wahrscheinlich theilweise felsichten Hügelkamme, der als ein
Hügel gegen Mittag anhebt. Der Festungsgraben lässt sich
kümmerlich erkennen, wol aber erscheint noch deutlich auf
jenem Kamme die Hauptruine, nämlich eine Mauer, die fest,
ziemlich hoch, am höchsten beim Wege, welcher gegen Abend
durchgeht, hier und da aber tiefer abgebrochen ist, zumal
nordwärts von diesem Wege an, der von der Ostseite Askaläns
in zehn Minuten, so ziemlich in der Mitte zwischen den Mauerenden,
bis' zum Meere hinabführt; auch im Norden neben
dem Meere erhielt sich ein Stück Ruinh. Diese Mauerruine
beschreibt einen etwa eine halbe Stunde langen Halbbogen
südlich von dem einen Punkte der’ Meeresküste bis zum ändern
nördlich, und im Westen bildet diese, doch in Form
einer kleinen Ausbuchtung, die Sehne des ungespannten Harnischbogens.
Der ganze Halbring, minder indess der nördliche
Theil, hat allenthalben Überreste von Mauern, in die
auch Stücke von Granitsäulen hineingeflickt sind, gleichwie
man in Jerusalem die Säule Mohammeds hineingemauert
hatte. Die Lage des alten Askalon ist in der That ausserordentlich
interessant. Innerhalb des Halbbogens steht ein
kleiner Hügel, der westwärts abfällt, zuletzt an die Meeresküste
abstürzt. Die weite Halbkreisfläche besteht eine Strecke
hinab aus Sand, und wenig Boden ist angepflanzt. Oben auf
dem Rande des Absturzes scheint der Rest eines Weli zu
stehen. Da herrschte grosse Einsamkeit, und den Beschauer
ergriff tief das Gefühl der Traurigkeit, wenn • er das Auge
heftete auf die ansehnlichen Trümmer, z. B. westlich innerhalb
des Mauerbogens auf ein 4‘ 8" hohes, 4‘ 9" umfängliches,
tief im Schutte steckendes Stück einer Granitsäule
und gegenüber nördlich des Weges auf eine entsprechende
kurze Säule, weiter gegen Abend auf einen Porphyrschaft,
einen Monolithen von 10' 4 " Länge, desgleichen näher der
Hauptruine des Festungswerkes auf das Stück eines grossen,
immerhin nicht hoch alten Spitzbogens (Gewölbe), ohne dass
es möglich war, einen Zusammenhang für einen Tempel oder
ein Theater, für eine Kirche oder Kapelle, oder auch nur
ein Strassennetz herauszubringen. So viel Trümmer, schier
so viel Fragezeichen. Wo die als Weli vermutheten Überbleibsel
eines Gebäudes auf dem Borde des jähen, etwa fünfundzwanzig
Fuss hohen, vom Meere beleckten Hanges den
Pilger an eine jüngere Vergangenheit erinnern, betrachtete
ich mit der gespanntesten Aufmerksamkeit die kleine Bucht,
wenn man den geringen Ausschweif so nennen darf, und Alles,
was mit ihr zusammenhängt. Dessen ungeachtet war ich nicht
im Stande, Spuren eines Hafens, wie eines Molo, zu entdecken;
es ist die Stelle seicht und in der augenfälligsten Weise für
die Schifffahrt unbrauchbar, und überflüssig ist es, beizufügen,
dass kein Schiff in die Einförmigkeit des Schauspiels Abwechselung
brachte. In der Nähe östlich ausserhalb des
Mauerhalbkreises, südlich vom Wege, der von Ed-Dschöra
herab bis zur Meeresküste die Ruinen durchschneidet, in einer
kurzen Thalung, erquickte den nach Wasser heiss sich sehnenden
Wanderer ein Brunnen. Einiges Mauerwerk verleiht
ihm mehr Ansehen, doch nicht dasjenige eines höhern Alterthums,
obwol er offenbar von den Bauern der armseligen
Dorfschaft nicht erbaut war.
Das ist es, was ich in verhältnissmässig kurzer Zeit wahrgenommen
und beobachtet habe. Einer genügendem Darstellung
hätte die Verwendung eines ganzen Tages vorangehen
sollen. Ich werde jetzt manches Geschichtliche, zumal die
Berichte aus der Zeit , der Kreuzzüge und von da an bis auf
unsere Tage, nachholen; Ausführlicheres aus der ältesten Geschichte
übergehe ich, weil der in der Bücherei ein wenig
Bewanderte es ebenso gut köpiren- kann als ich.
Askalon, Aschkelon bei den Alten, bei den Arabern Askalän'
(heute) und !045 eine uralte Stadt, war mit
Gaza, Asdod, Gath und Ekron eine der Fünfstädte Philistäas,
den Juden von jeher verhasst, wie denn auch die Philister
ihnen unaufhörlich mit Feindseligkeit entgegentraten. Den
Hass trugen sie später auch auf die Christen über. Doch
wohnten in Askalon dann und wann auch Juden ,05.
Im dritten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung wurden bei
Askalon bewunderungswürdige von ändern in der Form