beworfen erscheint. Erst an der Südostecke des Schulhauses
kommt der Fels wieder zu Tage. Um zu einem Gebäude
weiter oben zu gelangen, wurde an einer Stelle in neuerer
Zeit eine Treppe von fünf Stufen ausgebauen; weiter gegen
Ost findet sich eine Felsbank und noch weiter in dieser
Richtung Trümmer einer Zisterne. Die Mauer, welche den
gar angenehmen Garten vom Begräbnissplatze scheidet, unterbricht
für einen Augenblick die Verfolgung der Felswand.
Hier gelangen wir denn an dieser zu einer alten, oben eine Felsenzisterne
deckenden und südlich neben einer ändern Zisterne
gelegenen Felsentreppe von achtzehn Stufen 7" , die Ost-West
hinabsteigt. Diese' Stufen, etwas grob ausgehauen, sind 4 '
lang, 9" hoch und 1 1 " breit. Wohin die Treppe, die sich
in den Schutt verliert, führen mag, weiss Niemand; man
untersuchte sie noch nie bis ans Ende. Möchte sie einmal
g an z erforscht werden; aber wann wird die antiquarische
Neugierde hier aufdecken? Wenn nichts geschieht, so kann
man wenigstens nicht den Hemmschuh der Mohammedaner
oder der Regierung vorschützen; denn die Engländer haben
an diesem Orte freie Hand. Geld dazu? Das liesse sich
hoffentlich auf bringen. Ob der Bischof Go b a t oder die.
litterarische Gesellschaft in partibus infidelium (Jerusalem)
sich nicht besonders für solche wissenschaftliche Untersuchungen
interessire, dürfte man gelegentlich auch fragen.
Die Treppe führte, so viel sich nach dem jetzigen Stande
der Kenntnisse vermuthen lässt, ausser die Stadt hinaus.
Übrigens kann sie nie eine gangbarere gewesen sein, weil sie
sonst abgetreten wäre, und dafür zeugt auch die rohe Arbeit.
Natürlich wurden zur Bildung der Ebene für den Garten
und Begräbnissplatz mittagseits Stützmauern aufgeführt.
Feierliche Stille herrscht auf dieser Stätte, wo ausser dem
marmorenen Grabmal eines Engländers auch das des Bischofs
A l e x a n d e r (Wol f) unter einem Ölbaume sich auszeichnet.
So wird fürgesorgt, dass doch der Rang nicht
stirbt, wenn auch die Menschen sterben. Zur Ergänzung des
Beschriebs füge ich bei, dass man beim Schulhause sieben
Schritte gegen West noch einen Felsabsatz fand, neben
welchem der Grund umsonst gesucht wurde. Zu Verdeutlichung
diene dieser Plan.
a En-Nebi Dätid.
b Birket es-Sultan.
c Felswürfel des anglikanischen Schulhauses.
d Garten daneben,
e Protestantischer Begräbnissplatz.
/ Linie der Felswände mit der Treppe.
Sehr merkwürdige Mauerreste unverkennbar aus dem jü dischen
Alterthum finden sich östlich am Damaskusthor und
zwar an dessen Ostthurme selbst. Eine sehr unregelmässige
Kammer von 9 Schritten Breite und 15 Schritten Länge
Süd-Nord wird unten von sehr grossen Steinen gebildet.
Nördlich vom Eingang in das Nebenkämmerlein gegen West
verläuft der unterste Stein, statt gerade gegen Süd, schief
gegen dieses Kämmerlein, das, wie die grosse Kammer, aus
sehr grossen Steinen erbaut und geschlossen ist. Die Ähnlichkeit
dieser Mauerreste mit denen am Umfange des Tempelplatzes,
überrascht in hohem Grade. Auf der Südseite des
Nebenkämmerleins führt eine in rechte Winkel gebrochene
Treppe zuerst gegen Süd, dann gegen Ost und zuletzt gegen
Nord auf das Dach des Thors und auf die Stadtmauer.
Näher wird diesen Gegenstand auf der Rückseite folgender
Plan veranschaulichen 80°.