Nessel ausschlag 4, Pocken 2 , impetigo 4 , Au g e n e n t z ü n d
u n g 24, Entropium 2 , Drüsenkrankheit 5, Scharbock 8,
Anthrax 6 , krebsartige Geschwülste 2, Goldaderkrankheit 5,
Panaritium 1 , Knochenbrüche 4, Verrenkungen und Quetschungen
8, Verwundungen 3. Der keusche Bericht gedenkt
gar keiner Syphilitischen (?). Mag diese statistische Übersicht
noch so trocken sein, sie ist am beredtesten, um zu
zeigen, welche erfreuliche Fortschritte gemacht worden sind.
Das projektirte S p i t a l Tour o . Der Amerikaner J u d a h
To uro, aus Neu-Orleans, vergabte 100,000 Dollar, und auch
andere amerikanische Juden trugen ihr Scherflein bei, um
ein jüdisches Spital und Verpflegungshaus zu gründen. Die
Gelder wurden Mo s e s Mo n t e f i o r e in die Hände gelegt,
und auf der vorletzten Reise nach Palästina kaufte er ein
Stück Land im Westen der Stadt, liess dort ein kleines
Haus aufführen, Brunnen herrichten, das Ganze mit einer
Mauer umgeben und eine Windmühle bauen. Ehe dies alles
fertig war, kam Montefiore wieder auf einige Tage, und es
verlautete, er wolle dorthin ein grossartiges Gebäude für
Kranke sowol, als alte und gebrechliche Leute herstellen. Ein
englischer Baumeister, Namens Smi t h , kam nachher, den
Platz zu beaugenscheinigen und die Kosten eines Spitalhaus
für Montefiore zu veranschlagen; er reiste dann zurück. Noch
war der Bau 1858 nicht in Angriff genommen, nur die schon
1856 projektirte, schöne, hohe Windmühle, die sehr viel kostete,
fertig, so dass sie, ausser am Sabbath, beinahe immer
im Gang war, 1859 aber erbrochen und ausgeraubt wurde.
Das Gerücht war freilich verbreitet, Smith werde bald mit
Arbeitsleuten anlangen, um den Spitalbau zu beginnen 770.
Die Amerikaner erwarten in ihrem Patriotismus etwas Grossartiges,
das alles Bisherige übertreffen werde.
B e t t y J ame s R o t h s c h i l d stiftete für jede Wöchnerin
50 Piaster und Kleidungsstücke, die im Werthe auch
50 Piastern gleich kommen. Man zeigte mir ein solches
Bündel säubern Zeugs. Diese Begünstigung erhalten jährlich
etwa 120 Frauen. Die jüngsten waren nach dem Verzeichnisse
sechszehn Jahre alt.
Am Schlüsse dieses Abschnittes sollte ich auch noch der
B i b l i o t h e k e n gedenken. Bei den Franziskanern habe ich
mich schon umgesehen, und Weiteres bleibt mir wenig zu
melden. Im Diakonissenhause soll der König von Preussen
eine Büchersammlung angelegt haben 777. Wichtiger ist wol
die Bibliothek des preussischen Konsuls, in der man manches
Scbätzenswerthe antrifft. Es ist jammerschade, dass die Bücher
des sel. S c h u l t z aus einander gestoben sind; vergeblich
suchte ich die Ay/a Fij. Die englische Mission für Verbreitung
des Christenthums unter den Juden besitzt eine nicht
zu übersehende Bibliothek, in der auch der Gelehrte manches
brauchen kann. Ob die l i t t e r a r i s c h e G e s e l l s c h a f t 778
eine Bibliothek und ein Museum besitzt, kann ich nicht als
Augenzeuge sagen; ich kam mit ihr nie in Berührung. So
viel kann ich jedoch bezeugen, dass die Gesellschaft noch
besteht; denn sie hielt während meines Aufenthaltes eine
Sitzung. Möchte dieselbe mich nur auch veranlasst haben,
zu verkündigen, dass sie, deren angemeldete Zeitschrift, meines
Wissens, verstummte, etwas Namhaftes leiste. Ich kenne
übrigens noch minder von den Leistungen der archäologischen
Gesellschaft, welche sich im Anfänge des J. 1854 in
England für Palästina bildete. Im grossen griechischen Kloster
enthält die ungewöhnlich grosse und saubere Bibliothek
zweitausend Bände Druck in verschiedenen Sprachen und etwa
fünfhundert griechische und arabische Papierhandschriften,
alle theologischen Inhalts, ausserdem noch hundert griechische
Handschriften auf Pergament. Einer von den acht Evangeliencodices
hat die Übersicht und den Anfang eines jeden Evangeliums
auf purpurrothem Pergament. Der grösste Schatz ist
ein Exemplar dès Buches Hiob, in Folio,'mit grossen Buchstaben
geschrieben und mit kleiner geschriebenen Marginalien
und beinahe auf jeder Seite mit Miniaturbildern von Hiob und
seinen Freunden, etwa aus dem zwölften Jahrhunderte 779.
Beschäftigung.
Die Latiner besitzen hinter ihrem Kloster eine vorzügliche
Druckerei mit mehreren Pressen, die ich mit Bewunde