lassen, weswegen von ihnen die Presse in Jerusalem selten
in Bewegung gesetzt wird. Man weiss ja auch, dass Protestanten
mit Bibeln und Traktaten so freigebig sind.
1856 fand man unter den Juden keinen Setzer oder
Drucker, dagegen: 1 Maurer, 2 Steinmetzen, 1 Bildhauer,
2 Steinschneider, 1 Schleifer, 5 Silber- und Goldarbeiter, 1
Schlosser, 2 Schmiede, 6 Klempner, 5 Uhrmacher, 5 Buchbinder,
12 Tischler, 6 Posamentirer, 20 bis 24 Schneider, 15
Schuhster, 2 Färber, 5 Barbiere, 3 Zuckerbäcker, 10 Bäcker,
30 bis 40 Branntweinbrenner (nur Polen und Russen) und
Weinbereiter, ausserdem 10 bis 12 Hausirer, 20 Krämer, 12
Kauf leute, 3 Wechsler', 40 Melamdim, 5 -Schreiber, 2 Musikanten.
Dies ergibt eine Summe von 225 bis 239. Demnach
wäre nur etwa der 24. Theil der Gesammtbevölkerung praktisch
thätig, und über 5000 Menschen, Frauen oder Haushälterinnen
und Kinder eingerechnet, würden müssig und erwerblos
herumschlendern784. Von einer Webe- und Spinnfabrik der
Juden vernahm ich keine Silbe. Einer der R o t h s c h i l d e
sandte seiner Zeit die Maschinen und den Werkmeister dazu;
in einem schönen und geräumigen Hause wurden die Juden,
unter denen übrigens ziemlich durchgehends das Handwerk
als eine Schande betrachtet wird, unterrichtet 785.
Die Protestanten trugen auch Sorge dafür, dass an hundert
Menschen im Felde, welches eine englische Missionsgesellschaft
ankaufte, sich beschäftigen. Man kann ihnen Abends
begegnen, wenn sie von der Bearbeitung eines Feldes heimkehren
786. Der Stifter des wolthätigen Vereins ist wol der
Konsul Finn; sein Präsident der Graf von Sha f t e sbury 787.
Mündlich vernahm ich nichts davon. Auch hier scheinen
konversionistische Fangarme ausgestreckt. Überhaupt wird
der Boden um Jerusalem weit besser angebaut; oft werden
Steine mit Schiesspulver gesprengt, um dem Humus Platz zu
machen. Nicht nur auf der Südseite des Oberthals Hinnom
ist vieles für ein Pflanzenkleid geschehen 788, sondern auch
um die Ruinen -der Windmühlen I b r a h im Paschas herum
wurde (gegen Ende des.J. 1857) eine schöne Pflanzung begonnen.
Ich will hier noch eine im Jenner und Februar 1858 zu
Jerusalem verfertigte und mir als Manuskript gefällig eingehändigte
Übersicht der Arbeitslöhne und der Preise von Lebensbedürfnissen,
Baumaterialien, Kleidungsstoffen und Nahrungsmitteln,
in Piastern und Parah anreihen.
Taglöhner für 1 Tag 789 . . . 5 bis 8. —
Maurer » » . . ' . . 15 » 20. —
Steinhauer » » . 12 » 15. ---
1 Kamellast Bausteine 7. 8
-100 Stück Tufsteine . . . . 40. ---
1 Hohlziegel . . . . . —J0
1 Rottel Kalk . . . __ 20
1 Eselslast Asche . . . ~ . 2. 20
'/2-zölliges Bret zu 1 . 1. 1---
1 □ " (?) Blech . v 5. 5
1 eisernes Bettgestelle 150. ---
1 B e ttc o u v e r te ...................................... 160. ---
1 Kamellast Stecken (Brennholz) . 18 bis 25. ---
1 » Wurzelstöcke . . 18 » 20. __
1 Rottel K o h len ...................................... 3. iiS_
Monatmiethe für ein Zimmer je nach der
Grösse . 200 » 300. —
1 B in s e nm a tte ...................................... 12. __
1 Schilfmatte 13. __
1 Handmühle . . . . . 50. -
1 Esel- oder Pferdemühle..................... 530. __
1 Ölmühle . . . . . 4500. __
1 Krug, der 1 Rottel fasst --- 10
1 Rottel Flachs 8. __
i| » Hanf . . . . . 12.__
1 Sack voll Stroh . . . 7 bis 10. ---
1 Kehrbesen von Reisstroh 4. 20
1 Binsenkorb . . 3. __
1 Korb von Palmblättern . 4. __
1 Rottel Wachs . . . / j 84. __
1 » Wachskerzen 96. __
1 » Talgkerzen . . . . 26. ---