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S. 252 — 260.
Von den Liparischen Inseln hat man neuerlich eine
dem jetzigen Stande der Geognosie angemessene Beschreibung
aus der Feder des bewährten Geognosten, H. Prof.
Hoffmann *) erhalten, der die meisten und wichtigsten
dieser Inseln nicht nur flüchtig durchreist,' sondern mit
Mufse beobachtet hat.
S. 258.
Zu Aufklärung der dort angeführten Stelle aus Plinim
von einer Inselbildung in Tusco Sinu könnte vielleicht die
Beschaffenheit der beiden kleinen Inseln Capraj a und
Monte Cr isto dienen. Capraja liegt zwischen der
Nordspitze von Corsica und dem Fürstenthum Piom-
bino, Monte Cr i sto zwischen der Ostküste von Cor sica
und der kleinen Insel Giglio.' Die erste ist ganz
vulcanisch und allem Anscheine nach erhoben. Die zweite
ist ein blofser Ausbruchskegel mit einem Krater. Beide
gehören recht eigentlich dem Tusco Sinu an. Die Ver-
muthung, dafs die Erhebung einer von beiden die von
Plinius erwähnte Erscheinung seyn könne, äufserte uns
mündlich H. von Buch bei einer Unterredung über diese
historische Notiz.
S. 260.
Die von uns, nach Ferrara, als Granit bezeichnete
Felsart der Insel Panar ia beschreibt H. von Buch als
einen eigenthümlichen Porphyr von einer harten klein- und
dicksplittrigen, bläulichgrauen Grundmasse, mit inliegendem
Feldspath und Nadeln von Hornblende, ohne allen
Quarz. Er sagt: es ist das Gestein vom Chimborasso,
Cotopaxi und den Bergen der Auvergne: jetzt nennt
1) F r . Hoffmann Ueber d. geognostische Beschaffenheit der Liparischen
Inseln. Leipzig 1832. — Und in P o g g e n d o r f f s
Annalen.
I man es T r a c h y t 1 1). Auch Hoffmann zählt diese Felsart
| den Trachyten bei2), weicht aber darin von Buch ab,
I dafs er nicht Hornblende sondern Glimmer als zweiten Be-
! standtheil angiebt, und noch einer fast glasartigen Substanz
1 gedenkt, die sowohl in Körnern als Streifen darin vorkömmt,
| und aus einer Umwandelung des Feldspathes und vielleicht I ehemals in dem Gemenge befindlichen Quarzes entstanden
I zu seyn scheint;
S. 261 — 266.
Der Versuch, die Ausbrüche an verschiedenen Puncten
I der vulcanischen Gegenden von Un t e r i tal i en, Sici l ien
I und den umliegenden I n s el n einander in chronologischer
1 Ordnung gegenüber zu stellen, hat lebhaftes Interesse er-
| regt, und Daubeny hat unsere Uebersicht davon in sein
! Werk über die Vulcane aufgenommen, mit einigen Abände- I rungen und Zusätzen 3). Das Edinburger Journal 4) hat eine
j chronologische Uebersicht der Ausbrüche des Vesuv allein
I geliefert, auch andere Geognosten haben dieser Zusammen-
[ Stellung einigen Werth beigelegt. Dieses und die Abwei-
I chung verschiedener Angaben in den erwähnten und in einigen
anderen Schriften von den in unserer Tafel enthaltenen,
hat uns gezeigt, dafs diese letztere einer sorgfältigen und
I kritischen Durchsicht und Berichtigung bedurfte. Wir hiel-
I ten daher für Pflicht, uns dieser zu unterziehen, und das
j Ergebnifs derselben nebst einer neuen berichtigten Ueber-
sichts-Tafel hier zu geben. Wir schicken einige Worte
1) Magazin der naturf. Freunde v. Berlin. 1809. S. 302. — Ca-
narische Inseln. S. 330.
2) a. a. O.
3) C h . D a u b e n y D e sc rip tion o f a c tiv e a n d ex tin c t. Volcanos.
London 1826. p. 214.
4) E d in b u rg h Journal o f Science. Nr. 18. — daraus in F r o r ie p ’s
Notizen. Nr. 498.