l’ung betrachtete. Damit ist auch eine Schriftgiesserei und
Buchbinderei verbunden. Und das alles wird durch orien-tl
talische Christen, die sich hier in überraschender Weise am
stellig zeigen, verrichtet, unter der geschickten Leitung des
Paters H e r i b e r t Wi tsch. Man druckte so eben (Dezember
1857) eine arabische Erbauungsschrift und einen italienischen
Wandkalender für 1858: Älmanaco per tanno 1858. Geru-
salemme nel Gonvento dei PP. Francescani, mit der mohammedanischen
Zeitrechnung daneben. Dieser ganz praktisch
eingerichtete Kalender sieht zugleich recht schmuck aus, und
kostete eine Kleinigkeit. Von 1847 bis 1855 erschienen zum
Vortheile der Mission. fünfzehn verschiedene Werke, darunter
der Maimonat Mariens in arabischer Sprache, die Moral des
Alp h o n s de L i g u o r i , welche die Missionarien ins Arabische
übersetzten 78°. Auf der Staatsbibliothek in München
ist die ganze Sammlung aufgestellt. Die Druckerei wurde
von Österreich gegründet, in der etwa sechszehn Personen
beschäftigt sind. Früher stand sie unter der Obsorge des
Paters A n d r e a s H ü t t i c h aus Böhmen781. Die Hymnen
der Latiner sind nun aueh sehr sauber gedruckt. Schlimm
ist es, dass das Druckpapier weit herbeschickt werden muss.
Nördlich vom Der er-ßüm el-Kebir liegt die sehr geräumige
Druckerei der Griechen, von welchen auch gar schön gedruckt
wird. 1855 ging aus ihrer Presse hervor: EQf.irjvda dg
xovg Pv WuXpovg xov HQOcprjxd.vuy.Tog HußlS ovvxeddau vno
xov aoidijtov Hu.xQiu.Qyov xwv PtQoooXvucov Hv&iuov. rjg nQOCpi-
xty.xuy.xai ßioyQutpiu xov EvyyQucptcog, y.al dauytoyrj ctg xijv ßißXov
xwv WaXfitött) upcpoxtQu ovyyQutptvxu vno ¿4tovvoiov Kueojcu
y.ud-rpyrjxov xrjg QtoXoyiug tv xfj HaxQiaQyiy.fj EyoXrj xiöv cItQO-
ooXv/.u<)v. Ev IeQoooXvpotg. tx xrjg xvnoyQatpiug xov nuvuyiov
Tdtpov. HitvQ'vvopivijg vno P. HoXaQidov. 1855. 2 Thle.
gr. 4. Ich liess mir sehr angelegen sein, im grossen griechischen
Kloster ein nQooy.vvrjxdQiov aufzutreiben; umsonst.
Dagegen brachte man mir aus der Grabkirche die Prozessionshymnen:
Eiwvixrjg vcoSbg rj ¡.ttXwSixoi xui 3-eioi v/.ivot
ovg xpdXXoptv ntQUQyo/Lievoi y.ui Xixuvtvovxtg dg tu ivxbg xov
nuvitQov vuov xrjg IdLvuoxuatwg nuvoißuoxu HQoay.vvrjuuxu y.ui
d'tiu nuQty.xXijaiu. Ey.SlÖovxui Sé rjdrj nQhixov xvnoig y.tXivoti
xov ftuxuQicoxuxov xui d'tioxdxov nuxQtuQyov xrjg uyiug nóXtwg
PiQovauXrj/.i xui ndarjg nuXuiaxivijg KvqIov Kvqiov K vq IXXov.
Ev lIiQoaoXvf.ioig (wie oben). 1855. 8. SS. 120. Das nicht
wolfeile Schriftchen enthält eine Menge roh ausgeführter
Holzschnitte, welche die Grabkapelle, die Geisselung Christus’
u. s. f. 'darstellen sollen ; am interessantesten ist der
feierliche Umgang um die Grabkapelle selbst (56) und das
Gewühl um diese am Charsamstage (rj xvxXco xov uqov xov-
ßovxXdov Xixuvdu xtS /.teyuXtv außßuxo) tonfQug. 104) dargestellt,
und Christus wird als Lichtgeber (X qioxov cpwxodoxu) angerufen.
Anders war das Gebet, ehe das heil. Feuer erblitzte,
im letzten Jahrhundert 782.
Die Einrichtung in der Druckerei des armenischen Klosters
mit drei Pressen ist sehr gut. Neben ihr geht die
Buchbinderei. Auch scheint nicht viel gedruckt zu werden,
was man- ebenfalls im J. 1854 bemerkte. Noch mehr hinkt
die Lithographie, welcher Paris den Stein lieferte. Daneben
wohnt ein Maler, der seine Studien in Konstantinopel machte.
Ich sah von ihm einige Gemälde, welche bäurischen Geschmack
befriedigen mögen. Zeichnungen aus seiner Hand
sind entschieden besser. Eine lithographirte Ansicht von
Jerusalem, die im Kloster verkauft wird, ist sehr,schlecht,
ungefähr wie die von Joseph Schwarz. Die Aufnahme bei
den Armeniern war ausnehmend freundlich. Welch’ anderer
Geist bei den Griechen. Früher, bis in die erste Hälfte des
vorigen Jahrhunderts, lieferten die Mechitaristen zu S. Lazaro
in Venedig die Druckarbeiten. Eine Erklärung der Kirchengebete
erschien etwa vor fünf Jahren in neuarmenischer
Sprache 783.
Auch die protestantische Juden-Mission besitzt eine Druckerei,
die übrigens weit hinter den bereits erwähnten zurücksteht.
Eine Handpresse und eine grosse Presse, wenigstens
letztere, scheinen in Ruhestand versetzt. Darum schreiben
die Protestanten für den Druck nicht minder; allein es liegt
in ihrem Vortheile, Drucksachen im Abendlande, aus dem
in der Regel doch das Papier bezogen wird, besorgen zu
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