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Blasen betrachtet worden sind, durch Ausgufs einer zähen
nicht sehr flüssigen Masse (Trachyt) rings um einen Krater,
und bis auf eine verliältnifsmäfsig gegen die Verbreitung
der aus mehr flüssiger Lava bestehenden Ströme
nur geringen Entfernung, zu erklären *).» Auch von diesen
beiden Vorstellungs-Arten ist es noch zur Zeit schwer zu
entscheiden, welche die richtige seyn mag. Obgleich der
englische Geolog manche nicht unwichtige Gründe für seine
Meinung anführt, und obgleich man ihm die Thatsache
einer wirklich beobachteten blasenförmigen Erhebung - des
Bodens mit Bestimmtheit noch nicht nachweisen kann —
denn auch die Gestaltung des Bodens um den Xorullo als
eine solche Blase, das vornehmlich bis jetzt dafür angeführte
Beispiel, wird von ihm anders als von Humboldt aufge-
fafst 1 2 1) —; so sprechen doch einige Wahrnehmungen zu Gunsten
dieser Vorstellung. Dahin gehört vornehmlich die Beobachtung,
dafs gewisse vulcanische Gebirge, nahmentlich die
An d es eine so geringeDichtigkeitzeigen, dafs man genöthigt
jst grofse Höhlungen in ihrem Innern vorauszusetzen. Solche
Höhlungen aber müssen immer einen gewölbartigen Bau
haben, der fast nur durch ein blasenförmiges Auftreiben gebildet
worden seyn kann.
S. 25.
Die Frage: ob die in dem kleinen Theile der Erdrinde,
der durch Bergwerke oder Höhlen aufgeschlossen, und dem
Menschen zugänglich gemacht worden ist, angestellten Thermometerbeobachtungen
genügen, um auch schon in dieser
geringen Tiefe eine Zunahme der natürlichen dem Erdball
eigenthümlichen Wärme, und zwar in so hohem Grade nachzuweisen
, wie man Im Durchschnitte ( ungefähr 1 0 R. auf
1) Considerations of Volcanos, p. 95 f.
2) Scrope a. a. O. S. 261.
100 F. Tiefe) gefunden haben will? — diese Frage 1st
noch nicht befriedigend beantwortet. Es sind gegen die Beweiskraft
der angestellten Versuche manche, dem Anscheine
nach nicht unerhebliche Zweifel aufgestellt worden. Die
Gegner dieser Ansicht sind der Meinung, dafs bei den Versuchen
nicht genug Rücksicht auf mehrere den Erfolg derselben
bedingende Nebenumstände genommen worden sey;
dafs die Anwesenheit zahlreicher Arbeiter in den Gruben,
das Brennen vieler Lichter darin, und vornehmlich der noth-
wendig darin zu ei'haltende Umlauf der äufsern Luft, der sogenannte
Wetterzug, Erhöhung der Wärme in den Bergwerken,
hervorbringe, welche mit einer Erzeugung von Wärme im Innern
der Erde Nichts gemein habe. Einige Versuche mit
dem Thermometer hie und da in ersoffenen, oder lange Zeit
her verlassenen, ihres Luftzuges beraubt gebliebenen Gruben
haben allerdings in diesen nicht nur keine mit der Tiefe
fortschreitende Zunahme der Wärme der Luft, des Wassers
und der Felswände, sondern sogar eine geringere W arme
als die der nächsten Luftschichten gezeigt. Es sind daher
erst noch mehrere, durch längere Zeiträume und mit aller
möglichen Rücksicht auf Nebenumstände anzustellende Versuche
abzuwarten, ehe man wagen darf, ein Gesetz über die
Zunahme der Wärme in der geringen Tiefe von wenigen 100
Fufsen der äufsersten Erdrinde aufzustellen *).
1) Eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Thermometer- Versuchern
Bergwerken s. in Gilbert’s Annalen Bd. 76. S. 890. —
Neuere in Annales des Mines 2. Ser. T. 2. p. 53. — Hertha,
B. 12. p. 49. — Poggendorff Annal. B. 21. S. 171. Ebd. B.
22. S. 136. B. 28. S. 233. — Kämtz in Schweiger’s Journ. f.
Chemie u. Phys. B. 52. S. 265. — Ueber die Zweifel dagegen
s. Moyle in * Transact, of the Geolog. Soc. in Cornwall. 1. 2.
p. 404. Daraus in Journ. de Phys. T. 95. p. 807. — Parrot
objcctiones contra theoriam ignis centralis ex observâtionibus
augmenti caloris in profundis terrae deductam. 1828. Zu Ver-
theidigung der Wärmc-Zuuahmc schrieb vorzüglich u. gründ