Bewohner der zwischen den Wendekreisen liegenden Theile
des Oceans kennt, und die sich versteinert in den Gebirgslage
™ der ganzen nördlichen Erde finden; ferner die riesenhaften
palmenartigen Farrenkräuter, deren Abdrücke in
den Steinkohlenlagern ebenfalls der nördlichen Erde, und
ganz besonders die Gebeine der Elephanten, Rhinocerosse,
und anderer Thiere der heifsen Erdstriche, die in den
neuesten Erdgebilden der nördlichsten Gegenden gefunden
werden. Einige Naturforscher haben den Gedanken hingestellt
, dafs diese Ueberbleibsel, da sie in der That bedeutende
Verschiedenheiten von den ihnen ähnlichen, jetzt
nur in wärmeren Erdgegenden lebenden Gattungen zeigen
— Elephanten im Pelz — wohl ähnlichen aber doch verschieden
und zwar so organisirten Geschöpfen, dafs sie
auch in kalten Klimaten leben konnten, angehört haben
möchten. So bemerkt z. B. Lyell *): die Mammuths Sibiriens
könnten vielleicht eine von unseren Elephanten etwas
verschiedene Natur gehabt, und zu ihrem Bestehen
eines nicht ganz so warmen Klima wie diese bedurft haben.
Er giebt jedoch zu, dafs dasselbe immer viel milder gewesen
sejn mufste als es jetzt da ist wo man ihre fossilen Ueberreste
findet, weil dieses Thiereü der Art nicht einmal Nahrung
geboten haben würde. — Warum nicht? die Elephanten
mit Pelzen fanden vielleicht in einem nur einigermafsen
milderen Klima als das von Nordsibirien, vegetabilische
Nahrung genug, so gut wie die Rennthiere. — Nun, sagt
e r , ist wahrscheinlich durch eine dort vorgegangene Ver-
änderang in der Gestalt des festen Landes, das Klima daselbst
nicht plötzlich sondern allmählich kälter geworden. Die
Thiere sind erst nach und nach aus der Gegend vertrieben
worden, indem allmählich die Winter kälter und länger 1
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wurden. Ein Paar sehr strenge aufeinanderfolgende Winter
konnten das ganze Geschlecht vertilgen. Dafs aber
diese Thiere im Winter in jenen Gegenden geblieben waren,
beweisen ihre dort im Eise liegenden Körper. So
weit Lyell. Diese Ansicht hat allerdings Mehres für sich,
allein es treten ihrer Haltbarkeit auch einige Schwierigkeiten
entgegen. Veränderungen in der Lage und in dem Verhältnisse
des festen Landes zum Meere mögen grofse, ja
die gröfsten Veränderungen in der mittlern Luftwärme hervorbringen.
So wird z. B. die so sehr wahrscheinliche Verwandlung
der grofsen Meeresstrecken, welche ehemals
das Schwarze Meer, den Caspischen und den Aralsee, und
vielleicht diese mit dem Nordmeere zu einem ganzen Wassersysteme
verbanden, in trocknes Land, das Klima der umliegenden
Gegenden ganz verändert und zwar kälter gemacht
haben. Kann man daher LyelVs Ansicht in sofern sie von
Ueberresten beweglicher, wandernder Säugethiere hergenommen
ist, gerade nicht verwerfen, so erscheint sie doch
weniger anwendbar auf die fossilen LTeberreste der stationären
Pflanzen, von denen sich nicht denken läfst, dafs sie auf
eine solche Weise wie jene Thiere nach und nach von dem
Bewohnen eines bestimmten Bezirks abgehalten worden
seyen, oder bei einer allmählichen Umwandelung seines
Klimas darin noch lange fortbestanden haben sollten, um
so wohlerhaltene Abdrücke, wie die sich findenden, in den
Trümmern ihres Aufenthaltsortes zurücklassen zu können.
Ein anderer Umstand der gegen die Lyellsche Ansicht
spricht, ist, dafs die Begebenheit, welche so viele Thiere
der erwähnten Arten, grofse Vierfüfsler u. dergl. in einem
bestimmten Landstriche dergestalt vernichtet hat, dafs ihre
Ueberreste sich noch fast unversehrt und in ruhiger Lage
finden, jedenfalls eine plötzliche gewesen seyn mufs, wenn
auch eine nicht sehr gewaltsame, weil eine solche die Körper
mehr zertrünirfiert haben würde. Ein plötzliches zer