finde ich den Felsengrund, doch nicht nach eigener Anschau
580, am weitesten oben in der Birket hammäm el-
batrak, wo der Boden des Teiches mit der Häret en-Nassära
so ziemlich eine Ebene bildet. Auf der Westseite desselben
ist der Schutt höchstens 10' hoch aufgehäuft, und wenn
man weiss, dass südlich gegenüber 40' tief gegraben werden
musste, um beim Bau der anglikanischen Christuskirche den
Grund legen zu können, und dass die Steigung von der
Marktgasse (Chot en-Nebi Däüd) bis zum Platze dieser Kirche
kaum 30' ausmacht, so erhellt daraus, dass hier keine Ein-
senkung angenommen werden dürfe. Östlich der Häret en-
Nassära, und zwar an ihrem Südende, steht die Kirche Johannes’
des Täufers. Als man hier nachgrub, entdeckte man
eine alte Kapelle, deren Boden etwa 25' tiefer liegt als die
nahe Gasse581. Etwas nördlich von dieser Stelle, da, wo
man für das Patriarchenbad (Hammäm el-Batrak) einheizt,
konnte ich den Schutt 13' tief unter der Häret en-Nassära
verfolgen, ohne den Grund der Erde zu finden. Am -Suk
el-Kebir, mehr östlich als mitten zwischen dem Haram esch-
Scherif und der Citadelle, traf man im tiefen Grunde eines
Abzugskanals auf ein grosses Gewölbe, auf Kuppeln und anderes
Bauwerk, so dass man wenigstens eine Tiefe von 25'
unter dieser Marktgasse annehmen darf. Weitere Nachgrabungen
müssen darthun, ob nicht diese Gewölbe Theile eines
Ganzen, einer von dem Haram bis zur Davidsburg sich erstreckenden
Gewölbgasse oder Gallerie, ist, die im fünfzehnten
Jahrhunderte als ein Bauwerk Davids bezeichnet wurde 582.
Wenn man von der Tempelbrücke oder dem Damme nach
Ändern nordwärts ins Thal hinabsteigt, dann in die erste
Gasse westwärts, den Tarik el-Wäd, abbiegt, und darauf
rechts (Nord) in die Gasse, welche von N. 20° W. herabzieht,
abschwenkt, §ö steigt man aufwärts, so dass das Wasser
hier allerdings gegen Süd abfliesst. Auch in der nächsten
parallelen Westgasse, der Häret el-Kuraini, in ihrem nördlichen
Stück mit Richtung N.10°O., steigt man gegen Mitternacht
aufwärts, im Ganzen etwa 8 bis 10' 583; das südliche
Stück hingegen fällt in der Richtung S.-N. Wäre zufälligerweise
die Zwischenvertiefung aufgeschüttet, so müsste es hier
S.-N. beinahe eben sein. Man weiss, 'dass etwa 300' westlich
daneben der Sük es-Sijägh und Sük el-Attärin beinahe
eben 584 sind, und wäre, wie behauptet wurde, da ein ziemlich
jäher N.-S. - Abhang, so müsste offenbar die Kunst das
meiste geschaffen haben. Oben am Tarik el-Wäd, auf der
Südseite, musste man beim Neubau eines Hauses 20' durch
Schutt und etwa ebenso tief durch röthliche Erde,* im Ganzen
vielleicht etwa 50' tief graben, bis man auf den Felsen stiess.
So musste man auch auf der Nordseite dieser Gasse, noch
etwas weiter oben, sehr tief graben. Wenn man auch die
röthliche Erde für Ackererde erklärt, so ergibt sich, dennoch
eine Tiefe von 20 bis 30'. Dass in diesem Revier etwas
Hügelartiges sich wahrnehmen lasse585 könnte ich nicht bestätigen.
Wir verlassen diese Gegend, in der wir nur die gewöhnliche
Schutttiefe fanden, um über die beinahe ebenen südnördlichen
drei Marktgassen noch einmal zur Kirche Johannes’
des Täufers und zwar zur Häret en-Nassära zu gelangen.
In dieser, welche durchwegs eine süd-nördliche Richtung hat,
fliesst das Wasser nordwärts von der Häret el-Bisär bis gegen
das Ostende der Akbet el-Chadher, ,und zwar bis zu einem
Punkte 54 Schritte südlich davon. Hier sammelt es sich in
einem kleinen Loche auf der Ostseite der Häret en-Nassära,
wohin es auch eine ganz kurze Strecke weit, von der Akbet
el-Chadher an, Nord-Süd fliesst. Von letzterer Gasse an
fällt das Wasser neuerdings gegen Mitternacht bis zur Gasse,
die ostwärts zum Vorplätze der Grabkirche führt. Dort vereinigt
es sich mit demjenigen Wasser, das durch die übrige
Strecke der Häret en-Nassära, von der Häret el-Chänkeh an,
gegen Süd rinnt. Das vereinigte Gewässer fällt von da in der
Grabkirchgasse ostwärts und im Vorplätze des Auferstehungstempels
nordwärts hinab, wo es in einem viereckigen Loche
mit süd-nördlicher Wölbung, südlich der mittlern Thüre
am Ostflügel dieses Platzes, verschwindet 58G. Hier sollen
grosse Zisternen angelegt sein. Das in jenem vorgeblichen
Thale (West-Ost-Tyropöon) oder in der Marktgasse vom Sük