in den Weg von Bet Nettif, und 10 U. 40 Min. traten wir
neben einem kurzen NS.-Thal in den Wädi es-Sant, wo ziemlich
viel Samt- oder Santbäume (Mimosa Nilotica Forskäl,
oder die Acacia vera [Arabica]), keine höbe, aber ziemlich
schöne Bäume, wachsen und dem Thale den Namen geben.
Ich sa,h noch das Stück Thalweitung, das wir gestern durchschritten.
10 U. 49 Min. kamen wir in den Weg, welcher
nach Bet Dschibrin führt, und bald darauf auch zu einem
alten Brunnen, welcher B ir j ß kl id i a h ^ 341 nach
der nahen Ruine heisst. Von diesem Kklidiah oder Kalidhia
finde ich keine Spur als vielleicht in einer Urkunde vom J.
1144, in welcher es lautet, dass der König A 1 m e r i k ein
Dörflein, des Namens Geladia, den Chorherren des heiligen
Grabes für die Mühwalt und Auslagen, um Askalon zu erobern,
schenkte312. Südöstlich vom Brunnen, am linken Ufer
des Winterbaches, zeigte man mir in der Entfernung von
etwa einer Viertelstunde Chirbeh esch - Schowekeh ¿oCjyiJi.
Man -hält dies für das Soccho der heil. Schrift. Es gehörte
dem Stamme Juda, und im vierten Jahrhunderte kannte man
unter dem Namen Sochoth zwei Dörflein am Wege von Eleu-
theropel nach Jerusalem, neun Meilen vom erstem, eines auf
der Anhöhe und ein anderes unten im Gefilde 313. Name
und Entfernung sprechen für die -Einerleiheit. Wenn also
Soccho hier am linken Ufer des Winterbaches lag, so war
der Wädi es - Sant das Thal Elah oder der Eichgrund der
Bibel, und dasselbe trennte das Heer der Philister, die sich
zwischen Soccho und Azeka lagerten, von dem Kriegshaufen
der Männer Israels, die sich wol nordöstlich gegenüber, zwischen
Bet Nettif und dem Anfänge des Wädi es-Sant, aufgestellt
hatten, und in dieser Gegend muss man folglich annehmen,
dass der Kampf zwischen David und Goliath stattfand
344. Die Lager beider Heere standen eine kleine halbe"
Stunde aus einander, und merkwürdig ist, dass das Thal, wie
es im Alterthum Eichgrund genannt war, so heute den Na- ,
men nach einem Baume führt. Der Santbaum scheint sich
auch seit uralter Zeit erhalten zu haben. Die Bäume hangen
durch Jahrhunderte hinaus zäher an einer Gegend als die
Menschen! Offenbar benutzten die Israeliten und Philistäer
die alte Jerusalem-Gazaer-Strasse, sei es, dass erstere auf
dem Süd- oder Nordzweige herab- und letztere über Dschen-
näbeh oder den Sattel neben dem Teil Sakärieh heraufzogen.
Westlich neben der Chirbeh esch - Schowekeh mit den wenigen
Ruinen erquickte das Auge eine sehr schöne grüne Au.
Wir labten uns mit dem guten Wasser des Brunnens und
assen von unserem Mundvorrathe.
11 U. 40 Min. gingen wir von dem so interessanten, erinnerungsreichen
Standpunkte weg. 11 U. 44 Min. überschritten
wir den Winterbach und wanderten weiter auf dem
Gebiete des linken Ufers. 11 U. 52 Min. verliessen wir die
Strasse, welche über den Sattel südlich vom Teil Sakärieh
nach Ghäseh zieht. In dieser Gegend krümmt sich das weite
Thal, welches mehr die Richtung WNW. hat, nach Nord;
es soll sich dann gegen West umbiegen, ziemlich gerade
neben Askalän hinlaufen und nahe dabei ins Meer fallen.
Dass der Wädi es-Sant wirklich Wasser dorthin liefert,
wurde übereinstimmend von mehr als einer Seite behauptet.
12 Uhr Erreichten wir das Westende des Thaies es-Sant.
Schauen wir auf dieses noch einmal zurück, so fällt uns
sein beträchtlicher Umfang und seine grosse Fruchtbarkeit
auf. Es leidet gar keinen Zweifel, dass in ältern Zeiten
diese Gegend, welcher der Bauer noch- mehr abgewinnen
konnte, auch weit bevölkerter sein musste, und dass demnach
der Rand der Thalweitung mehrere alte Ortslagen aufzuweisen
hat. Gleich über dem Westepde des weiten Thaies
liegt Ch i r b e h Ds c h e n n ä b e h w U > , rechts dicht am
Wege. Hier traf ich zunächst eine Zisterne, in die ich auf
einer Art Treppe hinabstieg. Sie ist sehr gross, und setzt
sieh gegen Nord fort, wo erst die senkrechte Schöpföffnung
sich befindet. Dieselbe trägt den Karakter hohen Alterthums.
Westlich dehnen sich in ziemlich bedeutendem Umfange
Trümmer aus, die gar wol altjüdische sein können.
Die Baureste sind meist sehr verwittert3i3.