die Verwandlung irgend eines Theils dieses Wassers in
Dampf eine verhältnifsmäfsige Trennung der Blättchen,
zwischen denen die Feuchtigkeit sitzt, bewirken. Die
Wirkungen dieser Trennung sind: erstens die mehr oder
weniger vollkommene Désagrégation der die Lava bildenden
Krystalle; zweitens, das Aufschwellen der Lava durch die
Masse des erzeugten Dampfes, und die Mittheilung einer
expansiven Kraft, welche der Surnrüe der Elasticitäten
aller Theile des erzeugten Dampfes gleich ist, mit welcher
die Masse nun gegen die Flächen drückt die ihrer Ausdehnung
im Wege stehen; und drittens, eine der Masse
mitgetheilte gröfsere oder geringere Flüssigkeit, die aus
der Beweglichkeit und Elasticität des zwischen den naheliegenden
krystallinischen Theilen erzeugten Dampfes entstellt.
Der Grad von Flüssigkeit, den die Lava auf diese
Weise erhält, wird bestimmt durch die ungefähre (mittlere)
Gröfse und Gestalt der dieselbe bildenden Krystalle und
festen Theile, und durch die Menge oder das Volum des
Dampfes der dabei als Vehikel wirkt. Unter den verschiedenen
Wirkungen, die dieser Hergang im Innern der
Lavamasse haben kann und wird, bemerkt der Urheber
dieser Theorie das Vereinigen des Dampfes in gröfsere
Massen, das Aufsteigen dieser Dampfmassen in der flüssigen
Lava, das Rückwirken des dadurch entstehenden
Druckes auf den zurückgebliebenen (nicht zu gröfseren
Massen vereinigten und nicht mit aufgestiegenen ) geringem
Theil von Dampf, die damit erfolgende Condensirung dieses
letztem, die ebenfalls hierdurch erfolgende Reintegri-
rung der auseinander getriebenen festen Theile der Felsart,
die Lava genannt wird, und die Wahrscheinlichkeit
dafs durch dieses Reintegriren der Theile, welche während
des Auseinandertreibens Veränderung in ihrer Form, besonders
Verkleinerung, erlitten haben können, eine Stèinart
von feinkörnigerem oder dichterem Gefüge gebildet
werden kann, als die vorher vorhandene war.
Wenn nun in irgend einem Theile der Erde, nahe an
ihrer Oberfläche, eine feste Masse (ein solider Körper)
von Lava liegt, Von unbestimmter horizontaler und verti-
caler Ausdehnung, in erhöheter Temperatur, abgeschnitten
von aller Verbindung mit der äufsern Atmosphäre oder dem
Ocean durch aufliegende Lager andern festen Gesteins, so
ist der Druck den jene Masse auszuhalten hat entweder
null, oder er besteht in der Rückwirkung der Expansivkraft
der elastischen Dämpfe die sie enthält gegen die Flächen
von denen sie eingeschlossen ist.
Es leuchtet ein, dafs mit diesem Drucke keine Veränderung
Vorgehen kann so lange die Temperatur fixirt
(unverändert) bleibt, und die einschiiefsenden Flächen
ebenfalls unverändert bleiben; auch können wir uns eine
Veränderung in der Beständigkeit dieser Gränzen (einschiiefsenden
Flächen) nicht denken, so lange als die
Temperatur und folglich die Expansivkraft der eingeschlossenen
Masse unverändert bleibt. Um eine Veränderung
in diesem Zustande der Dinge begreiflich erscheinen
zu lassen, müssen wir die Voraussetzung zu Hülfe nehmen,
dafs Wärme zu der Lava hinzutrete. Diese Voraussetzung
erscheint auch nicht willkührlich oder unerwiesen,
sondern wird unterstützt und bestätigt durch die strengste
Evidenz anderer Wahrnehmungen. So wissen wir, dafs
eine grofse Menge von Wärme durch jeden offenen Vulcan-
schlund, zugleich mit unermefslichen Massen erhitzten
Dampfes und glühender Lava emporsteigt. Würde der
dadurch entstehende Verlust von Wärme nicht immerfort
durch Hinzutreten einer gleichen oder nahe gleichen Menge
von Wärme von unten herauf ersetzt, so würde es für die
unter dem Schlunde befindliche Masse von Lava nicht möglich
seyn den Ausbruch fortzusetzen, und zwar, wie wohl