etwas andere Weise als bei diesen wirken, liegen auf der
Erdoberfläche in gewisse Reihen oder Linien geordnet, die
in vielen Gegenden mit den Linien der Erdbeben zusammenfallen.
Selbst die meisten der von Herrn von Buch so genannten
Central-Vulcane liegen in solchen Reihen. Aber
eben so folgen die vornehmsten, ja die allermeisten Höhenzüge
auf der Erdoberfläche, die gröfsten wie die kleinsten
Gebirgsketten, gewissen, zwar auch in ihren einzelnen Thei-
len mehr oder weniger gebogenen, doch immer im Ganzen
eine Hauptrichtung beibehaltenden Linien, und bilden langgestreckte,
verhältnifsmäfsig schmale Rücken und Körper.
In diesen linienförmig erstreckten Höhenzügen und Gebirgsketten,
wenn dieselben aus geschichteten, zum Theil
mit versteinerten Meergeschöpfen angefüllten Felsarten bestehen,
findet man die Lager dieser Feisarten längs den beiden
Seiten des Höhenzuges entweder an demselben in der
Weise emporgerichtet, dafs sie seiner ganzen Erstreckung
entlang ein Gewölbe bilden, dessen Bogensehne senkrecht
auf der Längenerstreckung des Zuges steht. Oder man
sieht diese Lager nur an der einen der langen Seiten des
Zuges emporgerichtet, und an der anderen statt daselbst
wieder abwärts fallend, abgebrochen, und ihren entblöfsten
Durchschnitt zeigend, so dafs man deutlich wahrnimmt,
wie sie von ihrer Fortsetzung abgebrochen, und mit dem
abgebrochenen Ende emporgerichtet worden sind, während
ihre Fortsetzung neben ihnen in gröfserer Tiefe, in ehemaliger
zum Theil wagerechter Lage noch jetzt gefunden wird.
Oder endlich, das Emporrichten der Lager wird zwar wirklich
an beiden Seiten des Höhenzuges wahrgenommen, aber
sie bedecken den obersten Rücken nicht gewölbartig, sondern
sind dort auseinander gerissen und der Zwischenraum
zwischen ihnen ist mit fremdartigen Massen erfüllt. Bisweilen
sind auch die an den Seiten empor gerichteten Lager
nicht durchaus gleichlaufend mit dem Höhenzuge, sondern
mit ihren oberen Enden auswärts geworfen, und an einzelnen
Puncten wohl zerspalten und verschoben.
Diese Verhältnisse insgesammt beweisen wohl sehr
deutlich dafs sie durch Erhebung des festen Bodens nach
bestimmten Richtungen, wie wir dergleichen noch jetzt
wahrnehmen, hervorgebracht worden sind. Ganz vorzüglich
aber wird diese Ansicht dadurch begründet, und das
Wirken von Kräften aus dem Innern der Erde auf ihre Rinde
dadurch bestätiget, dafs die Massen, welche man zwischen
den mit Versteinei'ungen angefüllten Felslagern, da wo diese
auseinandergerissen sind, hervortreten sieht, selbst nicht
aus solchen Versteinerungen enthaltenden Felsarten bestehen
, sich auch überhaupt nicht als ehemalige Bodensätze
des Meeres ankündigeri, sondern, wesentlich verschieden
von diesen und von allen aus wässerigen Flüssigkeiten sich
bildenden Niederschlägen, sich als mehr oder weniger vollkommen
krystallinische und nicht geschichtete Felsmassen
zeigen.
Diese Massen, die sogenannten Urgebirgs- und basaltischen
Felsarten, finden sich nicht nur unter und neben den
geschichteten Felsarten ^ sondern sie erheben sich auch da
wo sie zwischen diesen hervordringen, in langen Zügen und
Linien hoch über dieselben in die Luft empor, und bilden
die höchsten Rücken, oder wenigstens innere dem Rücken
gleichlaufende Reihen der grofsen Gebirgsketten. Ihre Entstehung
wird daher am einfachsten und leichtesten durch die
Vorstellung erklärt, dafs dieselben im Innern der Erde thätigen
Kräfte, welche sich in den mächtigeh und weit verbreiteten
Wirkungen der Erdbeben und Vulcane zu erkennen geben,
die wir fast immer in der Richtung gewisser Linien sich äu-
fsern sehen, und die vor unsern Augen beträchtliche Erhebungen
des festesten Bodens bewirkt haben, — dafs dieselben
Kräfte es gewesen sind, welche diejenigen Massen die
noch unter den steinernen Bodensätzen des Meeres lagen,