die Franken, welche Bet Dschibrin besuchten, die Kunde
dieses Ortes sehr wenig 398.
Nach diesem historischen Rückblicke komme ich nach
Chirbet Om Mälek zurück, um meine Reise fortzusetzen.
Von da gegen Ost ziehend ward mir der Anblick von D e r
N a h ä s im Osten vergönnt. 9 U. 44 Min. kamep wir, östlich
neben diesem kleinen und hässlichen, aber sehr angenehm
auf einem Hügel liegenden Dorfe ganz nahe, aus dem
Wadi ed-Dschedeideh in ein sehr schönes, etwa zehn Minuten
breites Thal, das seine Hauptrichtung aufwärts SO. hat,
und Wädi el-Farandsch399 genannt werde. Ich staunte über
die Fruchtbarkeit des Thaies, worin jedoch die Baumpflanzung
vermisst wird. Der Winterbach, der da durchfliesst,
und dessen Spuren man sehr deutlich wahrnimmt, ohne dass
er viel Geschiebe, jedenfalls ziemlich spitziges oder kantiges,
erkennen läss't, beginnt nach meinem Führer von Bet Dschibrin
in Räs Ain el-Kof \_ajjJ! (j*^ 400, läuft dann nach
Terkümieh, Sennäbereh 40', Der Nahäs, Bet Dschibrin,
Seta £jljj 402, El-Kser 403, Es-Sawäfir, Bet Daräsch
Esdüd und dann ins Meer. Nach einem Verlust
von drei Minuten kamen wir 9 U. 54 Min. auf den Scheideweg
nach Om Burdsch (links) und Hebron. Ich wählte nach
einigem Bedenken den Weg im breiten, grossen Thal. Ich
hätte auf der Route die Gesellschaft von ein paar Arabern
bekommen können; allein ich wich ihr auf alle Arten aus,
weil sie mich nur am Fragen und Schreiben mehr oder
minder gehindert hätte. Ein stattlicher Mann, der uns entgegenritt,
verwunderte sich nicht wenig darüber, dass ich
zu Fuss gehe, was allerdings kein Vornehmer oder Reicher
des Landes thun würde, Der Fussgänger kann daher als
solcher den Begehrlichkeiten der langfingerigen Araber bis
auf einen gewissen Grad wehren. Unsere Strasse ist überall
sehr gut. Ich tra f oberhalb Der Nahäs Mosaiksteine und
weiter oben Stellen von Pflastersteinen. Man steigt nur sehr
sanft hinan. 10 U. 25 Min. ging der Weg rechts nach
Sennäbereh ab. 10 U. 35 Min. fiel ein Thal von Ost- ein;
unser Hauptthal nahm nun mehr die Richtung gegen S.
(statt SO.). Dort auch zog ein anderer Weg ostwärts nach
Om Burdsch. 10 U. 40 Min. standen wir etwa zehn Minuten
östlich unter und neben dem kleinen und unansehnlichen
Dorfe Es -S e n n ä b e r e h . Da, wo das Hauptthal gegen SO.
umbiegt, nur wenig südlich von diesem Dorfe, fällt eine
kurze Thalung von SW. herab, und entsprechend sieht man
im NO. eine Thalweitung, so dass hier eine Art Kreuz gebildet
wird. Vom Wege aus im Haupttliale sieht man in
der Nähe ziemlich viel Bausteine, darunter auch grössere.
Man sagte mir, dass es der mohammedanische Begräbniss-
platz sei. Ohne diese Mittheilung würde ich in der That
keinen solchen, der an Armseligkeit Seinesgleichen sucht,
erkannt haben. 11 U. 7 Min. drehte sich das Thal nach S.,
bald aber darauf nach 0. Gegen Mittag zeigte man mir
Chirbet Ke'ssieh 11 U. 19 Min. fiel ein Thal
von NO. herab; das Hauptthal wand sich nach SO. Östlich
von uns bis zur Biegung desselben neuerdings nach O.
stand Chirbet Dschamru'rah ^ ¿ > 404. 11 U. 27 Min.
ging ein von uns nicht betretener Weg rechts (SW.) nach
Idhna (Jedna) und Bet Teffüh o J ü (nach meinem Ohre
Tafifüh; Beth Tappuah) und Hebron ab. Von Durst geplagt,
forschten wir nach Wasser. Hast du Wasser, Bruder? frag
unser Herr Ahmed, wie sich mein Führer nan n te ,' einen
Mann auf der Mittagseite über der Thalbiegung. J a , antwortete
er, und wir gingen hin, und kamen da 11 U. 30 Min.
an. Der grosse Schatz war ein in einem mässig grossen
Felsloche gesammeltes Regenwasser; eine Goldgrube hätte
nicht willkommener sein können. Dabei thaten wir uns mit
Eiern und Brot gütlich.
12 U. 35 Min. brachen wir von da auf. 1 U. 10 Min.
verliessen wir den Weg, welcher direkte südlich nach Terkümieh
hinaufzieht. Von hier lag Hebron nur noch drei
Stunden ferne. Warum fasste ich nicht den Entschluss,
nach der nahen Stadt der Erzväter zu reisen? Weil ich
für die Wissenschaft nichts zu erringen hoffte. Nur um
mei n e Neugierde zu befriedigen, wollte ich den Abstecher
nicht machen. 1 U. 12 Min. waren wir im Anblicke des