Detonationen die jedes Aufsteigen grofser Flammen aus
dem Vulcan begleiten, denn Hydrogen entzündet sich nie
ohne Knall. Endlich führt das Hydrogen selbst die höhere
Temperatur mit sich hinauf, ohne welche der Angriff des
Oxygen auf dasselbe ohne Kraft seyn würde. Aber oft sucht
das Oxygen den Gegner selbst bis in die finsteren Höhlungen
auf, welche seine mächtige Kraft nur eben gesprengt
hat, und man hört die Detonationen fürchterlich
durch das Innere des Berges wiederhallen; dann sind diese
auch die Vorläufer der grofsen Erscheinungen des Ausbruchs
welchen sie ankündigen. Hierin -stimmt auch
Humboldt bei, der dem Eindringen der atmosphärischen
Luft in den Vulcan diese Erscheinungen zuschreibt.
Diese ganze Ansicht suchen einige andere Beobachter,
nahmentlich BreislaJc und Monticelli dadurch zu bestreiten,
dafs sie behaupten, es zeige sich durchaus keine Spur
von Hydrogen bei vulcanischen Ausbrüchen des Vesuv,
und nahmentlich gebe es auf dem Krater durchaus keine
Flammen; das was man für Flamme gehalten habe, sey
nichts anderes als die mit grofser Kraft zu einer Ungeheuern
Höhe emporgetriebene Säule von glühenden Steinen
und Sand, welche so dicht und leuchtend sey, dafs man
sie für Flamme angesehen habe.
Nun spricht H. von Buch ausdrücklich von Flamme
und erklärt ihre Entstehung aus nach physicalischen Begriffen
haltbaren Gründen. Auch Davy sagt ausdrücklich,
dafs er aus den Oeffnungen am Boden des Kraters Fl ammen
habe auflodern sehen und zwar zu einer Zeit da
keine Ausbrüche von Steinen und Sand statt fanden. Gegenüber
l e u g n e n Breislak -und Monticelli das Entschiedenste
dasDaseyn von Flamme. Was soll man ur-
theilen, wenn man vier kenntnifsreiche und als genau bewährte
Beobachter entgegengesetzter Meinung findet über
eine Erscheinung, von welcher blofs das Auge urtheilen
kann, wo Jeder anders zu sehen glaubt, und wobei man
aller Mittel entbehrt zu entscheiden welcher richtig gesehen,
welchen ein Blendwerk getäuscht hat?
Bedenklich will uns scheinen, dafs eine Masse in die
Höhe geschleuderter glühender Steine und Sandes, ohne
alle Flamme, ein so starkes und, wohl zu merken, dauerhaftes
Licht von sich geben soll, welches einer Flamme
so täuschend ähnlich wäre, dafs geübte und sorgfältige
Beobachter seine wahre Natur hätten verkennen können.
Eben so bedenklich will uns scheinen, dafs diese glühenden
Auswürflinge des Vulcans, diese Steine, Schlacken, Lavabrocken,
kleine und sehr kleine Sandkörner, die nach dem
Auswurfe so schnell erkalten, und, wenn sie auch nur
einen kleinen Bogen vom Krater ab beschrieben haben,
schwarz und nicht glühend zu Boden fallen, — dafs diese
bis in die Höhe von 2000 und noch weit mehr Fufsen eine
solche Lichtstärke behalten sollen um ihre Gesammtheit
einer Flamme vergleichen zu können. Diese Bedenklichkeit
scheint uns mehr für die Richtigkeit der Wahrnehmung
von Flamme als für die des Gegentheils zu sprechen.
Von dem Ergebnisse des optischen Eindrucks abgesehen
scheint uns Alles darauf anzukommen, ob die anderen
Gründe welche das Daseyn des Hydrogens bestätigen
sollen, oder die welche dasselbe verwerfen, die haltbarsten
sind.
Monticelli, sich zu Scrope’s (der auch die Wahrnehmung
von Fl amme für eine Täuschung hält) Hypothese
hinneigend, erklärt alle vulcanischen Erscheinungen
aus den Wirkungen des Wasserdampfes. Er sagt: die
Elasticität der Wasserdämpfe ist, bei dem Grade der Erhitzung,
welchen dieselben in den Höhlen des Vulcans
erleiden, allein hinreichend, alle die Zerstörungen und
Auswürfe hervorzubringen, welche die vulcanischen
Eruptionen begleiten. Der Dampfstrahl der mit Heftigkeit