tel gerettet wurden welche ihnen die Gottheit selbst an die
Hand gab. Diese Rettungsmittel sind ein Schiff oder die
Flucht auf einen hohen Berg. Im Uebrigen bleiben die Geschichten
der Völker, bei denen dieseUeberlieferung besteht,
noch mehrere Jahrhunderte nach dem angeblichen Zeitpuncte
der Fluth nicht nur dunkel, sondern auch völlig mythisch.
Die älteste schriftliche Urkunde die der grofsen Fluth
gedenkt ist", wie Jedermann weifs, das Erste Buch des Moses,
das vom sechsten bis neunten Capitel den Hergang derselben
und die Errettung des Noah mit den Semigen und
mit einem Paare von jeder Thierart umständlich beschreibt.
Dieser Erzählung ähnlich sind die Ueberlieferungen der
Hindus vom Manus im Malia Bha r a t a , Und vom Sat-
jawratas im Bhagawata Puranah, nur mit anderen
Vorstellungen von der Gottheit ausgeschmückt. Auffallend
ähnlich der Mosaischen Erzählung ist die Ueberlieferung
der As s y r e r vom Sisuthros; mehr abweichend davon sind
die Sagen der Chinese r von Kung- Imng und Yu, der
Griechen von Ogyges und Deukalion und anderer mehr *).
1) Ph. Buttmann über den Mythus der Sündfluth. Berlin 1812.
2. Ausg. 1819. — K l a p r o t h Asia polyglotta u. Göttinger Anzeigen
1824. Nr. 85. S. 842.
Von Indien.
Frz. Bopp die Sündflnth nebst drei der wichtigsten Episoden
des Maha - Bharata, aus der Ursprache (Sanscrit) übersetzt.
Berlin 1829.
Von China.
Schenn- Yü - Bei - Dshenn Y. Inschrift des Yn. Uebers. von
J. v. Klaproth. Halle 1811. — K. Ritter Erdkunde Th. 2. (n. A.)
S. 158 f.
Von Ogyges.
Delisle Nene Welt- u. Völkergeschichte v. Hissmann. Alte
Gesch. B. 1. S. 319.
Einige dieser Fluthen haben, selbst den davon vorhandenen
Sagen zufolge, uur einzelne Gegenden betroffen. Von
der Deukalionschen z. B. kann man dieses fast als historisch
annehmen, wenigstens als in dem Volksglauben begründet.
Von dieser sagt Aristoteles 1 *) dafs sie nur Hel la s betroffen
habe, und dafs sie vom grofsen Anschwellen der Flüsse
während eines regnigen Winters entstanden sey. Er setzt
hinzu, dass solche ausserordentliche Winter - Witterung
zwar nach gewissen Zeiträume wiederkehren könne, aber
doch nicht immer in derselben Gegend. Andere Fluthen
hingegen stellt die Ueberlieferung als allgemeine dar, welche
die ganze Erdoberfläche betroffen und alles Leben von
derselben vertilgt haben sollen.
Dafs jeder solchen Sage irgend eine wahre, und zwar
eine ungeheuere Begebenheit zum Grunde liege, daran zweifelt
Niemand. Gestritten aber ist viel darüber worden:
ob die Ueberlieferungen der verschiedenen Völker davon
sämmtlich auf Eine und dieselbe Begebenheit bezogen werden
müssen oder können, und ob, wenn dieses der Fall, die
Fluth über die ganze Erde gegangen ist, oder ob sienurirgend
einen Theil derselben getroffen hat, und zwar denjenigen
von welchem die Bevölkerung der übrigen Erdtheile wahrscheinlicherweise
ausgegangen ist, und von welchem aus
Von Nordamerica.
.Ebendaselbst — *■ und IV. Harmon Journal of Voyages and
Travels in the Interior of North America etc. Andover m Vermont
1820.
Vom Gr. Ocean.
Chami s so in Ko t z e b u e ' s Reise Th. 3. S. 148
* Campbe l l Voy. round the World fr. 1806 to 1812. daraus
in N. dig . geogr. Ephem. B. 2. S. 150. - Mat th^s son
Narrative of a visit to Brasil etc. and the Sandwich Islands.
London 1815. — H e r t h a B A . S. 334.
1) Meteorolog. L. 1. c. 12.