Festung. Die Versetzung von Gath, einer der fünf Philister-
Städte, nach Jabne will noch näher geprüft sein. Es gab
ein Getha zwischen Antipatris und Asdod, wohin von letzterer
Stadt aus die Bundeslade gebracht war, im vierten Jahrhunderte
ein sehr grosses Dorf21, und heutzutage soll man
1-j- Stunde südlich von Jafa, nahe äm Ufer des Mittelmeeres,
ein Dorf Gatha finden 22. Mit diesem Getha könnte das Gath
der Kreuzfahrer am ehesten übereinstimmen; es lässt sich
jedoch darum nicht identifiziren, weil es ja nördlich von
Jamnia lag. Das Gath, welches zur Pentapolis der Philister
gehörte, ist der Lage nach in unsern Tagen unbekannt. Im
vierten Jahrhunderte überlieferte man, dass Geth, damals ein
Dorf, auf dem Wege von Eleutheropolis nach Diospolis, und
zwar etwa fünf Meilen ( 1 | Stunde) von ersterer Stadt entfernt,
lag 23.
Zu der Festung in Hibelin verwendete man die Werkstücke
von den alten Bauwerken, von denen beim Grundlegen
sich viele vorfanden; sie wurde von Thürmeri ■ geschützt.
Alte Brunnen, welche im Umfange der Stadt zahlreich verschüttet
erschienen, lieferten nach der Ausreinigung eine hinreichende
Menge Wasser, so für den - Bau als der Menschen
B ed a rf24. Es war etwa in der Mitte des zwölften,Jahrhunderts
da ein Städtlein, in welchem man die Lage der alten
Schule ersah; es wohnte kein Jude an diesem O rte25.
Um vor den Überrumpelungen von Seite der Askaloner
sicher zu sein, müssten die Kreuzzügler auf feste Plätze Bedacht
nehmen. Die Festung von Hibelin bestrich die Strasse
nach Jäfa und die nach Ramleh und Lidd. Die Festungswerke
in Bet Dschibrin schützten die Strasse von Ghäseh
durch den Wadi es-Sant nach Jerusalem und durch den
Wadi el-Farandsch nach Hebron. In Anerkenntniss des grossen
Nutzens, welchen diese beiden Festungen gewährten, weil die
Überfälle der Askaloner seltener und schwächer wurden, fasste
man, um mehr angriffsweise gegen Askalon vorgehen zu können,
im Jahr 1138 den Entschluss, eine dritte Festung zu
bauen, und zwar am' Ausgange des Gebirges, an der Grenze
Philistäas, acht Meilen (2f Stunden?) von dieser Stadt, auf
dem Hügel, welcher Teil es-Safi hiess; von der Ebene
betrachtet, konnte er , als ein erhabener Berg erscheinen. Mit
.Grund nannten die Franken den' Platz Blancha Guarda oder
Alba Specula; denn die Aussicht von da war ausgedehnt, bis
Askalon h in 20, und Burg und Berg hatten wol eine weisslichte
Farbe. Wenn Bersabe (Bet Dschibrin), Alba Specula
und Hibelin einen Festungshalbgürtel bildeten, insbesondere
zum Schutze des Gebirges Juda und der Stadt Jerusalem,
so diente das Kastell Arnalds bei Nobe oder Bettenuble,
wenn auch zur Abhaltung der sarazenischen Raubzüge von
der Meeresküste her, doch hauptsächlich zum Schutze der
Pilgersträsse, sei es, dass Bettenuble als das heutige Bet
Nüha galt und dieselbe sich durch den Wadi Soleiman hinaufzog
, oder dass die Trümmer des heutigen Amuäs für jenes
genommen wurden, wodann die Ruinen von Latrun dem
castellum Arnaldi angehörten, und die Strasse hier vorbei
durch den Wadi Ali hinanführte 2r.
Aus dem dreizehnten Jahrhundert erfährt man, dass, vier
leucae (lieues) von Jope, das kleine Dorf Geth oder Ihilim
auf einem Hügel la g 28, und aus dem vierzehnten Jahrhundert,
dass Jabneh gegen vier Stunden WSW. von Nob und
zwei Stunden von Lod ablag, und ein schönes Gebäude auf -
dem Grabe des Rabbi Gamaliel umfasste, und dass die Städte
Kesre, Lod und Jabneh ein Dreieck bildeten 20. Dann wurde
nach mehr denn anderthalbhundert Jahren das Stillschweigen
mit der Bemerkung unterbrochen, dass damals die vier Meilen
von Jäfa gelegene Stadt Geth, unter dem Namen Ibilin bekannt,
ein kleines Dörflein w a r30.
Erst im siebenzehnten Jahrhunderte trifft man wieder Aü-
genzeugnisse. Von Geth und Ibelin ist nicht mehr die Rede
Man fand Yebna vier Stunden von Ghäseh und drei Stunden
von Ramleh; als man das Dorf in der Richtung gegen Nord
verliess, passirte man eine .sehr grosse Brücke32. Der überbrückte
Bach hiess Yebna, wie das auf einem Hügel gelegene,
ziemlich grosse Dorf; allein er hatte an Pfingsten 1674 kein
' Wasser33. Im vorigen Jahrhunderte hiess es, dass der kleine
Bach neben dem an der Ramleh-Gazaer-Strasse gelegenen