verschiedene Brunnen gezeigt ,0°. Um das Jahr 600 fand
man in dieser Stadt den Friedensbrunnen; er war dort amphitheaterartig
gebaut, und da ruhten drei Brüder, welche den
Märtyrertod erlitten 10 7. Für die Bewohner aller Städte ist
der Besitz süssen Wassers von ungeheurer Wichtigkeit; beim
Bau von Festungen insbesondere musste man auf einen Vorrath
bedacht sein, und ich werde die historischen Notizen
über diesen Reichthum von Askalän weiter zusammenstellen.
Im zwölften Jahrhundert hatte es weder innerhalb des Mauerumfanges,
noch draussen in der Nähe Quellen, wol aber inner-
wie ausserhalb einen Überfluss an Schöpfbrunnen mit gutem
(säpida), trinkbarem Wasser. Zu grösserer Vorsicht bauten
die Bürger der Stadt auch einige Regenzisternen ,08. Insbesondere
meldete man von einem Brunnen, der mitten in
der Stadt lag ^ und in der Sprache der Araber Bir (Abraham)
El - Chalil, d. h. Abrahamsbrunnen, genannt wurde, weil man
annahm, dass Abraham ihn gegraben hätte 10°. Ein halbes
Jahrtausend nachher tra f man ebenfalls inmitten der Stadt
einen bemerkenswerthen Brunnen; er war tief, und zu ihm
stieg man, wie zu dem Josephshrunnen in Kairo, in einem
zwei bis drei Schritte breiten, schneckenförmig gewundenen
Gewölbe mit Kamelen und Mäulern hinab, um das Wasser
heraufzubringen. Nächst daran fanden sich etliche .schöne
Säulen n0. Noch gab es einen ändern Brunnen, aus dem
man das Wasser schöpfte, um Pferde und Maulthiere zu
tränken 11'. Der Brunnen, den ich sah, kann nicht der erstere,
wol aber der letztere sein. 1817 wurde etwas poetisch eines
in die Eingeweide der Erde sich hinabsenkenden Brunnens
mit einer immensen Öffnung gedacht112. Später führte man
einen Jahrhunderte alten Brunnen an, aus dem man Wasser
trank 113, und erwähnte überhaupt der vielen Quellen auf den
Hügeln, wie in den Thälern der Askaloner-Gegend 1 u .
Die Untersuchung des Wassers führt zur Frage über die
Vegetazion. Den Ruf der askalonischen Zwiebel kennen wir.
Im Alterthume rühmte man auch den Kyprosbaum, welcher
an Vortrefflichkeit dem in Kanope nicht nachstand ,IS. Ingleichen
war der Wein von Tyrus und Askalon bekannt, und
die beste Qualität alter, wenn er die Eigenschaften des
Alters verrieth110. Die Annahme ist nicht nothwendig, dass
die Rebe gerade in Askalon oder in dessen nächster Umgebung
rankte. Der Text läskt das Vorkommen im ganzen
Gebiete Askalons zu, und in Übereinstimmung damit wird man
sich erinnern, dass ich selbst das Trauben gewächs- zwischen
Hamämeh und Askalän antraf. Ta n k r e d und Ba ldu in
du Bourg zerstörten, indem sie acht Tage, lang Askalon
belagerten, die Reben und Saaten, die ganze Hoffnung eines
Jahres; als dann die Sonne der Friedlichkeit einige Lichtstrahlen
warf, begannen die Askaloner aufs neue den Bau
der Felder, namentlich auch die; Zucht der Weinrebe; die
Frühlingsmonate kamen, als die Saaten und Früchte die nahe
Ernte versprachen, siehe, da besetzte der König das Gebiet
von Askalon, zernichtete Reben und Feigen- un<b alle andere
Bäume, und verbrannte von den Halmfrüchten Alles,' was
Pferden, Kamelen und anderen Lastthieren nicht weiter als
Futter diente m . Aus dem J. 1152 weiss man, dass das
Weichbild der Stadt Askalon den Einwohnern viele Vortheile
gewährte. Indess war der aussen an die Stadt grenzende
Boden mit Sand bedeckt, zum eigentlichen Feldbau ungeeignet,
und einzig günstig für Weinbau und Baumzucht, mit
Ausnahme von wenigem auf der Nordseite gelegenen kleinen
Thalungen, welche, aus Schöpfbrunnen bewässert, ein fröhliches
Bild der Fruchtbarkeit, darboten, und den zahlreichen
Städtern zu einigem Vortheile Gemüse und Früchte lieferten 118.
Sowol im vierzehnten als sechszehnten Jahrhunderte rühmte
man die schöne, fruchtbare Gegend von Askalon 119. Dieser
Ruf der Fruchtbarkeit erhielt sich auch im siebenzehnten Jahrhunderte
120; in etlichen kleinen Häuslein des alten Askalon,
in denen Araber wohnten, pflanzten diese neben grossen Steinhaufen
von altem Mauerwerk in wenigen Gärten Pflaumen-
bäume, und die vielen trefflichen Pflaumen trockneten sie an
der Sonne 12’; später jedoch bepflanzten die Bauern des Dorfes
gegen Morgen an einigen Plätzen des zertrümmerten Askalon
ein wenig Land, das sie von den Steinen gesäubert hatten ,22.
Dass eine solche wolgelegene, an gutem Wasser und an