el - Äläm (Schmerzengasse) zusammenstossen, ist eine Seifensiederei,
in deren grossem Erdgeschoss, der eigentlichen
Seifenfabrik, man an der südlichen Seite eine ziemlich lange
und hohe, nur um ein Geringes niedrigere Felswand, als die
überwölbte Gasse dicht westlich daneben, nämlich der Sük
es - Semáni ist, findet. Im Sommer 1858 wurde angefangen,
nordwestlich gegenüber, beim sogenannten Gerichtsthore, den
Schutt hinwegzuschaffen und neue Ladengewölbe und Häuser
aufzuführen. Im nördlichen Winkel der Häret el-Chänkeh
und des Sük es - Semäni tra f man bald festes Mauerwerk,
worauf man auch baute. Westlich davon wurde noch an
zwei Stellen hinpntergegraben, um feste Fundamente zu
gewinnen, auf diesen dann in gewisser Entfernung von einander
Bogen zu sprengen und darauf das neue Gebäude zu
stellen. Bei den östlichen dieser Fundamente erreichte man
in einer Tiefe von 20' noch keinen Felsen; man hörte dann
aber auf, noch tiefer zu graben, weil man glaubte, das Fundament
sei so schon sicher genug. Oben ging es zuerst
8 bis 9 ' durch alte Mauern und Gewölbe, die ohne Fundament
auf der blossen Erde standen, dann durch eine Art
Geröll mit Sand, darauf durch rothe Erde und wieder Geröll.
Der westliche Schacht mass vom Niveau der Gasse
(Häret el-Chänkeh) 27' , -und man kam noch nicht auf den
Felsen, wol aber auf feste, rothe Erde. Wir wissen aus Vorhergehendem,
dass wenig Schritte südlich davon der Fels
ziemlich oberflächlich liegt. Ungefähr in ganz gerader Linie
mit der Nordseite des Tarik el-Aläm fand man hier eine von
Ost nach West laufende, angeblich auf Fels stehende Mauer,
welcher, nach des Maurers Angabe, nur ungefähr 5 bis 6 '
unter der Gasse liegen soll. Gehen wir von hier gegen W.
oder NW. hinauf. Nördlich vom sogenannten Gerichtsthore,
am Sük el-Amüd fand man nach Abbruch eines Hauses und
nach Ausgrabungen, um ein neues Fundament zu legen, in
einer Tiefe von nahezu 5 0 ' Unterbauten und einen Bogen388.
— Unweit NW. oder W. davon, an der Häret Bäb
el-Amüd, gerade unter der anglikanischen Anstalt für
Drechsler, traf man, als man dem Fundamente nachgrub,
auf einen etwa 1 2 ' tief liegenden, 1$ ' breiten und 2 ' hohen,
leeren, übermörtelten, von SW. nach NO. geneigten Kanal.
Anfangs stiess man bald auf den Fels, später, d. h., weiter
gegen Ost, wurde es ziemlich plötzlich sehr tief, und zwar
22' tief, bis man den Felsen berührte; Nahe dabei liegt
der Fels zu Tage. Hier ist eine Felswand, von SW. nach
NO. sich richtend und nach SO. schauend. Der oberste
Theil des Felsens im Hofe des Nebengebäudes liegt 5 ' tiefer
als die Gasse. Etwas nördlich davon, unter Dach, wurde
eine Felszisterne entdeckt. In dieser Gegend überhaupt liegt
der Schutt theilweise nur wenig Fuss hoch.
Wir kommen zur Kirche des Christusgrabes. Die Südgasse
neben ihr und der Fels, der sich über die sogenannten
Gräber Josephs und Nikodemus’ wölbt, haben beinahe die
gleiche Höhe 389. Felsichte Partien, aber viel tiefer, finden
sich auch weiter Ost, nämlich in der Kreuzfindungskapelle.
Südwestlich davon, wo das Minaret Omari oder Muristän
steht, wurde 1858 eine neue Moschee gebaut: längs der
Gassentreppe, welche von Abend her auf den Vorplatz der
Grabkirche führt, ein grösser, länglichter Saal und daneben
oder darüber eine Kuppel, mit Eingang von der Ecke nahe
der Häret en-Nassära. Die Maurer sagten aus, dass der
Fels sich hier nur eine Elle tief fand. Diese Gasse selbst
(en-Nassära), um auch ferner dem Berichte K o n r a d
S c h i c k s zu folgen, wurde 1858 zwischen dem grossen griechischen
Kloster westlich und den Gebäulichkeiten östlich,
die sich bis südlich neben den Glockenthurm des Grabtempels
hindehnen, überwölbt, welches Gassengewölbe von jener
Treppengasse nordwärts bis zum Nordende des gedachten
Klosters westseits und zum alten grossen Gebäude mit den
Strebepfeilern (Patriarchenpalast) ostseits sich hinzieht. Zu
dem Behufe ward an zweiundzwanzig Stellen, auf jeder Seite
der Gasse an elf, der Feis mit dem Grabscheit aufgesucht
und zumeist in einer Tiefe von 10' und geringstens in einer
solchen von 5 ', durchschnittlich in Mannestiefe, gefunden,
wobei hervorgehoben werden soll, dass er auf der Ostseite
etwas tiefer lag als auf der Westseite.