quarante pèlerins de 1853. Paris, E. Giraud, et Nîmes, L.
Giraud, 1855. 8. Der Abbé schreibt schön, aber leichtgläubig,
im Tone : ausser Rom und ausser Frankreich kein Heil. Az a ïs
gab mit C. Dome rgue auch das Journal d'un Voyage en Orient
( Avignon, F. Seguin, 1858) heraus. Die Beschreibung berührt
Syrien, Smyrna und Konstantinopel.
1853. L o u i s B u n e l . Jérusalem, la côte de Syrie et Con-
stantinople. Paris, Sagnier . ., 1854. gr. 8. Der Advokat zu
Toulouse ist ein blinder Tradizionsgläubiger, etwas ungenau, so
gut als ohne Litteraturkenntniss, sonst nicht überfromm, und"
bietet doch hier und da etwas Brauchbares. Der Yerfasser
war so wenig vorbereitet, dass er in Bethlehem E u d o x i e
für E u s t o c h ium schrieb (212).
1853. L o u i s E n a u l t . La Terre-Sainte. Voyage des quarante
pèlerins de 1853,. Paris, L. Maison, 1854. 8. Dieser
feiner gebildete Pariser schreibt sehr fliessend und anziehend,
aber weniges, das grösserer Beachtung werth ist.
1853. L e L é t o u r v i l l e . Jirusalem. Notes de voyage.
Paris, Amyot, 1856. kl. 8. Der Graf schreibt in unbegreiflichem
Leichtsinn und Akatholikenhass.
Alle diese acht oder neun Yerfasser waren im Herbst
1853 zu Jerusalem.
1854. W i l h e lm P r i s a c. Pilgerreise in das heilige
Land. Münster, Coppenrath, 1858. kl. 8. Yom Stiftsherrn
lieblich erzählt, doch sehr wenig Ausbeute gewährend. Mit
dem folgenden Pilger besuchte er an Ostern die heiL Stätten.
*1854. Ramboux. Erinnerungen an die Pilgerfahrt nach
Jerusalem. 20 Bilder mit einem kurz erläuternden Texte sind
(September 1858) erschienen.
1855. J o h a n n A l o i s Ka l tn e r . Die erste Deutsche
Pilgerfahrt nach Jerusalem und Palästina. Salzburg, Oberer,
1855. 16. Die Schrift des Pfarrkurats am S. Johannesspital
in Salzburg verräth hier und da, z. B. bei der Felsenkuppel
in Jerusalem, am asphaltischen See, eine Unwissenheit, welche
kaum Jemand bei einem wissenschaftlich gebildeten Manne
voraussetzen dürfte.
1855. Edmu n d Wö rn d le von A d e l s f r i e d . Bilder
aus dem heiligen Lande, Photographien nach Original-Cartons.
Wien, Universitätsdruckerei, 1856. Querfolio. Wer hoffen
möchte, einmal Photographien nach der Natur aus dem heiligen
Lande zu bekommen, den enttäuscht glücklicherweise der Titel
selbst. Es ist jedoch beinahe Sünde, dass man, wie hier, das,
was Gott und Menschen erschaffen, etwas flüchtig abzeichnet,
hingegen solche eigene Arbeit mit der letzten Pünktlichkeit
wiedergibt — zu hohem Preise. Zwölf Ansichten, z. B. der
Umgebung von Jerusalem (keine neue), der Jeremiashöhle (hier
entsprechen Text YI und Bild nicht), des Thaies Josaphat (oft
schon gegeben), des Berges Quarantana, der Jordanau und einiger
merkwürdigen Stätten von Galiläa, haben in ihrer säubern
Weise für den Beschauer viel Ansprechendes. Ygl. eine Anzeige
in dem Kölner Blatt: ,Das heil. Land, 1857, 62 f.
1855. U r b a n L o r i t z . Blätter aus dem Tagebuche meiner
Pilgerreise in das heilige Land. Wien, Mechitaristen, 1857
(2. Aufl.). Der Yerfasser, Pfarrer am Schottenfelde, war Präsident
der ersten österreichisch-deutschen Pilgerkarawane. Die
Schrift des immerhin gewandten Stylisten ist unbedeutend.
1855. Alb an S to l z . Besuch bei Sem, Cham und Japhet.
Freiburg i. Br., Herder, 1857. kl. 8. 2. (wenig) erweiterte
(und verbesserte) Aufl., 1858. Er schreibt schön, geistvoll,
witzig, selbst beissend, belebend und als aufgeklärter gläubiger
Katholik; im Ganzen nüchtern, doch nicht überall genau. Die
Wissenschaft gewinnt dabei kaum etwas, das Meiste Bühlerthal,
dessen Kirche der edle Professor der Theologie die Schriftarbeit
als ein Opfer darbringt.
1855. E h i l ip p Mayer. Erinnerungen aus Jerusalem und
Palästina. München, J. G. Weiss, 1858. 8. Der resignirte
Pfarrer erzählt im Nachtrock naiv und unterhaltend. Aus
keiner Schrift leuchtet klarer das Leben und Weben der ersten
deutschen Pilgerkarawane. Sonst unbedeutend.
1856. J o s ep h S t r ig l . Getreue und umständliche Beschreibung
der zweiten österreichischen Pilgerfahrt nach Jerusalem
und Palästina. Linz, Q, Haslinger . ., 1857 (2. Aufl.).
kl. 8. Der Yerfasser, Domherr in Linz, war Präsident des
Pilgerzuges. Der bei Strigl wie bei Kaltner auffallende Mangel
an gehöriger Yorbereitung oder an erforderlichen Kenntnissen
gibt Stoff zum Nachdenken über Priesterbildung. Das öffentliche
Gericht, dem sich Niemand entziehen kann, sobald er
an die Öffentlichkeit tritt, ist darum da, die Unwissenheit zu
rügen. -
1858. (G. S t r au s s ?) Bericht über die deutsche Pilgerfahrt
nach Palästina, im genannten Kölner Blatte, 1858, 81 ff.
Lesenswerth. Es sind übrigens auch noch andere Reiseberichte
in französischen sowol, als deutschen Zeitschriften erschienen.
Die Franzosen gaben nämlich auch ein B u l l e t i n de Voeuvre
des pUerinages heraus 887; drei Bulletins erschienen 1857.