Soole, aber einige derselben statt dieser ein entzündliches
Gas, Wasserstoffgas.
Dieses scheint vorzüglich aus den tiefsten zu kommen,
und durch Zufall entdeckt worden zu seyn, indem man, in
der gewöhnlichen Tiefe keine Soole erhaltend, immer tiefer
bohrte. Das Wasserstoffgas soll bei mehreren mit ungeheuerer
Gewalt ausstrahlen, und wenn es an der Luft entzündet
wird, die fürchterlichsten Entladungen verursachen. Der
Beschreibung Imbert's zufolge scheinen Salzbrunnen und l
Feuerbrunnen oft nahe aneinander zu liegen, denn man be-1
nutzt die letzteren, deren Gas einen hohen Grad von Hitze I
hat, um dieses Gas unter die umher angebrachten Siedekessel I
zu leiten. Auch zur Erleuchtung von Häusern und Strafseil
wird es an einigen Orten angewendet, wozu ebenfalls besondere
Leitungen desselben angelegt sind.
Die Soole enthält gewöhnlich in der Tiefe von 1000
Fufs Erdöl in so grofser Menge, dafs auch dieses als ein
bedeutenden Gewinn bringender Handelsartikel benutzt werden
kann.
In dem Bezirke 0 u - T o n g - K i a o ( 29 0 33' Br.
122° 11- OL. 4 Lieues östlich von der Stadt Young-
hian) sollen, nach Imbert, auf einer Fläche von ungefähr
fünfzig Quadrat Lieues mehrere Zehentausende solcher Salzbrunnen,
darunter auch Feuerbrunnen befindlich seyn.
Auch in dem Bezirke von Tsdl i c ou- rT s i n g ( 290
2T * Br. 122 0 291 OL.) befinden sich solche Brunnen, und
zwar mehrere Tausend.
Die merkwürdigsten Feuerbrunnen liegen, nach Hum-
boldt, bei S z u - t c h u a n , und die Lage des von Imbert
beschriebenen wird von Humboldt näher bestimmt als im
Gebiete der Stadt Ki a - t ing - f ou, die unter 29 0 21' Br.
und 121° 2 8 '4 5 " OL. liegt.
Ein anderer befand sich in derselben Gegend 80 Li
südwestlich von der Stadt Kliioung - tcheou. Dieser
war nur zwei bis drei Toisen tief und fünf chinesische Fufs
weit. Aus dieser Gestalt möchte man schliefsen, dafs hier
nicht ein gebohrter Brunnen, sondern eine natürliche Spalte
bestanden habe. Aus derselben brachen unaufhörlich und
unter donnerähnlichem Getöse Flammen hervor, die sich
hoch in die Luft erhoben, und in der Nacht Alles umher
auf eine grofse Entfernung erleuchteten. Man hatte auch
von diesem Puncte das Gas nach verschiedenen Orten hin geleitet.
Aus derselben Spalte entsprangen zwei Salzquellen,
die 30 Procent Salz enthielten. Das Feuer dieses sogenannten
Brunnens hat, vorhandenen Nachrichten zufolge, vom
zweiten bis ins dreizehente Jahrhundert unserer Zeitrechnung
gebrannt, ist aber jetzt erloschen.
Eine den chinesischen Feuerbrunnen ähnliche Erschei-
J nung hat sich ganz neuerlich zu Gaj ar ine im Bezirke von
j Conegl iano im Venezi a n i s c hen gezeigt, beim Boh-
1 ren eines Artesischen Brunnens, wo ein Strahl von Kohlen-
k wasserstoffgas aus dem Bohrloche hervordrang *).
j S. 451.
Das Himalaya-Gebirge zeigt mehrere Spuren von
Vulcanität. Einige lieifse Quellen von 138 0 F. finden sich
bei Bud d r e e n a u t . — In der Gegend von Kemaon s
haben die am Fufse der Kette Wohnenden angezeigt, dafs
aus dem Innern derselben zuweilen Rauch aufsteige. Oef-
teren Erdbeben ist diese Gegend auch ausgesetzt z).
Im Februar 1825 wurde im Himalaya Gebirge Rauch
wahrgenommen, der ganz dem Rauche eines Vulcans glich,
und der mehrere Monate lang gesehen werden konnte. Er
schien aus einem aufserordentlich felsigen Pic gerade nörd-
1) Poggendorff's Annal. Bd. 29. (105) S. 364. aus Baumgartner’’s
Zeitschr. Bd. 2. S. 284.
2) Edinburgh Journal of Science. V. 7. S. 55.
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