Kolumbarien, welche theilweise Felswohnungen von Choräern
gewesen sein mochten, hauten; die Schiebgräber hingegen
dürften mehr im Zusammenhänge mit Maresa gewesen, mithin
älter sein. Dieses Betogabra verwandelte sich wahrscheinlich
in das spätere Gebalena 311 und Bet Dschibrin,
was schon im letzten Jahrhunderte erkannt wurde373.
E l e u t h e r o p o l i s , erst unter S e p t imi u s S e v e r u s
gegründet 373, war, wie wir wissen, schon neben Betogabra
bekannt. Dass es mit letzterem mehr oder minder als identisch
anzusehen sei, dafür kann ein doppelter Beweis geliefert
werden. Der Name erscheint im vierten Jahrhunderte
im berühmten Onomastikon, zwar nicht einen hesondern Artikel
bildend, weil Eleutheropolis kein biblischer Ort war,
sondern nebenbei in anderen Artikeln, wenn die Ortschaften
in distanziellem Verhältnisse zur damals bedeutenden Stadt
Eleutheropolis standen. So lag Zarea und Beth Semes zehn
Meilen (3^ Stunde) auf dem Wege von dort (nordnordost-
wärts) nach Nikopolis, Jermucha zehn und Soccho neun Meilen
auf dem Wege (ostwärts) von da nach Jerusalem, Jedna
sechs Meilen von dort (südostwärts) am Wege nach Heb
ro n 374. Die Strassen treffen in drei Richtungen zu Eleutheropolis
zusammen, in südlicher von Nikopolis, in westlicher
von Jerusalem, in nordwestlicher von Hebron, und die
Entfernungsangaben stimmen mit dem heutigen Befunde der
Art überein, dass demnach kein Zweifel über die Einerlei-
heit von Eleutheropolis und Bet Dschibrin obwalten kann.
Ausser diesem Beweise kann man einen ebenso triftigen,
wenn nicht noch triftigem, aus einer Übersetzung des Wortes
Eleutheropolis in Beitt Gerbein beibringen. In alten griechischen
Verzeichnissen der Patriarchate liest man: Diocle-
tianopolis, E l e u t h e r o p o l i s , Neapolis, Sebaste 373, und in
einem lateinischen Verzeichnisse: Diocletianopolis, B e i t t
Ge r b e i n , Neapolis, Sebastia37°. Da man im vierten Jahrhunderte
des Betogabra nicht mehr gedachte, so scheint
dieser Name, neben welchem früher der höchst wahrscheinlich
neuere — Eleutheropolis eine Zeit lang einherging, wenigstens
in den Schriften der Griechen, nicht mehr existirt
zu haben. Der Apostel Simo n J u d a s verkündigte die
Lehre Christi von Gaza bis Ägypten und in Eleutheropolis
3 7 7. Dies war unter der Herrschaft der byzantinischen
Kaiser der Sitz eines Suffraganbischofs von Jerusalem. Folgende
Bischöfe Unterzeichneten an den Kirchenversammlungen:
Makrinus zu Nicäa, E u t y c h i u s zu Antiochien (363),
Bezenus zu Diospolis (415), Gr e g o r i u s und A n a s t a s i u s
zu Jerusalem 378. Die heilige Susanna (geboren um das J.
310), welche sich auch Johannes nannte, tra t zu Eleutheropolis,
welche Stadt zur Palaestina prim a gehörte 373 in die
Diakonie eines Klosters, nachdem sie ihren wahren Namen
wieder angenommen, und der Bischof Kleopas erwählte sie
zur Vorsteherin, noch zur Zeit, als diese Stadt einen Jupiterstempel
hatte; sie starb des Märtyrertodes 380. Wir kennen
nun zwei Heilige, Ananias und Susanna, deren Namen nicht
ohne Anklänge an Santa Hanneh sind, und möglicherweise
ist dieses oder Juhanna nur das verdorbene oder umgemodelte
Susanna, und wenn dies richtig wäre, so würde man
Kirche und Kloster der Märtyrerin Susanna in den Tempeltrümmern
von Santa Hanneh wiederfinden381. In der Profangeschichte
wurde Eleutheropolis nur selten erwähnt 382. E u -
to k i o s , aus Thrakien,"bewarb sich bei den Eleutheropoli-
tanern um das Bürgerrecht, um aus seiner niedrigen Stellung
zu Ansehen und Glanz zu gelangen; allein sie nahmen ihn
nicht in den Bürgerrechtsverband auf. Glücklicher war seine
Bewerbung in Askalon. Ma r s u s , ein Sachwalter, Vater-des
Mari an us, eines Präfekten zu Rom, reiste nach Eleutheropolis,
und wurde hier, auf Befehl des Kaisers An a s t a s i o s ,
nicht nur zum Konsul und Stadthauptmanne befördert, sondern
auch zu einem Patrizier erhoben 383. Um das J. 600
kam man nach Eliotropolis (Eleutheropolis) , wo der gewaltige
Simson mit einem Eselskinnbacken tausend Mann erschlug,
und auf sein Gebet floss Wasser aus diesem Kieferbein,
und von da an berieselte diese Gegend ein Quell, den
man besuchte 384. Schon zwei Jahrhunderte früher wallfahr-
tete P a u l a , auf dem Wege ins Ägyptenland, nach Sochoth
und der Quelle Simson, _wo sie ein wenig anhielt, und mit
Tobler, Palästina. 10