Aufregung fröhlich und zufrieden, und sogar das Verbrennen
des Tabaks gehört bei den genügsamen Bewohnern der Dörfer
im Gebirge und auf der Ebene eher zur Seltenheit43', wie
man denn auch in vielen Dorfschaften gar keinen Kaffee
schlürft.
Das nur von Mohammedanern bewohnte Dorf liegt auf
einer Anhöhe zwischen tiefen Thälem recht angenehm, und
dehnt sich von Ost nach West ziemlich in die Länge. Die
Häuser sind unansehnlich. Von da geniesst man, vielleicht
müde vom Anblicke der nahen Schluchten gegen Mittag,
Abend und Mitternacht, die Aussicht nach Akür und Chirbet
Sakaia. Ich erhielt folgendes Verzeichniss von Ruinen in
der Umgegend von Räs Abu Ammär: Bet Schafä'iah
Chirbet ed-Dibeh &jj>, Chirbet Abu Setün
ioy>, Chirbet Abu Adesch lXc iü_=>, Käfer
Som JO, , Hüben Chirbet Hanna
Dscherüsch Räs el-Arbesch Chirbet
Alüleh äJjJLc , Chirbet Hamdän , Tesah
c Chirbet Ghähi i t e MJ&, Selämieh *^Lw.
Mit meinem Führer Ahmed ging es nicht mehr am
besten. E r kannte offenbar die Orte nicht mehr im Detail;
allein es waren in Räs Abu Ammär ortskundige Männer
ohne schwer Geld nicht aufzubringen, weil alle mit Pflügen
und Säen beschäftigt waren. Mein Hauswirth, Ali Serafän,
ein schriftkundiger, schöner, etwas älterer Mann, benahm
sich sehr freundlich und konnte sogar buono giomo sagen,
ein Beweis, dass er auch schon in der Nähe der Frankenluft
athmete. Seine Frau, und es war die einzige, schien
mir eine sehr achtbare Person. Ich kaufte von ihr Feigen,
Weinbeeren und Aprikosen, die mir alle gut schmeckten.
Ich soll ihr auch nachrühmen, dass sie mich im Preise nicht
übernahm. Beim Abendmahl sass sie mitten unter den Männern,
welche Gleichberechtigung mit diesen in der That hervorgehoben
zu werden verdient.
Sonntag, 29. November. Da mein Führer die Gegend
nicht kannte, sp musste man, ehe man den Weg unter die
Füsse nahm, genaue Erkundigungen einziehen. Ich hielt an
meinem Vorhaben unabänderlich fest, die Stelle der Vereinigung
des Wädi ’ Sätäf (von Bet Hanina her) und des
Wadi Bettir oder Hanieh 432 aufzusuchen. Wir brachen 8 U.
12 Min. auf und erreichten 8 U. 27 Min. über einen Hügelrücken
in Nordwestrichtung den von S. nach N. streichenden
Winterbach, der Räs Abu Ammär südlich tief abschneidet,
und weiter oben das fast unvergleichliche Engthal ist, und
wundere man sich nicht, dass in der schattenreichen Schlucht
die Hühnerweihe horstet, die ich schon bei Tagesgrauen
hörte, nachdem die fleissige Hausfrau die Handmühle zu
treiben und die Hähne im Chore zu krähen begonnen. Diese
unzertrennlichen Hausthiere, die hier zu Lande am sichersten
die Nähe eines Dorfes wie Herolde ankündigen, sind gleichsam
seine Glocken. Wenden wir uns gegen Mitternacht, so
erblicken wir ziemlich tief unten den Wädi Hanieh mit seinen
deutlichen Spuren einer Wasserstrasse. 8 U. 44 Min.
erreichten wir diesen Bach, welchen ich unterhalb des Dorfes
Bettir eine Strecke weit verfolgte. Die Nordseite 'des Thaies
kleidet der mit vielem Fleisse gepflanzte Ölbaum. Nach
einem Marsche gegen NW. und einem kürzern nach N. waren
wir 9 Uhr an der Ve einigung beider grossen Thäler, die
von Bet Hanina und Ain Jälo oder Hanieh herziehen. Wir
gingen indess weiter gegen Abend, um das nahe Akür zu
sehen. Wir überschritten den trockenen, geröllreichen Bach,
stiegen einen etwas steilen Abhang gegen NW. hinan, und
kamen 9 U. 11 Min. ganz in die Nähe des gar kleinen Dorfes
Ak ü r j j ü c 433, das an der Ostseite eines kleinen, von N.
nach S. ablaufenden Nebenthaies liegt. Es zeichnet sich nur
ein niedriger, runder Thurm aus. Wenn ich mich recht erinnere,
so fand ich da, wo ich zunächst nach Akür hinschaute,
ein Mosaiksteinchen. Man sieht von dort gar nicht
weit das grosse Thal, welches, meines Entsinnens, von der
Vereinigung an Wädi Ismail oder Ismain genannt wird, gegen
West hinlaufen.
9 U. 15 Min. waren wir wieder zurück im Thale, welches
zwar nicht breit, aber fruchtbar an Getreide und Trauben
ist. 9 U. 19 Min. kamen wir zur Vereinigung beider grossen
n*