Thätigkeit reiche Gegend fällt der See bei Salzungen
an der Wer ra. Von diesem wird behauptet, dafs am
1. November 1755 bei dem Erdbeben das Lissabon zerstörte,
das Wasser in demselben in eine ungewöhnliche
und heftige Bewegung gerathen sey; dafs man dort etwas
Aehnliches wahrgenommen habe am 13. December 1827,
als zugleich ebenfalls Lissabon erschüttert wurde; und dafs
auch zu anderen Zeiten ungewöhnliche Bewegungen des
Wassers dieses Sees beobachtet worden seyen, für welche
man eine äufsere Veranlassung nicht gefunden hat. Der
See ist allerdings eine merkwürdige Erscheinung, da er
auf einer Anhöhe liegt und bei einer grofsen Tiefe keinen
Wasserzuflufs von Aufsen erhält, sondern blofs von inneren
Quellen mit Wasser versorgt wird, auch in einer ringförmigen
Umwallung kleiner Anhöhen liegt, und wohl seinen
Ursprung einem grofsen Erdfalle zu danken h a tx).
S. 314.
Ein am 23. Februar 1828 in Belgien erfolgtes Erdbeben,
in einer weiterstreckten Gegend von Ath in
Flandern bis überden Rhein von Düs seldor f bis Bonn,
schien einen Beweis dafür abzugeben, dafs die Erschütterungen
der Erde dem Streichen der Gebirgszüge und den
Trennungslinien der Formationen folgen. Die Orte und
Gegenden die von diesem Erdbeben betroffen wurden, liegen
gröfstentheils auf der Scheidungslinie des dortigen
Thonschiefergebirges von dem dasselbe begleitenden Zuge
Von Steinkohlenlagern *).
S. 322.
Ueber die geognostischen Verhältnisse des Bodens von
Born besitzen wir eine neue sehr lehrreiche Abhandlung
1) Poggendorffs Annalen d. Phys. B. 19. S. 449.
2) ISoggcrath in SchweiggePs Jahrbuch d. Chemie. B. 23 (53).
S. 1. — Poggendorff’s Annalen. B. 25 (101). S. 64.
von Fr. Hoffmann *), die im Wesentlichen der Ansicht
von Brocchi beitritt, und zugleich interessante Hindeutungen
auf die geologischen Epochen der Einwirkungen
des Meeres, der Vulcane und der süfsen Wasser, sowohl,
auf die Römische Ebene als auf die ganze subappenninisclie
Gegend enthält.
S. 330.
Die dort erzählte Anecdote vom Entstehen des Ci-
minischen Sees durch eine Kraftäufserung des H e r cules
könnte erlauben diesem Heros die Erfindung des
Ar t es i schen Brunnen zuzuschreiben.
S. 344.
Vom Mont-Br azier giebt Dubois-Aymé2) folgende
Nachrichten. Erliegtim Dep. d e s hautes Alpes zwischen
Sen es und Lar en ge, nahe an dem Flecken St.
Genis. Er läfst häufig starke unterirdische Detonationen
hören; auch sieht man zuweilen Flammen aus demselben
emporsteigen. Ein Theil des Berges heifst Brama-
Boeuf (Ochsengebrüll); dort sind die Detonationen am
stärksten, und nur dort hat man seit einiger Zeit Flammen
bemerkt. Der Berichterstatter selbst hörte einige solcher
Detonationen von der Stärke der Flintenschüsse. Nach
Chorier ( Histoire du Dauphiné) soll der Berg auf
seiner Spitze 'eine Oeffnung von fünf Fufs Durchmesser
haben, aus welcher man zuweilen lebhafte Flammen aufsteigen
sieht, die mit Heftigkeit in die Luft getrieben
werden. Nach Dubois aber zeigen diese Flammen sich
nicht mehr dort, sondern bei Brama-Boeuf. Die Einwohner
der dortigen Gegend behaupten, die Detonationen
1) Poggendorffs Annalen. B. 92. S. 1.
2) Annales de Chimie, T. 18. p. 158.