um einen Theil des Gebirges Juda bis gegen Hebron und
hinab bis zur Niederung näher kennen zu lernen, weil die
geographische Kenntniss desselben stückweise noch ziemlich
im Argen liegt, bei aller gerechten Würdigung der Leistungen,
welche man einigen Männern verdankt. Mit wenig
Mundvorrath, Brot, Feigen und Eiern, brachen wir zwei 7 U
46 Min. auf. 8 U. 24 Min. betraten wir die Hebron-Jerusa-
lemer-Strasse, verliessen sie .aber bald wieder, um westwärts
gegen El-Chadher abzubiegen. Gar sehr empfahl sich Bet
Dschäla zur Rechten. 8 U. 52 Min. kamen wir nach jenem
Dorfe; da ich aber hier nichts zu thun hatte, so gingen wir
in der Entfernung von etwa ein paar Minuten südlich davon
vorbei. Westlich von El-Chadher tra f Ich altes Strassen-
pflaster: ein Beweis, dass der Weg seiner Zeit frequent gewesen
sein musste. 9 ü . 22 Min. erreichten wir einen Bergrücken,
wo sich eine weite Aussicht auf das Gebirgsland,
die Ebene und das Meer eröffnet. Ich sah El-Hösän w!
30° N., Nahälin W. 20° S., Dschebah W., Bet Atäb W. 40°.
N., Der el-Haua W. 15° N., El-Kabu W. 50° N., Söba N.
15° W., El-Kastän N. 10° O., Sätäf N. 12° O. 9 U. 33 Min.
verliessen wir diesen interessanten Punkt. 9 U. 50 Min. verzweigte
sich die Strasse; die eine führt mehr nördlich und
in der Höhe auf kürzerer Linie nach Bet Dschibrin, ist die
gewöhnliche, auch die sicherere, von unbeladenen Kamelen
begangene Strasse. Wir hielten 9 ü . 55 Min. an, Angesichts
des eine Viertelstunde entfernten, nicht grossen, jedenfalls
armseligen, am Ostabhange eines Hügelrückens liegenden,
wie es heisst, mit viel Brunnenwasser versehenen Dorfes El-
Hö s ä n f 324 um ejnen schützenden Wegweiser mitzunehmen.
Juhanna nergelte an dem Thema herum, dass
die südliche oder Thalstrasse unsicher und dass es daher
weit gerathener sei, die gewöhnliche, auch durch Dörfer ziehende
Strasse zu wählen. Ich nahm keine Notiz vop diesen
Vorstellungen, nach einigen Schwierigkeiten war ein Führer
aufgebracht, und ich zog, ohne El-Hosän, in dessen Nähe
ich gelangte, zu besuchen, 10 U. 15 Min. weiter, musste
jedoch zuerst etwa vier Minuten- auf dem gleichen Wege,
auf dem wir gekommen, zurückkehren. Die Bemerkung darf
nicht zurückgehalten werden, dass derjenige, welcher von Jerusalem
über Ain Hanieh nach Ghäseh gehen wollte, den
Weg nach Bettir und von hier nach El-Hösän, aber einen
sehr schlechten, einschlagen müsste; denn unten im Thale
geht es, wie man sich erinnern mag, wegen seiner vielen
Windungen nun einmal nicht.
Wir wandelten in südwestlicher Richtung auf der West--
seite eines Armes vom Wadi e l-Masa'rr oder, nach meinem
Ohre, Amsa'rr 325 hinab und erreichten, nach dem
Anblicke des Dorfes Nahälin links oben, 11 Uhr den
Grund des Thaies und, in diesem gegen W. fort, 11U. 15 M. eine
Thalweitung gegen N., wo wir 11 U. 28 Min. eine Quelle, Ain
F a r i s ( J ^ r * fcjAG trafen. Der Brunnenkasten von älterer
Mauer 'ist viereckig, und man gewahrt in demselben kein
Brodeln. Das Wasser ist gut, lauier, hatte eine Wärme von
1 1 ° R. und fliesst durch einen schlechten Kanal südwärts in
einen grössern Teich. Ringsum ist es etwas grün, doch nicht
angebaut. Erst im Kanal sieht man das Wasser davon rieseln.
Dschebah erblickt man von hier W. 23° S., etwa in
, einer Ferne von drei Viertelstunden, und ich gebe hier da-
1 von eine Ansicht.
Es liegt auf einem Hügelkopfe. Seit einigen Jahren ist es
ganz ruinirt, wie man mir nicht am glaubwürdigsten erklärte,
in Folge von Regenstürmen. Von Ain Faris* führt ein
Pfad nach dem Dorfe Födschin (Fokin).
Nach dem Mittagessen gingen wir 12 U. 3 Min. weg.
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