es-Sijägh ostwärts abfliessende Wasser nimmt nicht die Richtung
gegen Mittag, sondern gegen Mitternacht, in den Wäd;
doch ehe es in die Tiefe desselben gelangt, wird ein Theil
von einem kleinen, gemauerten, nordwärts verlaufenden Kanal
aufgenommen, und der andere Theil, der sich frisch
sammelt, rinnt in der Gasse nordwärts und zwar auf der
Ostseite des Wäd, etwas südlich vom Tarik el-Wäd, in ein
grosses Loffh (gegen das Haram esch-Scherif), wohin auch
das Wasser dieses Wäd von Nord her und zunächst das des
Tarik el-Wäd abzieht.
Prüfen wir jetzt den Strich von der Nordwestecke der
Stadt bis zum El-Wäd. Die Annahme eines Hügels im nordwestlichen
Bezirke der Stadt ist gleichsam stereotyp geworden,
weswegen ich neuerdings meine Aufmerksamkeit diesem Gegenstände
zuwendete. Doch fand ich trotz der sorgsamsten
Prüfung hier nun einmal keinen Hügel; denn es fehlt der
Abfall nach West oder Nordwest. Ein auf den ersten Anblick
erkennbarer Schutthaufen von etwa 6 ' Höhe ganz nahe N
bei der Ruine Kaläh Dschelüd, allerdings mit, wenn auch
geringer, Steigung hinab nach W. und N., darf nicht als
Hügel gekennzeichnet werden. Wo die Häuser der Häret
er-Rum nördlich ausgehen, ist es zu oberst eben bis zum
Nordwestwinkel der Stadtmauer; hauptsächlich aber fällt
dann der Boden ah gegen Nordost und Ost, in den Thalschoss,
der nordwestlich vom Damaskusthor -in den städtischen
Wäd hineinzieht. Dem Abhange gegen Nordost innerhalb
der Stadt entspricht durchaus die Bodengestaltung
nördlich der Stadtmauern, wenn man den Grabenausschnitt
als etwas von Menschenhand Gemachtes abrechnet; d. h.
man bemerkt inner- und ausserhalb der Stadt die gleiche
Höhe des Bodens. Man versichert, dass am Westende der
Häret er-Rum die gewöhnliche rothe Ackererde und selbst
der Fels schon in einer Tiefe von 2 ' zum Vorscheine komme,
woraus folge, dass nicht viel Schutt diesen Bezirk decke.
Als die Franziskaner im J. 1652 beim Neubau des Klosters
St. Salvator bis auf den Grund abbrachen, entdeckte man
alte Gewölbe und unterirdische Grüfte oder Höhlen, die sich
angeblich weit hindehnten 587. Dabei kennen wir freilich
nicht, wie tief bis zum Felsen gegraben werden musste.
Wenn man vom Minaret der Chänkehmoschee die Gasse
hinabgeht, so biegt man nordwärts in eine Gasse (Häret Der
Toffah). In der östlichen Ecke, welche durch diese Gasse
und die Häret el-Chänkeh gebildet wird, wurde 1858 ein
schönes Häuschen auf Fels gebaut, wenigstens an der Nordseite;
denn an der Seite gegen die ChänkehgasSe begnügte
man sich, es auf altes Mauerwerk zu stellen, das sich in geringer
Tiefe vorfand. Auf der Nordseite mass K o n r a d
S c h i c k diese zu 32' (engl.), ohne auf Feis zu stossen, und
als er einen Tag nachher wieder nachsah, war es zu spät,
schon erhob sich ein wenig Mauer; der Meister aber versicherte,
er habe noch einige Ellen tiefer graben lassen müssen,
so dass man vielleicht die ganze Tiefe zu 40' anschlagen
darf. Beim Euthymiuskloster steht der Fels nicht tief. Etwas
weiter unten, siebenunddreissig Schritte westlich von der
Häret Fornäta, mithin der Grabkirche nahe nördlich gegenüber,
erreichte man, ebenfalls an der Nordseite der Häret
el-Chankeh, den Felsen in einer Tiefe von nur 4 ' . Dagegen
in der Ecke der Häret Fornäta musste man tief graben, um
Fundamente zu finden; der Fels erschien nirgends, nur altes
Mauerwerk, auch eine gute Anzahl Goldmünzen. Weiter
nördlich, oben an der Akbet el-Bastich, auf der Südseite tra t
die röthliche Ackererde 3 ' tief zu Tage. Die Maurer versichern,
dass auf der Südseite der Häret el-Chänkeh überall
der- le is ganz nahe liege. Nördlich vom Armenhause der
Lateiner bauten die Griechen 1858 im Hofe ihres dortigen
Pilgerhauses. Man gelangt in denselben von der Häret ^el-
Chänkeh, gerade gegenüber der Einmündung der Häret Fornäta,
südwärts über eine Treppe ungefähr T hinansteigend.
Hier wurde der Fels in einer Tiefe von 12 bis 13' oder
6 ' unter dem Pflaster der Häret el-Chänkeh bloss gelegt.
Jenes Armenhaus hat auch kein tiefes Fundament; denn an
dessen Nordmauern sah man den Fels in einer Tiefe von 7 '
wo zwei Zisternen in denselben gehauen sind. Das Eckhaus
im südlichen Winkel, wo der Suk es-Semäni und der Tarik