in den Nordhang hinauf, wo sich denen in Chirbet el-Jehüd
ähnliche Mauertrümmer wiederholten 5 auch eine Höhle trafen
wir an. Indessen konnte ich auf meiner TourV das Thal genau
übersehen, was die Hauptsache war. Wenn man von
einiger Ferne hinabsieht, bietet es das Bild einer Strasse, so
täuschend stellt sich das Bachbett dem Auge dar. Gerade
unter Betör wendet sich das Thal um eine schmale Zunge
rasch gegen Mitternacht. 10 U. 35 Min. sah ich die Biegung
gegen Abend. 10 U. 49 Min. war da, wo ein Thal von SW.
hereinfällt, die Wendung krumm gegen N. 10 U. 58 Min. waren
wir am Punkte, wo ein Thal von NO. einriickt und das grosse
Thal wieder gegen W. läuft. Dann aber bald zieht es wieder
gegen N., jetzt, 11 U. 6 Min., selbst gegen 0., worauf es sich gegen
SW. umbiegt. Ich sah 11 U. 15 Min. von ferne,- etwa fünf
Minuten von K i r i e t e s - S a i d e h blVaJmJI dass das
Thal in der Entfernung von etwa .drei Viertelstunden nach
Westen sich krümmt. Weiter .erblickte ich es nicht mehr;
denn man wollte, wie ich später mich überzeugte, aus guten
Gründen, nicht länger auf dem Berge das Thal weiter verfolgen,
und ich war nun zufrieden gestellt, weil ich' ahnte,
es könnte das Reisetagewerk zu gross und anstrengend werden.
An genannter Stelle war eine Quelle, die aus dem
Felsen rieselt und durch einen kurzen Kanal westwärts in
ein kleines Becken rinnt. Hier sieht das Wasser nicht reinlich
aus; aus der etwas ärmlichen Quelle aber geschöpft ist
es lauter und gut. Doch begrünt es ein paar uahe Felder.
Auf dem Wege nach der Quelle zeigte man mir gegen N.
Chirbet (man spricht auch Chörbet) el-Los, welche im, Anfänge
dieses Jahrhunderts ein Dorf w a r311. Das ziemlich
nahe, in einem Thale zwischen hier und Ain Kärim liegende
kleine Dorf Ed-Dschorah 312 wo, oder in seiner
Nähe, auch Christen sich aufhalten sollen, konnte ich nicht
sehen. Im Westen wies man mir das etwa zwei bis drei
Stunden entfernte E r-R a s Abu Ammär; es muss wol die
Gegend dieses Dorfes gemeint sein. Jene Quelle war freundlich
genug, uns zum Mittagessen einzuladen. Ich nahm
weder in Philistäa, noch hier etwas Spirituöses mit, und
Wasser war alles, womit ich den Durst stillte. Wir zehrten
dazu an dem Vorrathe, von Feigen und Brot, und ich zugleich
an den Xtiipava des gestern Abend angerissenen Hijhns.
Ohne alle Zudringlichkeit leistete ein arabischer Bauer uns
Gesellschaft.
11 U. 36 Min. gingen wir wieder vorwärts gegen NNW.
und westlich neben den unbedeutenden Trümmern von Kiriet
es - Saideh vorbei. 11 U. 44 Min. standen wir schon auf der
Wasserscheide, im Genüsse einer angenehmen Aussicht. Im
W. zeichnete sich Soba besonders aus; am meisten aber
lenkte ich die Aufmerksamkeit dem von Kalonieh her ziehenden
grossen Thale zu. Auf pfadelosen Strecken gingen
wir gegen dieses hinab. 11 U. 46 Min. trafen wir auf einen
Brunnen mit sehr alten Trümmern in der Nähe. Der Wasserkanal,
von S. nach N. sich richtend, ist sehr massiv gemauert.
Da fand ich jedoch wenig Wasser, und das wenige
schmeckte nicht gut. Immerhin befruchtet es unterhalb ein
paar Felder. Der Boden ist sonst sehr steinig. Während
des fernem Hinabsteigens verlor ich acht Minuten. Holpernd
und stolpernd kamen wir dann 12 U. 13 Min. in das Thal von
Sätäf oder Kalonieh hinab, und folgten in diesem, in das
ich nicht weit hinabsehen konnte, gegen NO. aufwärts. Da
hier ein eigentlicher Weg fehlte, so war das Wandeln beschwerlich,
ob ich im Bachbette mit dem zahlreichen, spitzigen,
fast kalkweissen Geschiebe oder daneben, zumal auf Ackerfeldern,
ging. In diesem Thale beobachtet man mehr Pflanzenwuchs
als in dem Thal unter dem Dorfe Bettir. Erwäge
ich in letzterem Wadi das ärmliche Pflanzenkleid, den Mangel
eines Pfades und der Spuren einer Strasse, welche durch
ein Bachbett nur zu unfreundlich vertreten ist, ziehe ich
überdies die ungemeinen Krümmungen in Betracht, so will
es mir ganz und gar nicht einleuchten, dass der Weg je hier,
durch den Wadi Hanieh selbst, geführt habe; auch mein
Geleite wusste nichts davon, und El-Kattän bemerkte ausdrücklich,
dass eine Strasse nach Ghäseh über El-Chadher
führe. Wir hielten- uns dann ans linke Ufer des grossen