völlig geschlossen waren und gar kein Wasser mehr bis zur
Höhle durchdringen konnte.
Die Erscheinungen in der Höhle von Kirkda le möchten
daher wohl bei weitem noch nicht als unverwerfliche
Zeugen von Wirkungen einer a ll geme i nen F l u t h auf
die Erdoberfläche aufzustellen seyn.
Die zweite Erscheinung in welcher Professor Buckland
die Wirkung einer a l l gemei n en , gewa l t samen und
v o r ü b e r g e h e n d en (violent and transient) Fluth zu erkennen
glaubt, ist die Bildung einer gewissen Art von Thä-
lern, und die mit derselben in genauer Verbindung stehende
grofse Verbreitung von Lagern von Geschieben, Grufs, Sand
und Thon in ebenen und tiefliegenden Gegenden *).
Die von Buckland als Zeugen einer solchen Fluth aufgestellten
Thäler sind diejenigen, in denen die Lager der
FelSarten an beiden Wänden des Thaies gleiches Streichen
und Fallen halten, und zwar in der Art, dafs die Verlängerung
der Lager der einen Seite des Thaies bis zu den gleichartigen
der gegenüberstellenden Seite jeden der beiden getrennten
Theile eines jeden Lagers zu einem Ganzen gleicher
Art vereinigen würde. Diese Erscheinung zeigt sich
immer da, wo zu beiden Seiten eines Thaies die Felslager
eine wagerechte, oder eine der wagerechten ziemlich nahe
kommende Lage (ein geringes Fällen) haben. Sie zeigt sich
daher vornehmlich, ja fast allein, bei den ursprünglich
Wagerecht , und ohne Zweifel als Bodensatz von Flüssigem
gebildeten Felslagern, die seit ihrer Ablagerung keine Verrückung
erlitten haben. Es scheint dabei ein Stück aus den- 1
1) W. B u c k l a n d On th e E x c a v a tio n o f V a lle y s by d ilu v ia n a c tio
n , a s illu s tr a te d by a succession o f V a lle y s w h ich in te rs e c t
th e S ou th Co a st o f D o r s e t a n d D e v o n ; in 'T r a n s a c tio n s o f th e
G eo lo g ic a l S o c ie ty . 2d Series V. 1. p. 95.
selben gleichsam ausgeschnitten und weggenommen worden,
dadurch aber erst ein Thal entstanden zu seyn, so dafs zu
beiden Seiten desselben die Durchschnitte der verschiedenen
jetzt das Thal einschliefsenden Felslager entblöfst worden
sind. Daher nennt Buckland die so beschaffenen Thäler
En tb l ö f s u n g s -Th ä l e r ( Valleys of Denudation),
ein allerdings sehr passender Ausdruck, der (nahmentlich
von Fleming) mifsverstanden worden zu seyn scheint.
Wenn bei einer andern Art von Thälern die Schichten
zu beiden Seiten, in Gedanken verlängert nicht aufeinander
treffen, sondern nacli oben oder unten gegeneinander geneigt,
oder auch senkrecht gegeneinander überstehen, oder
überhaupt auf einer Seite des Thaies in ganz anderer Ordnung
oder Richtung liegen als auf der andern; so hat man
Grund die Bildung solcher Thäler, einem Zerreifsen, oder
überhaupt einer Bewegung, einem Verrücken welche die
sie einschliefsenden Bergmassen erlitten haben, zuzuschreiben.
Bei den Entblöfsungs - Thälern hingegen ist es ganz
augenscheinlich, dafs die Berge zu beiden Seiten des Thaies
unverrückt geblieben sind, während nur zwischen ihnen
feste Masse weggenommen worden ist.
Dieses Hinwegnehmen oder gleichsam Herausschneiden
eines ganzen Stückes fester Gebirgsmasse aber trägt deutlich
die Spuren der Art und Weise an sich, auf weiche es
bewirkt worden ist, nämlich durch strömende Flüssigkeit
die von oben herab gewirkt, sich in einen Theil der festen
Masse eine Furche gegraben, diese zum Flufsbette und endlich
zum Thale erweitert, also das Thal wirklich ausgewaschen,
ausgeschwemmt hat. Die Kennzeichen dieser Bildungsweise
sind so entscheidend, dafs Niemand an der
Wirklichkeit der letztem zweifelt. Buckland, diese Ue-
berzeugung theilend, glaubt nun, dafs es eben die von ihm
angenommene al lgemeine, gewal tsame und vorüber -
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