eine runde Öffnung führt zuerst
durch Mauerwerk, dann in die Tiefe durch Felsen.
Sarah ist unzweifelhaft das Zorah (Zarea) des alten Testaments463,
Simsons Geburtsort 460, welches, zu der Niederung
gerechnet, zuerst dem Stamme Juda, später dem
Stamme Dan gehörte. Im vierten Jahrhunderte lag ein Dorf,
Saraa genannt, zehn Meilen §3$ Stunden) nördlich von Eleu-
theropolis in der Richtung gegen Nikopolis 467, neben Kaphar
Sorek 468 und nicht weit von Esthaol. Im ersten Viertel des