Man sollte meinen
, dass westlich
am Damaskusthore
symmetrisch die alten
Trümmer sich
wiederholen; allein
dem ist nicht so,
trotz meiner Mühen
für Auffindung. Dagegen
gibt es weiter
gegen West noch
sehr, alte Baureste,
die offenbar aus der
gleichen Zeit datiren.
Der Fremde wird sie
, f o• „■ & 3 0 nicht so leicht fin-
1 t I 1 ' den, weil sie vom
Damaskusthor aus nicht zugänglich sind. Um zu ihnen zu
gelangen, geht man vom Thore gegen Süd, biegt dann in
die erste Gasse rechts und dann in dieser in die erste Gasse,
welche eine Sackgasse ist, gegen Nord ab, und man tritt
durch eine gewöhnlich verschlossene Thüre in eine Art Hof,
der sich an die Stadtmauer anschliesst. Der erste westliche,
gegen Süd offene Thurm etwa 100' vom westlichen Thurme
des Stephansthors an oder die-Flanke steht auf uralten
Grundlagen von theilweise fugengeränderten, jenen am Umfange
des Tempelplatzes durchaus ähnlichen, mithin nach
altphönikischer Art, wie in Baalbek und Damaskus, zugerichte
te n 801 Werkstücken, worunter es solche von 3 ' 2 " Höhe,
3 ' Dicke und 5^' Länge gibt, so weit ich Messungen ausführen
konnte. Allenthalben sieht man nur noch drei alte
Lagen über einander. Bei a des Grundrisses (s. folg. Seite)
erreichen diese eine Höhe von 10' 2". Da, wo die Steine den
Thurm bilden, sind sie theilweise sehr verwittert, was mich
zur Vermuthung leitet, dass hier einst die Mauer offen, das
will sagen, ohne Schutzdach war. Jetzt ist sie durch ein
neueres Spitzbogengewölbe geschützt. Aussen an der Stadtmauer
würde man diese alten
Grundlagen, obschon auf sie in
der ganzen Richtung, wie hier
der Grundriss angibt, die neuern
Stadtmauern aufgeführt wurden,
vergeblich suchen, weil
der Schutt“ sie dort verbirgt.
Dort von einem Punkte auf der
Stadtmauer _fällt das Senkblei
innen 35' 8" und aussen nur
TÄßfÄi £ n>m 12' 9". Man hat . beweisen
wollen, dass die zweite Mauer des alten Jerusalem vom Damaskusthore
südwärts, östlich an der jetzigen Grabkirche
vorbei, gezogen sei. Der Fund des alten, rechtwinklichten,
mit einer Wand S. 30° O. gerichteten, westlich vom Damaskusthor
liegenden Thurmes macht fortan jene Annahme unhaltbar.
Er steht der Grabkirche gerade nördlich gegenüber,
und wenn die Mauer dieselbe hätte ausschliessen sollen, so
müsste sie unbegreiflicherweise gegen Morgen abgewichen
sein. Alles aber spricht dafür, dass westlich neben dem
Thurme die alte Mauer (wie die heutige) sich gegen SW.
hinaufgezogen habe.
So viel über die zwei überaus wichtigen Zeugen, wovon
der östliche als Rest eines Thorthurms gelten mag, für die
zweite Stadtmauer. In Betreff der dritten Mauer machte
ich keine neue Untersuchungen; allein ein flüchtiger Anblick
des Bodens nordwestlich der Stadt machte ¡mir die Ziehung
der Mauer ungleich leichter als früher 802, sei es, dass seither
einige Abräumungen stattgefunden haben.
Nahe der tiefern Ecke'des Serai will man einen altjüdischen
viereckigen Thurm wahrgenommen haben 803. Der
Bogenrest an der Westmauer des Tempelplatzes, gegen 40'
von der Südwestecke, gibt den Archäologen immer noch viel
zu thun. Nach neuern Untersuchungen erstreckte er sich
von Fuss zu Fuss quer über das Thal wenigstens 350' (engl.)
weit; der Radius des Bogens beträgt 20' 6"; die Spannweite
war daher 41'. Der Pfeiler, welcher diesen Bogen stützt,