Winterbäche, deren Kieselsteine hier schon mehr abgeschiiffen
oder runder sind als in der Nähe von Sätäf oder Bettir.
Das Delta ist sehr klein. Der Wadi Hanieh verlässt auf
einmal die das Ufer bildende Westabdächung des Berges,
streicht einige hundert Fuss gegen NW., um in den etwas
breitem und tiefern, in seiner Richtung Ost-West sich nicht
irre machen lassenden Wädi, der von Sätäf herahkommt,
iiberzugehen. Der so vereinigte Bach ist nur wenig hreiter
als der von Sätäf allein, welcher übrigens auch mehr zerrissen
ist und gröberes Gerölle enthält. Man versicherte
mich in Räs Abu Ammär, ■ dass die Winterbäche, starker
noch der nördliche, nur etwa fünf bis sechs Tage lang anhaltend
fliessen, dann aber so mächtig anlaufen, dass kein
Mann zu Pferde hinübersetzen könnte. An diesem Vereinigungspunkte
kommt auch von N. ein Seitenthal. Wir folgten
aufwärts dem grossen Thale von Sätäf, dessen Hauptrichtung
Ost-West ist, das jedoch freilich auch Krümmungen beschreibt
,, ■— weil, wie in ändern Thälem, die Berge ihre
Füsse zu selten gegen einander, sondern, nachgibig genug,
neben einander ausstrecken, — nur bis 9 U. 32 Min., und
zwar zuletzt in Gesellschaft eines Mannes aus Chirbet el-
Lös; denn dass dies das Thal ist, welches von Sätäf herabzieht,
und welches ich von da bis unter Ain Schkäf kenne,
war mathematisch gewiss; Jedermann betheuerte es, und
nach der Konfigurazion des Bodens, nach des. Baches Beschaffenheit
konnte die Sache sich nicht anders verhalten.
Vernahm ich ja auch von Ali Serafän, dass das Thal nördlich
von Er-Räs Abu Ammär mit idem Wädi Hanieh oder
Bettir identisch sei. Als dieser bisher nicht gehörig aufgeklärte
Punkt ins Reine gebracht war, und ich das weitere
Gehen im Thale bis Ain Schkäf für wenig fruchtbringend
hielt, und als mich Neugierde und Lust anwandelte, Zu
sehen, wie das Thal von Abu Ghösch beschaffen sei, wich
ich vom ursprünglichen Vorhaben, über Sätäf und Söba
weiter oben dahin vorzudringen, ab, und improvisirte eine
Richtung der Reise durch meist pfadlose Strecken nicht unmittelbar
in das Thal von Abu Ghösch, sondern westlich
neben einem anderen Thale, welches zuerst, der Hauptrichtung
nach, nordwärts vom grossen Thale hinaufgeht, dann
ostwärts eine Schlangenlinie beschreibt, darauf nordseits
gegen West umbiegt und dann, wenn man das von N. her-
kommende kurze Thal übergeht, ostwärts südlich um den
Söbaberg zieht, so weit ich auf der Anhöhe übersehen konnte.
Ich fand das Thal von Abu Ghösch her, welches mit dem
Namen Wädi Ghuräb belegt wird 434, erst östlich unter
Abu Ghösch, und es macht die sonderbarsten Windungen.
Es läuft von Abu Ghösch, wo es von N. einen Seitenläufer
aufnimmt, gegen Ost, wendet sich dann gegen Mittag, darauf
am Westfusse des Berges Söba gegen West, um westlich
von Chirbet el-Amür in südwestlicher Richtung in den Wädi
es-Sarär, das gleiche Thal, welches ich bis gegen Akür durchwandelte,
überzugehen. Der Wädi Ghuräb ist, so weit ich
ihn sah, fruchtbar und prächtig;§|zumal gedeiht die Rebe,
und er dürfte daher auch Traubenthal heissen. Er ist übrigens
nirgends breit, am breitesten noch bei der Umbiegung
westlich von Söba.
Nachdem wir beim Bergsteigen drei Minuten verloren
hatten, zeigte man mir 10 U. 14 Min. das Dorf Chirbet el-
Amür nördlich ln der Entfernung einer starken Stunde;
allein dies war unrichtig, weil manj wie ich mich später
überzeugte, dort durchaus nicht hinsieht. Ich glaube vielmehr,
es war das Gebäude auf einer etwas niedrigem Anhöhe
östlich neben Der Abu Ammär. Dieses selbst sah ich
NNO., einige Minuten später Söba stolz auf dem Hügelkopf
0. 25° N. Zugleich verliessen wir die Westwandung des gegen
Söba hinaufziehenden Thals, das etwa eine Viertelstunde
von uns abliegen mochte. In ihm selbst, das ich gerne bereiset
hätte, war kein Weg vorhanden. 10 U. 20 Min. kamen
wir zu einer kleinen Quelle in einem Ost-Westeinschnitte des
Abhanges, deren dürftiges Wasser nur verschleicht, und doch
erquickt ringsum das grüpie Gras. Auf dem geradesten Wege
über Gestrüppe und Felsblöcke stiegen wir auf die Höhe von
D e r Abu Ammä r ,L^ »jf _j^ 435i wo wir 10 U. 45 Min.
anlangten und ich eine ausgedehnte Aufsicht zu finden hoffte.