die Gräber, einen viereckigen Eingang von West hat; in
der Adamskapelle, aus welcher die Fürstensärge herausliegen,
begegnen wir dem Spitzbogen (Gewölbe). Hier sieht man
auch ganz genau, wie die östlichen Kuppelsäulen des östlichen
Eingangsthores (Kirchenportals) mit dem bogigen Eingänge
der Adamskapelle bündig sind. Die Kreuzerhöhungskapelle
steht nördlich offen (Spitzbogen), und das Westende
(offener Spitzbogen) entspricht senkrecht dem bogigen Eingänge
der Adamskapelle, welche an der Nordseite ebenfalls
einen offenen, bis an die Gräber hinreichenden Spitzbogen
hat. Der alte Bau zeichnet sich überhaupt durch grössere
Regelmässigkeit aus. Es war für mich eine wahre Wonne,
dieses so lehrreiche Modell zu betrachten, welches eben der
Oberbibliothekar mit vielem Fleisse aus der chaotischen Verwirrung
wieder zusammensetzte, indem er den wahren Schatz
nach seinem Werthe erkannte.
Ich habe noch Litteraturlücken auszufüllen:
Tumbam Servatoris (praes. SchmidJ exponet The od. B ol-
mann. Helmstad., G. W. Hamm. 4. Pleissige Arbeit, die
jedoch weniges zum Beachten darbietet °31.
Istoria del Tempio della Resurre&ione o sia della Chiesa del
S. Sepolcro in Gerusalemme detta dai Greci !AváaraaiQ e M uq-
t v q i o v scritta da G i o v a n n i M a r i t i . Livorno, C. Giorgi,
17Ü4. 8. pp. 356 u. 103. Mit 2 Plänen der Kirche nach
Amico und mit Kopien der Inschriften. Eine interessante, die
Erwartung dennoch nicht befriedigende Monographie.
Golgotham et sanctum sepulcrum extra Hierosolyma et hodierna
et antigua etiamnunc super esse,, probare studuit . . Ot to
Th e n iu s . In C. F. I l l g e n s Zeitschr. für historische Theologie,
1842, 3 ff. Kritisch gehalten.
Im J. 1845 und 1846 untersuchte ich nicht genügend das
Terrän im Westen der Grabkirche °35. Die Behauptung, dass
hier der Feisen an mehreren Stellen senkrecht behauen sei,
der in einigen Seitengemächern des Franziskanerklosters, in
dem Speisesaal und namentlich in der Kirche zu einer bedeutenden
Höhe eine Wand bilde, war die Veranlassung zu
weitern Untersuchungen. Nördlich der Kapelle Mariä E rscheinung
der Latiner wird auf dem Boden des Ganges ein
abgearbeiteter Fels gezeigt. Dieses Stück hat eine Länge
von etwa 9 ', und kann auch lebendiger Fels sein, ohne dass-
ich mich gerade davon überzeugen konnte 030; wenigstens ist
dieses Stück weitaus grösser als die übrigen Pflasterplatten,
unter denen, nach glaubwürdiger Versicherung des begleitenden
Paters, Fels sei. Auf der Westseite des Franziskanerhospizes
und der Grabesrotunde dagegen, sagte er, finde sich
keine Felswand, sondern nichts als Mauerwerk, und anderes
fand auch ich nicht. Möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich
ist es, dass hinter der westlichen Mauerwand theilweise Fels
angetroffen würde.
Zur Zeit der Kreuzfahrer scheint es zwei Vorplätze der
Kirche gegeben zu haben, den einen, welcher heute noch als
solcher dient, und einen ändern östlich von der Kirche und
westlich vom Sük es-Semäni; denn zwei Buden, welche 1155
verkauft wurden, stiessen östlich an die gemeine Gasse (communis
via), westlich an den Vorplatz (atrium 8. Sepulcri),
südlich an das Haus Michaels und nördlich an das Haus
Guisles von S. Abraham 037. E s 'is t nicht erlaubt, anzunehmen,
dass an der Ostseite des heutigen Vorplatzes einst
Buden mit Häusern auf beiden Seiten standen.
Über dem Eingänge in die Kapelle der Maria Aegyptiaca,
nicht ganz in der Mitte, ist eine Hand, die einen Hammer
packt, eingehauen, wie das Bild hier
zeigt. An der Ostseite der Häret en-
Nassära sieht man ein halb zugemauertes
Thor, das im Style gebaut
ist wie das Portal der Grabkirche —
ein Spitzbogen mit an einander gereihten,
konzentrisch gegen die Thüröffnung
gerichteten Rundstäben, Kerbungen (crenelure, wie
bei der grossen Moschee in Ramleh), eine korinthische Säule.
Ich glaubte zuerst, dies sei der alte Westeingang d e r ,Grabkirche;
allein dann würde derselbe dem Grabdome nicht in
gerader Linie entsprechen.
Das Dach des Grabdoms ist wirklich sehr schlecht, vielleicht
aber doch noch besser als vier Jahre vor dem Neubau
1719; denn damals war ein grösser Theil des Doms beinahe