Entfernung einer halben Parasange (etwa 40 Minuten) von
den zwei Teichen Merdscha 258.
10 U. 12 Min. verliessen wir das Paradies Meschullams, wo
gar wol der Küng Salomo seine Freude gehabt haben
konnte. Der Wadi Artäs, in dem wir hinaufgingen, heisst
weiter unten Wadi Tawähin250. Bald erblickten wir. im Westen
den niedrigen Bergkegel Chirbet el-Choch (Pfirsichruinen);
das Thal nördlich davon, das von den drei Teichen herabstreicht,
heisst ebenso Wädi el-Choch. 10 U. 20 Min. gingen
wir vom Wege ab, und waren, südwestwärts uns richtend,.
10 U. 23 Min. in Chi rbe t el -Choch. Yon hier lagen die
drei Teiche NW., und in der Nähe Kalkbrennereien. An
diesem Trümmerorte finden sich noch alte Bauüberreste.
Ausser einem Brunnen und einer
wenig bedeutenden Zisterne sieht
man auf der Westseite noch eine
ganz bedeutende, deren Eingang ich
zeichnete, und man auch hier sieht.
Der Eingang, ein Bundbogen und etwas sorgfältigerer Bau,
erinnert an den Eingang in die Grabkammern auf der Südseite
des Thaies Ben Hinnom. Die Zisterne ist mit Mörtel
gut ausgekleidet. Man 'geht von West nach Ost hinein, und
sie wendet sich nach Nord. Sie hatte eine nur sehr geringe
Quantität Wasser. Wir verliessen diese Stelle 10 U. 40 Min.,
kamen, gegen Süd umlenkend, 10 U. 45 Min. in den Wädi
Attän und 10 U. 47 Min. schon zum Ain At t än 2G0. Auf
dem Wege hieher begegneten wir einem Kameltreiber, der
nur eine lange Lendenschürze anhatte, sonst aber fadennackend
w a r; dabei, als wollte sich die Genügsamkeit überbieten,
fröhlicher als Bacchus selbst. Der Bau des Ain Attän gleicht
einer Zisterne, woran immerhin grosse Steine verwendet wurden.
Sie hat in der Richtung Süd-Nord eine Länge von 12 fi
und eine Breite von 8 '. Die Quelle lieferte so wenig Wasser,
dass es kaum durchfloss. Welcher Abstand gegen das lustig
ostwärts rauschende Bächlein in Artäs! 'Fünfzig Schritte
nordwestlich weiter unten tritt der offenbar nicht alte, -2-' tiefe,
1£' breite, nur 3" tief Wasser haltende Kanal zum Vorscheine.
Das Wasser ist übrigens gut und ziemlich kühl. Ain Hatan,
am gleichen Orte, war schon im vorigen Jahrhunderte bekannt
20 >. Wenn man nun heute behauptet, dass Artäs Etham
sei, so erwägt man nicht, dass der Name Etham, in Attän
erhalten, nicht in Artäs, sondern in einem südlichen Neben-
thale SW. davon gefunden wird, dass die Wasser von Etham
nach Jerusalem geleitet wurden 202, was nach meiner innersten
Überzeugung von Artäs aus nicht bewerkstelligt werden könnte,
hingegen mit Ain Attän genau übereintrifft. Hier und in
dem nahen Chirbet el-Choch suche ich das alte Etham, zu
welchem wol auch der Räs el-Ain (versiegelte Brünnen) mit
Umgebung gehört haben mag.
10 U. 56 Min. gingen wir von Ain Attän w:eg und im Thal
südwestwärts hinauf, um 11 U. 6 Min. vom gewöhnlichen
Wege abzuschwenken, und bald ging es in südöstlicher Richtung
gegen den Wädi Der el-Benät (Thal des Frauenklosters)
hinab. Herrlich roch die Marimieh (salvia triloba,
dreiblätterige Salbei), zumal auch der wilde Majoran. 11 U.
14 Min. trafen wir auf Ruinen, und 11 U. 16 Min. waren wir
im Grunde des Wädi Der el-Benät, der in nordöstlicher
Richtung in den Wädi Artäs übergeht203. 11 U. 18 Min. standen
wir oben beim D e r e l -Be n ä t oU * J f Es liegt
also gleich südlich über dem Thal, das hier eine kurze
Strecke West-Ost verläuft, gleich über den Trümmern aber
gegen SW. umgekrümmt ist. Im Der (Kloster) beherrschte
also der Blick auf beiden
Seiten das Thal, über dessen
stumpfem' Winkel es
sich erhoben, und das sehr
deutliche Spuren vom reissenden
Bache zeigt. Die
Ruinen, welche, meines
Wissens, noch von keinem
fränkischen Schriftsteller
besucht wurden, imponi-
ren einigermassen in die