Gewächsen nicht arme Gegend 123, wie behauptet wurde 124,
so ungesund sei, dass man sie verlassen musste, ist schwer
einzusehen.
Als das Kreuz endlich auch in Askalon siegreich sich erhob,
wurde ein Bisthum errichtet. Man kennt die Namen
etlicher Bischöfe von Askalon, die sich an den Verhandlungen
der Konzilien betheiligten. An der ersten Kirchenversammlung
zu Nicäa Unterzeichnete sich Sabi nu s ; an der
ersten Kirchenversammlung zu Konstantinopel im Jahre 381
Auxe n t i u s ; dem Konzilium in Diospolis415 wohnte Jovinus
bei; in den Verhandlungen des Konzilium zu. Chalzedon liest
man den Namen Leo n t iu s mehr als einmal, und in dem zu
Jerusalem 536 gehaltenen kommt Dionys ius vor. Einmal
war auch ein Bischof der Hafenstadt Ascalon (episcopus
Majumae Aspalonis) unterschieden 12S. Hier wiederholt sich
der gleiche Ausdruck wie bei Jamnia, Azotus und Gaza, und
wenn man, übrigens nicht nothwendigerweise, eine Parallele
zugäbe, dass ausser einer Hafenstadt, was Askalon jedenfalls
war, im Gegensätze ein Land-Askalon aufgefasst werde,
so könnte etwa Asor als solches gelten, das, in einiger phonetischen
Übereinstimmung mit dem heutigen Ed-Dschora,
im vierten Jahrhunderte im Gebiete von Askalon ostwärts
ein Dorf war 12°. Im fünften Jahrhunderte gab es in Askalon
verschiedene Kirchen; denn es wird von der h. Apol l inar is,
Tochter des Kaisers Anthemius, erzählt, dass sie auf ihrer
Jerusalemfahrt wenige Tage wegen unruhiger See dort verweilte,
und den Aufenthalt zum Beten in allen Kirchen und
Klöstern und zu Geschenken für deren Bedarf verwendete m .
Im siebenten Jahre der Regierung Om er I b en e l -Qh a t t ä b ’s
eroberte die Stadt Mauni eh Iben Abi S i f ä n 128.
Die Geschichtschreiber der Kreuzfahrer haben mit Askalon
sehr viel zu thun; ,denn die Sarazenen, die es inne hatten,
betrachteten es als eine Schutzwehr Ägyptens, als eine Trutzveste
des Islam l29, weswegen der Sultan des Nillandes auf
alle mögliche Weise beflissen und bemüht war, den Ort uneinnehmbar
zu machen. Hingegen sammelten die Franken
mit aller Anstrengung ihre Kräfte, um den Hauptplatz des
Widerstandes in ihre Hand zu bekommen. Schon im J. 1099
rückten die Abendländer in die Umgegend von Askalon, und
erbeuteten nicht weit davon viel Rinder und Kamele ,3°;
1100 jagten sie die Sarazenen nach Askalon zurück 13
1103 wurde bei der Stadt ein Treffen geliefert, zu Gunsten
der Christen 132. Im J. 1153 fiel endlich Askalon in die
Hände der Kreuzfahrer, und aus dieser Zeit ist uns das deutlichste
Bild der Stadt erhalten. Sie lag zehn Meilen nördlich
von G a z a133, an der Meeresküste134, und hatte die Form
eines Halbzirkels, dessen Sehne oder Durchmesser am Meeresufer
sich hinzog’, während die Umfangslinie, oder der Kreisbogen
morgenwärts nach dem Lande schaute 13S. So lag die
Stadt wie in einer Grube drin, gegen das Meer abfallend,
allenthalben mit künstlichen Wällen umringt, über denen die
Mauern sich erhoben, gehörig dicke und angemessen hohe,
mit vielen Thürmen, ein so festes Werk, dass eher der harte
Stein brach als das Zäment von einander ging. Diese
Mauern waren noch durch ein ebenso fest gebautes, im Halbkreise
herumgeführtes Aussenwerk ziemlich sorgfältig geschützt
136. Am Umfange der Mauern gab es vier Thore,
welche durch hohe und starke Thürme aufs sorgfältigste befestigt
waren. Das erste Thor" schaute gegen Morgen und
hiess das grosse Thor, mit dem Zunamen das Jerusalemer,
weil es gegen die heilige Stadt hinsah. Es hatte um sich
zwei sehr hohe Thürme, und vor sich (gegen Ost) im Aussen-
werke drei bis vier kleinere Thore, wodurch man in Krummwegen
zum Hauptthore gelangte. Das zweite Thor schaute
gegen Abend und hiess Meerthor, weil die Städter dadurch
den Austritt zum Meere hatten. Das dritte Thor lag gegen
Mittag, gegen Gaza, von welcher Stadt es auch den Namen
führte. Das vierte Thor schaute gegen Mitternacht, und
erhielt von der an der gleichen Küste gelegenen Nachbarstadt
Jope den Namen. Lage und Grund des Meeres waren
so wenig günstig, dass die Stadt keinen den Fahrzeugen
Sicherheit gewährenden Hafen hatte und auch niemals gehabt
hat; denn das Ufer war versandet und da die Brandung,
wenn die Winde bliesen, sehr stark, und nur bei ordentlicher