12 U. 15 Min. gingen wir von Dschennäbeh weg. Von
da beginnt ein anderes Thal, genannt Wädi es-Sekkeh, in
der Richtung SSW., dann SW., selten W. aufwärts. Es ist
ungleich schmäler als der Wädi es-Sant, übrigens auch
fruchtbar, und eben arbeitete der Ackermann mit Samen
und Pflug. Als ich Samenkörner auf dem Wege sah, welcher
den Acker durchschneidet, erinnerte ich mich jener
Stelle, wo es heisst, dass ein Theil der Samen auf den
Acker, ein anderer auf den Weg falle 31G. 12 ü . 35 Min.
durchquerten wir die Strasse, welche von Om Burdsch
g # r ! nordwärts nach Adschür führt. Nach einem Verlust
von zwei Minuten standen wir 12 D. 44 Min. nördlich
von Chirbet Okber 12 U. 51 Min. erreichten
wir die grosse Strasse von Bet Dschibrin nach Adschür,
12 U. 54 Min. die Strasse, welche südwärts nach Om Burdsch
hinaufführt. 1 ü . 20 Min. fiel ein Thal von NO. herein
1 U. 24 Min. stiess ich an der Südseite auf eine ausgezeichnet
weisse Kalkhöhle, welche nebst Umgebung Cliirbet
Drusieh genannt wird. Ganz in der Nähe
war eine Kohlengrube, wo wir Halt machten. Mein Dolmetscher
kannte der Köhler einen, welcher wie andere ziemlich
adamitisch gekleidet war. Einer nach dem ändern stieg
dann aus dem Felsenloche herauf, und man lud danach ein
paar Kamele mit kohlengefüllten Wollsäcken. Wir< zogen
sodann 2 Uhr mit den Kamelen fort, nachdem der neue
Führer aus Bet Nettif, den ich nun leicht entübrigen konnte,
verabschiedet war. Das Ende oder vielmehr der Anfang
des Wädi es-Sekkeh wurde 2 U. 6 Min. und die Wasserscheide
2 U. 15 Min. erreicht. Nun beginnt gleichsam als
Gegenfüssler ebenfalls ein sehr fruchtbares, doch auch nicht
breites Thal, der Wädi ed-Dschedeideh, in der Richtung und
Senkung SW., zuletzt mehr W. In der Ferne gegen Abend
sah ich den nicht wenig auffälligen Teil Santa Hanneh, 2 U.
30 Min. gegen N. Teil Esdüd und 2 U. 35 Min. auf der
gleichen Seite Chirbet es-Senat. Hier schien mir ein Stück
von einer alten Römer-Strasse sich erhalten zu haben, und
auf der Nordseite lief ein Stück weit gegen Abend oder gegen
Bet Dschibrin der Rest einer Wasserleitung. Die Frage
übrigens, ob sich weiter oben Wasser finde, wurde von den
Begleitern verneint. 2 U. 44 Min. befanden wir uns neben
Chirbet et-Tell im N. 2 U. 50 Min. hatten wir Chirbet el-
Bäsär zur Rechten. 2 U. 55 Min. stand im S. ziemlich hoch
das Dörfchen Der Nahäs A P _o, nach meinem Ohre Na-
chäs 317. Der Himmel zeigte auf dem Wege Stratus oder
Schichtwolken. Das Wasser des Wädi ed-Dschedeideh vereinige
sich weiter unten mit dem des Wädi es-Sant in der
Nähe von Esdüd, von wo es dann ins Meer falle; in Aska-
län, lautete es ferner, könne es nicht der Fall sein. Der
Wädi es-Sarär heisst, wie ich auch hier vernahm, weiter
unten Wädi Rübin, fliesse bei Ibna vorbei und ergiesse sich
dann ins Meer. Alle Männer, die ich in Bet Dschibrin befragte,
waren einstimmig der Meinung, dass das Wasser von
den Bergen her ins Meer falle und sich nicht auf dem Wege
verliere.
3 U. 10 Min. langten wir bei gutem Wetter in B e t
D s c h i b r i n 348 an, ich ebenso wenig müde
als gestern in Bet Nettif. An beiden Tagen war ich jedoch
vom Durst ziemlich geplagt, den ich auch mit Regenwasser
aus Felslöchern löschte. Ich kehrte beim Kohlenhändler,
der uns begleitete, zu. Der Empfang war ein ganz freundlicher,
und heute wird meine Bettstelle weniger karg zugemessen
sein als die gestrige. Ich machte die Beobachtung,
dass die Männer hier und in Bet Nettif weit schöner sind
als die Frauen, was wol daher rührt, dass diese so viele und
auch die schmutzigsten Arbeiten verrichten müssen, und auf
ihre geistige und leibliche Kultur fast gar keine Zeit verwenden
können. Indess sahen die Frauen unseres Hauses, ,
welche keinen Schleier trugen, und besonders freundlich sich
benahmen, nicht gerade so übel aus; keine verbarg sich vor
den Männern. Unsere Hausleute sind gute Mohammedaner;
allein sehr unangenehm berührte mich hier und in Bet
Nettif die Zerstreutheit, in der man während des Gebetes
andere Sachen hineinzog oder schwätzte. Mein Dolmetscher