Der südlichste bekannte Ho chan liegt 23° 27' NBr.
und 128° 25' OL. v. Ferro in der Provinz Kouang- s i ,
Bezirk Ou t cheou, 2 Li von der Stadt gleiches Nahmen»
n-eiren Süd W Er heifst Tchhoung sino chan. Jede
dritte oder fünfte Nacht (so wird behauptet) sieht man
Flammen auf seinem Gipfel; und da gewisse Früchte an
demselben schneller reifen als an anderen Orten, so schreibt
man ibm eine innere Wärme zu.
Ein anderer befindet sich in dem nördlichen Theile der
Provinz Chansi, 5 Li von der Stadt Ho k h i u hian, unter
39° 14' Br. u. 128° OL. Auf seinem Rücken sind
Höhlen, die dicken Rauch ausstofsen, und Flammen wenn
man Kräuter hineinwirft. Es geht eine grofse Hitze aus
ihnen hervor, und in den Spalten setzt sich Ammoniak in
Menge an.
Noch ein Ho chan liegt in derselben Provinz, mehr
gegen Nordost, und westlich von der Hauptstadt Ta-
t h o u n g fon, 40 0 5 '4 2 " Br. 1300 50 ' OL. Auf seinem
Gipfel ist eine zwischen GO und 70 Fufs lange und 6 Fufs
breite Spalte, deren Boden man sieht. Sie giebt grofse
Hitze von sich, und aus dem Innern ertönt beständig ein
dem Donner ähnliches Getöse. Wirft man Kräuter in die
Spalte, so entzünden sie sich mit Flamme. Fünf bis sechs
Toisen östlich von derselben entspringt eine kochend heifse
Quelle. Nördlich davon in einer Schlucht befindet sich
eine Höhle von unbekannter Tiefe, aus der ein eiskalter
Wind hervordringt.
Ein vierter Ho chan in derselben Provinz liegt unter
38° 12' Br. u. 128° 31' OL. im Bezirk F e n t c heou 1
1) Ist diese Stadt Ou t c h e o u nicht vielleicht einerlei mit der
auf der vorhergehenden Seite H o - t c h e o u genannten ? und
dann vielleicht auch dieser Vulcan einerlei mit dem Tur -
fau?
fou, 70 Li von der Stadt Lin hian. Er enthält Steinkohlenlager,
die zum Theile in Brand seyn sollen x).
Eine Erscheinung von anderer und räthselhafter Art
zeigt sich an dem Berge Py k ia chan in der Provinz
Szu t ch h u a n , der auch Kieou t s ul o ung wo (Nest
der neun Dracheneier) und Yu chan (nach dem bekannten
Steine Y u ) genannt wird. Er liegt 3 Li nordöstlich
von der Stadt Pao - hi an und diese liegt unter 31° 40'
Br. u. 1210 7 ' OL. An diesem Berge sieht man bei Nacht
auf seiner Ostseite ein dem Morgenrothe gleichendes Licht,
das seinen Wiederschein auf alle benachbarten Berge und
gelbst in den Luftkreis verbreitet, und in den dortigen Wäldern
fast Tageshelle hervorbringt. Am Tage bemerkt man
diesen Schein nicht. H. v. Humboldt glaubt, dafs irgend
eine in einer verborgenen unbesuchten Schlucht dieses Berges
vorgehende vulcanische Wirkung dieses Licht hervor-
bringe.
Nicht weniger merkwürdig als diese räthselhaften Feuerberge
sind die sogenannten Feuerbrunnen, Ho tsing.
Die über dieselben, vornehmlich durch den französischen
Missionar Imbert mitgetheilten Nachrichten 2) zeigen, dafs
man in China schon seit langer Zeit die Kunst gekannt und
geübt hat Salzquellen oder Lager durch den Erdbohrer aufzufinden
und zu benutzen; denn es giebt dergleichen er-
bohrter Salzbrunnen in einigen Gegenden eine sehr grofse
Zahl, Imbert sagt mehrere Zehentausende. Die Bohrlöcher
haben nur 5 bis 6 Zoll Durchmesser, erreichen aber eine
Tiefe von 1500 bis 1800 Fufs, ja einige sollen bis 3000 Fufs
tief gebohrt worden seyn. Die meisten liefern reichhaltige
1) K l a p r o t h in Humb o l d t Fragmens T. 1. p. 211—215.
2) Hé r i c a r t de Th u r y Considérations géologiques et physiques
sur la cause du jaillissement des eaux des puits forés etc. Paris
1829. 8. p. 55 f. — K l a p r o t h in Humb o l d t Frogmens.
T. 1. p. 195.
Verand. d. Erdoberfl. Bd. III G g