vom Jäfathore zur Tempelbrücke oder zum Bäb es-Sinsleh
hinzieht, sondern »nördlich davon, bemerkbar oben an der
Häret en-Nassära, der Längenmitte der Birket Hammäm el-
Batrak gegenüber, weiter Ost ungefähr in der Mitte der drei
Parallelsük, und noch weiter Ost im Tarik el-Wäd. Diese
drei Punkte, wohin das Wasser von Süd nach Nord zusam-
menfliesst, berühren eine West-Ost gezogene, ziemlich gerade
Linie. Im Weiteren darf kaum in Abrede gestellt werden,
dass die Grabkirche auf einem Hügelrücken liegt, der vom
Nordwestwinkel der Stadt in der Richtung OSO. gegen den
Wäd hinabfällt, weil in der Gegend dieser Bauwerke der
Fels in geringerer Tiefe ansteht als weiter Süd. Übrigens
ist die Abdachung dieses Rückens gegen Süd sehr unbedeutend,
während man allerdings im Sük es-Semäni von der
Häret el-Chänkeh an gegen Mitternacht merklich hinabsteigt.
Man bringt mithin mit-ebenso viel Mühe ein West - Ostthäl-
chen heraus592, als ich eines im Sük Häret el-Jehüd zeichnete,
wenn letzteres nicht wegen der Schmäle und wegen des
Zusammengehens mit der Marktgasse mehr ins Auge stäche.
Dies ist nun das Ergebniss der aufmerksamsten Terränprüfung,
und im Dienste der Wahrheit stand ich nicht an, frühere
Behauptungen theilweise zu berichtigen, doch immerhin mit
dem Vorbehalte, dass ich die Streitsache vor die oberste und
letzte Instanz der Nachgrabungen weiterziehe.
Kommen wir ins Thal (El-Wäd), das früher im Ganzen
so wenig beachtet wurde, hinab, so können wir leichter ath-
men; denn hier haben wir nicht die geringste Noth, ein Thal
zu konstruiren, sondern es hielte ungemein schwer, es weg-
zudemonstriren. Im westlichen Theile der Akbet el-Kasileh,
auf der Südseite, beinahe unten im Thale nahe beim Da-
maskusthore, grub man für das Fundament eines Hauses,
das im Christmonat 1857 noch nicht ausgebaut war. Acht
Ellen tief stiess man da auf den Fels und auf drei Kanäle,
von denen einer östlich und die zwei ändern mehr westlich
verliefen. Einer wurde gleich als Abtrittsgrube benutzt, zum
grossen Vortheile des christlichen Eigenthümers. Dieser fand
auch Steinplatten, die ihm zum Bauen dienten. Das österreichische
Pilgerhaus liegt, dem Hammäm es-Sultän gegenüber,
im Winkel zwischen dem Hosch Achia Bek (der Kreuzfahrergasse,
welche zum Gerberthore führte) und dem Tarik
Sitti Mariam (der Ruga Josaphat der Kreuzfahrer). Beim
Aufgraben des Fundaments hatte man, bis man auf den
Felsboden kam, ungemein viel, etwa sieben Klafter hoch,
Schutt zu beseitigen; ich stand, gegen das Haus des österreichischen
Konsulates, an einer Stelle,‘wo der Schutt 75'
hoch sich aufthürmte. Man tra f auf verschiedene Alterthümer.
Längs der Gasse, Häret Sitti Mariam, fand man zum Theil
ziemlich grosse, aus kleinen Steinen erbaute Gewölbe, vielleicht
Marktbuden, Magazine oder Pferdeställe, doch nicht
aus dem höhern Alterthum. Diese Gewölbe, höchstens eine
Mannslänge tiefer als die Gasse, bildeten an dieser eine
Reihe, südwärts zerbrochen und offen und mit Schutt gefüllt,
gegen. Nord leer und besser erhalten, doch nur theilweise,
was besonders von den westlichem kleinern gilt. In der
Südwestecke des heutigen Gebäudes entdeckte man zwei Zisternen,
von denen die westlichere vollständig in den Fels
gehauen war, und die östlichere oben gewölbtes Mauerwerk
hatte; nahe der Südostecke, östlich der heutigen Kapelle,
ebenfalls eine Felszisterne, die oben mit gehauenen Steinen
gewölbt war; ungefähr in der Mitte des heutigen Pilgerhauses,
zum Theile unterhalb der heutigen Kapelle im NW.,
sieben Klafter tief im Schutte, ein viereckig angelegtes Gewölbe
mit einem Mosaikboden, einem prächtigen korinthischen
Säulenkapitäle mit Fragmenten von verde antico, welches
Gewölbe der nahe Tarik Sitti Mariam etwa um drei
Klafter überragte; in der Nordostecke von allem das Merkwürdigste,
bei dem wir uns auch e(was länger auf halten
müssen. Tiefer als das Gewölbe mit dem Mosaikboden war
eine Felsenkammer, d. h., der ganze Raum, Boden und Wände
und Decke, bestanden aus dem lebendigen Fels. Die Langseite,
nicht geradeaus in den Südwestabfall des Innerbezetha
dringend, sondern nach ihm sich hinziehend, wendet “Sich-
von NW. nach SO. und beträgt 33' Wiener-Mass; die Breite
an der Südostseite beläuft sich auf 20' und an der Nord