weniger geeignet zum Aushöhlen83s. Der Eingang von B in
G (die Vorkammer südlich neben der Vorhalle) ist wirklich
so, wie ich die Beschreibung nach Ko n r a d S c h i c k bereits
veröffentlicht habe 830,' und ich bin auch im Falle, einfach
den Plan (s. vor. Seite) unverändert aufzunehmen. Die
Zisterne ist verschüttet, der Kniekanal sieht etwas ruinenhaft
aus, der Rollstein hat nunmehr auch eine sehr unvollkommene
Gestalt. Das Vorhandene bietet übrigens noch genug Interesse
dar 837. Mir konnte die Sache früherhin darum entgehen,
weil der Schutt die immerhin merkwürdige Verschlies-
sungsweise den Blicken entrückte; jetzt müsste man eine
Binde vor den Augen haben, wenn man sie nicht sähe. Es
wäre übrigens denkbar, dass der Zisternenmund der Eingang
in andere Gräber ist. Die Rollscheibe würde angeblich von
Dr. B a r c l a y entdeckt 838. — Die Decke in der Kammer G
ist etwas gewölbt und zugleich mit Namen von Reisenden
überschmiert. Der Boden bestehe grösstentheils aus Menschengerippen.
Unlängst beim Graben im Südwestwinkel
fand man bis auf eine Tiefe von etwa drei Fuss eine Masse
von Gebeinen in verschiedenen Zuständen der Vermoderung
83®li— Die mittlern Gräber auf der Süd- und Westseite
in F (westliche Grabkammer) sind gewöhnliche, d. h.,
auf jeder Seite ein Bankgrab mit Wölbung und hinten ein
Quergrab 84°. Hier wie anderwärts steht in der Mitte 8"
über dem Aufleggrab eine dreieckige Nische zur Aufnahme
einer Lampe. Den obern Theil sah ich jetzt noch rauchschwarz.
Auch diesmal fand ich alle Kammern trocken.
Wie anders theilweise in der Baumwollhöhle!
Die R i c h t e r g r ä b e r werden besonders aufmerksam behandelt.
Wir besitzen eine nicht treue Ansicht der Eingangsseite
bei For b in, eine bessere von S a u l c y 841. Von dieser
weicht meine nebenstehend gegebene Zeichnung ein wenig
ab. Der reiche Giebel trägt auf seinen Ecken Ohren oder
aufgebäumte Ornamente (Akroterien der Griechen), und , die
Füllung desselben mit Pflanzen ist wesentlich hebräisch und
phönikisch. Durch das rechtwinkelige Brechen der Seitenleisten
am Eingänge bekommt auch der Thürrahmen ein
paar und zwar Viereckige Ohren, eine Verzierung, wie sie in
Kleinasien, Griechenland und Rom beliebt gewesen; alles ist
aber phönikische Schule842. Durch eine Profilzeichnung, weil
man daran nicht mangelte, ist die Kenntniss oder Veranschaulichung
um keinen Schritt gefördert worden843.
Nächste Umgebung.
Obschon ich historisch nachwies, dass das hohe Alterthum
der Bäume in G e t h s ema n e erst etwa vor dreihundert
Jahren hervorgehoben worden, fährt man immer noch
fort, für dieselben als mitlebende des Heilandes zu schwärmen844.
Noch im letzten Jahrhunderte war man viel nüchterner
und kühler84S. Auch die Dicke oder die Grösse der
Bäume, auf die man mit Zuversicht abstellte, gibt kein entscheidendes
Moment840. Seit meinem Besuche im J. 1846
wurde, auf Betrieb des Präsidenten des heil. Landes, des
Tobler, Palästina. 23