dem Wasser die trockenen Lippen anfeuchtete und sich erquickte
385. Daraus erhellt wol unzweideutig, dass Socho
und die Quelle Simsons nahe bei einander lagen, und ich
wäre nicht wenig geneigt zur Annahme, dass diese Quelle,
nach der damaligen altern Tradizion, in der Nähe von Socho,
im heutigen Wadi es-Sant lag und vielleicht im gegenwärtigen
Bir Kalidhia wieder erkannt werden könnte. Übrigens
auch nach dem sechsten oder siebenten Jahrhunderte sah
man in dem Weichhilde -Eleutheropels von dem Kinnbacken
her eine Quelle, welche Kinnbackenquelle hiess 386. — Ep i-
p h a n i u s war gebürtig aus der Nähe von Eleutheropolis,
nämlich aus dem Dorfe Bezanducen, welches drei Meilen
davon entfernt, und in welchem sein Vater Bauer war, und
man nannte ihn gleichwol einen Eleutheropolitaner. Im Gebiete
von Eleutheropolis, und nicht in dem von Jerusalem,
lag auch -ein Kloster des heil. Vaters Epiphanius (monaste-
rium sancti Papae Epiphanii) 387. -— Im J. 636 gerieth Eleutheropolis
unter die Herrschaft der Sarazenen, und anderhalb
Jahrhunderte später (796) wurde der Ort verwüstet und alle
Einwohner in die Gefangenschaft geführt 388. Wenn man die
wahrscheinliche Lage von Maresa, Betogabra und Eleutheropolis
angeben soll, so bezeichnet wol der heutige Name Ma-
räsch die Lage des erstern, und Betogabra, mit mehr Wahrscheinlichkeit
oder mit einiger Gewissheit Eleutheropolis käme
in die Gegend des heutigen Bet Dschibrin, wol nur mehr
gegen SO., bis in die Nähe von St. Anna sich hinaufziehend,
so dass letzteres in eine Vorstadt der bischöflichen
Stadt Eleutheropolis gehörte. Ich vermag nicht zu er-
rathen, wo sich die Simsonsquelle finden möchte; wenigstens
entdeckte ich keinen Brunnen mit Wasser in der Nähe
von Santa Hanneh.
In der Folge verlor sich der Name Eleutheropolis des
Gänzlichen, und dafür kam ein dem Betogabra nachgebildeter
von arabischer Form auf: kein einzeln dastehendes
Faktum in Palästina; denn auch Nikopolis und Diospolis
verschwanden, und ältere Namen, Emmaus und Lud, wurden
zu Ehren gezogen. Von Bet Dschibrin erhält man
etwas genauere Kunde aus dem zwölften Jahrhunderte. Man
fand an der Ostgrenze der Niederung und am Fusse des
Gebirges eine alte und zerstörte S tad t, welche man irrig
Bersabee nannte 389, richtig aber nach den Eingebornen Beth-
gebrim, welches arabische Wort „Haus Gabriels” bedeute.
Es lag zwölf Meilen von Askalon390. Um den Überfällen der
höchst feindseligen Askaloner zu wehren, beschlossen die
Kreuzfahrer, die Stadt wieder aufzuhauen, was unter König
F u l k o im J. 1134 geschah. Sie errichteten eine Festung
mit einer uneinnehmbaren Mauer und machten sie sehr stark
mit Vorwerken, Wall und Thürmen. Hier soll Abraham, wie
auch an ändern Orten, einen Brunnen gegraben haben, der
wegen seines Reichthums Überfluss genannt ward. Nach
Vollendung des Baues wurde die Festung den Hospitalitern
von Jerusalem überantwortet, welche sie dann auch wol
bewachten, und die Angriffe der Feinde wurden auf dieser
Seite auch schwächer391. Im J. 1172 schlug der König Al-
me r i k um Bersabee das Lager auf, um den Vortheil des
Wassers zu benutzen 392. Ungefähr zu gleicher Zeit wohnten
in dem, wie angegeben wurde, zwei Stunden (in der lateinischen
Übersetzung leucae) von Hebron entfernten „Beth-Ge-
barin”, in welchem das alte Maressa erkannt werden wollte,
nur drei Juden 393. Im ersten Viertel des vierzehnten Jahrhunderts
bezeichnete man die Strecke von Hebron nach
„Beth Gubrin” als eine halbe Tagereise und als die Hälfte
Weges nach Gaza394. In der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts
(1551), ein Dutzend Jahre nach dem Wiederaufbau
der heutigen Mauern Jerusalems, wurde, wie eine (arabische?)
Inschrift über dem Thore der Festungstrümmer bezeugt, das
Bauwerk wieder in bessern Stand gesetzt 395. Im J. 1784
war Bet Dschibrin ein bewohntes Dorf, nur drei schwache
Viertellieues südlich von Et-Tell398 Im gegenwärtigen Jahrhunderte
schilderte man Bet Dschibrin als ein von • Hebron
sieben Stunden westwärts entferntes grosses Dorf mit merkwürdigen
Gebäuden und einer sehr grossen Höhle, in welcher
christliche. Kirchen ständen 39 7. Mit Ausnahme der
beiden Amerikaner, Ro b i n s o n und Smi t h , bereicherten