Westseite auf 28'; die Höhe ersteigt im NO. 7 ' und im
SW. 9 '. Drei aus dem Felsen gehauene Pfeiler und eine
Säule bilden in diesem Felsenraume als Stützen ein Viereck.
Zwischen den nordwestlichen Pfeilern steht noch eine zweite
Säule. Die Pfeiler sind von ungleichen Dimensionen. Natürlich
nicht auf der Nordostseite, wo der Felshügel anliegt,
sondern auf der Südostseite ist der Eingang angebracht,
dem auf der Südwestseite eine ähnliche, für ein Licht gehaltene,
doch wie ein Eingang mit einiger Vorrichtung zum
Sperren versehene Öffnung entspricht. Es wäre etwas unwahrscheinlich,
dass in den kleinen Raum zwei Thüren führten,
und so war wol Eine Öffnung für das Licht bestimmt. Über
der Fensteröffnung erkannte man noch mehrere kleine, in die
Felswand gehauene Löcher, als wäre früher ein höheres Gerüstwerk
oder Schutzdach angebaut gewesen. Der Boden
der Felsenkammer steigt von NO. gegen SW. etwas aufwärts.
Im Südostwinkel fand sich ein mit einer Steinplatte
gedecktes Loch, das auf die Entdeckung führte. Zwischen
dem Pfeiler und der Säule in der südöstlichen Abtheilung
überrascht einigermassen ein felsiger Fresstrog. Nordwestlich
von der Kammer fand man eine alte Zisterne. Um
meine Beschreibung näher zu veranschaulichen, gebe ich
nebenstehend einen Grundriss des österreichischen Pilgerhauses
mit den beim Fundamentgraben gefundenen Resten
des Alterthums, den ich der Gefälligkeit des Bauführers J o s
ep h Wenz verdanke.
Die Felskammer greift wahrscheinlich ins hohe Alterthum
zurück. Das Verschiedenartige im Bau lässt auf eine verschiedenartige
Bestimmung schliessen. Ob je, etwa zurZeit der
Jebusiten, in dieser Kammer Todte begraben wurden, ist vielleicht
eine sehr müssige Frage; ebenso, ob sie einmal als
Felsenkeller oder als Sperrwinkel für wilde Thiere, die für
den Zirkus eines römischen Kaisers gehalten worden sind,
benutzt wurde. Der rohe Bau überhaupt und insbesondere
der Ftesstrog, so wie im felsigen Fussboden, nahe den Wänden,
runde Löcher, wie zum Durchzuge von Stricken, sprechen
aufs entschiedenste für einen Viehstall. Es thut mir leid,
dass die Phantasie, die sich auch schon in eine Kapelle verstiegen
hat, so tief herabfällt. Konche, Altarwürfel, Mosaikboden,
Freskenbilder, christliche Zeichen (Kreuz) und In