1829. 21. — 22. Febr. Nachts. Im ganzen S ü d e r la n d e eine
Erderschütterung, die sich an den folgenden Tagen noch
durch mehrere, jedoch schwache Stöfse wiederholte. In
der Gegend um den Hek l a richtete sie vielen Schaden
an 1).
1830. 13. März. Unweit R e ik i aw i g bemerkte man aus dem
Meere ungefähr in der Gegend der kleinen Voge l -
s c h e e r e n — Rauch aufsteigen, wie von einem Vulcan.
Die Erscheinung verschwand bald wieder 2).
1830. 13. Junius. Dieselbe Erscheinung wurde nochmals an
derselben Stelle des Meeres wahrgenommen 3).
S. 411.
Die Lage der dort erwähnten Vulcane im nördlichsten
Amer ica ist folgende. Buen Tiempo oder Fa i r -
weat h e r 58 0 45' Br. und 131° 15' W. L. von Greenwich
( = 119° 36' von Fer ro) . Seine Höhe beträgt 13819 P. F.
nach Humboldt 4), 140Ö3 nach dem Annuaire du Bureau
des Longitudes. Der St. El iasberg liegt 60° IT' 30"Br.
und 110° 51' W. L. von Greénwich ( = 123° 12' von
F e r r o ) nach Malaspina5). Seine Höhe ist 169T1 P. F.
nach dem Annuaire und 16T58 nach Malaspina. Der
Vulcan bei Cook’s Einfahrt, dessen Krater gesehen worden
ist, liegt auf der Nordseite dieser Einfahrt, also noch
etwas weiter gegen Norden als der Eliasberg und soll noch
höher seyn als dieser 6). ’
Wir haben erwähnt, dafs es an Wahrnehmungen über
einen vielleicht bestehenden Zusammenhang zwischen dieser
vulcanischen Gegend des nördlichsten Amer ica und
den ganz vulcanischen mittleren und südlicheren Gegenden 1 2 3 4 5 6
1) Prcufs. Staatszeitung. 1829. Nr. 104. Beilage.
2) Ebendaselbst. Nr. 181. Beil. S. 1379.
3) Journal de Géologie v. Boue etc. V. 1. p. 391.
4) v. Humb o ld t Nouveau Mexique. 2. S. 487.
5) v. Humb o ld t ebendas. 1. 238. u. 2. 487.
6) Coofc’s dritte Reise. 2. 108.
dieses Erdtheils noch fehle. Es sind uns auch seitdem
über die Gegenden um den Rothe n Fl u f s , den
Rio del Nor te und den Columbia, in denen ein solcher
Zusammenhang sich zeigen könnte, keine näheren
Nachrichten zu Gesichte gekommen.
Indessen hat sich eine Begebenheit ereignet, die allerdings
einige Andeutung eines solchen Zusammenhanges gewährt.
Sie ist das heftige Erdbeben, welches am I6/ 17 November
1821 den grofsen Landstrich von Pasto bis Sta. Fd
di Bogota in Columbia traf, und welches zu Ochotzk
genau in derselben Stunde empfunden wurde 1). Ein gröfs-
ter Kreis auf der Erdkugel durch diese beiden Orte geführt,
trifft die Landenge von Panama, geht durch die
Ostspitze von Guat imala, durch Yucatan, den Mexi -
canisehen Busen, tritt am Rio Colorado in das
feste Land von Nor dame ric a, durchschneidet dieses
zwischen und längs den Flüssen Rio d el Nor te und
Ro the r Flufs, geht dann westlich vor den Quellen des
Columbia vorüber, durchschneidet diesen in seinem
untern Laufe, tritt nördlich von seiner Mündung in das
Meer, geht südlich von Nutka Sund durch dasselbe
bis zur Insel Kodjak, durchschneidet diese und das östliche
Ende der Halbinsel AJaschka, tritt bei Kiumin
wieder in das Meer, frifft die kleine Insel Matweya,
dann das feste Land von Asia an der Mündung des Flusses
Opuka, und von da durch Kamtschatka, und die
Bayen von Penschinsk und Iseh bis Ochotzk.
Diese Linie geht zwar noch mehrere Grade südlich
von den oben genannten Nordamericanischen Vulcanen vorbei;
aber man hat auch nicht Ursache anzunehmen, dafs
die Linien auf welchen Vulcanreihen liegen, und die Erdbeben
sich fortpflanzen, gerade Linien oder gröfste Kreise 1
1) Poggendorffs Annalen. B. 21 (97). S. 210 — 214,