frankenthaler, der sich beim eiligen Einpacken zu Hause verirrte.
Der Bube wollte ihn zuerst nicht annehmen; als aber
der Klosterbediente ihm erklärte, dass er neu und besser sei
als andere Thaler, und als ich beifügte, dass ich, nach dem
Auspacken, morgen ihm einen ändern geben wolle, liess er
sich zufrieden stellen. _■ E r kam jedoch nicht wieder.
FUSSREISE UBER DAS GEBIRGE JUDA.
Ehe ich die Nachlese aus Jerusalem und seiner- nächsten
Umgegend bringe, will ich die Ausflüge in die fernere Umgebung
schildern.
Freitag, 13. November. Ich suchtqjflsher vergebens einen
Turdschmän, um das Gebirge Juda zu bereisen. Nun durfte
ich die schöne Witterung nicht mehr unbenutzt lassen. Ich
frug auf der Strasse einen Bethlehemer, der sante cose verkaufte;
allein er schützte am Ende vor, dass er nicht mitgehen
dürfe, weil Bethlehem mit Sür Bähil, durch welches
ich platterdings den Weg nehmen wollte, in Feindschaft stehe;
denn, so sagte er, vor einer Woche setzte es ein Scharmützel
ab, in welchem zwei Männer von Sür Bähil ihr Leben ein-
büssten, was auch von anderer Seite bestätigt wurde. Da
traf ich , zufällig in unserm Brüderhause einen griechischen
Christen arabischer Zunge aus Bet Sahür en- Nassära, der
als Steinmetz bei Schneller arbeitete, nun aber verabschiedet
wurde. Der ordentliche Mann war mein gewissenhafter Führer.
1 U. 8 Min. ging ich vom Jäfathor weg. Wenn man neben
Der Abu Sor (also sprach der Führer Issa aus) oder dem
sogenannten Berge des bösen Rathes heraufkommt, so nimmt
man schon den Gruss der neuern Zeit entgegen. Westlich
laden Gärten ein, die früher nicht dawaren, und man erblickt
auch ein paar Landhäuschen. 1 U. 57 Min. fand ich
östlich der Strasse den Aquädukt von den Borak (drei Teichen),
und zwar die ältere Bauart, grössere Mauersteine. Wir folgten
der Wasserleitung bis 2 U. 6 Min. Sie schlängelte sich
zu meiner Linken, immer ostwärts abschiessend, um den Hügel